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Wie christlich-wissenschaftliches Pflegen Heilung und Frieden bringt

Aus der August 1996-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn Wir An das Pflegen denken, fällt uns vielleicht sofort das Versorgen kranker Menschen ein. Heilung in der Christlichen Wissenschaft bedeutet jedoch das Überwinden von Sünde wie auch das Heilen von Krankheit — es bedeutet ein Auseinandersetzen mit dem Materialismus in unserem Denken, während wir uns um den Patienten kümmern. Diese Betrachtung eröffnet eine interessante und wichtige Dimension: Pflegen als Möglichkeit, die Sünde zu überwinden, und auf diese Weise sowohl Frieden in unser Leben zu bringen als auch für eine bessere Gedankenatmosphäre für den Patienten zu sorgen.

Um der Aufgabe als Pfleger im Sinne der Christlichen Wissenschaft gerecht zu werden, muß der Betreffende den Bedingungen gerecht werden, die Mrs. Eddy im Handbuch Der Mutterkirche niedergelegt hat.

Das Verständnis der Mission der Christlichen Wissenschaft verdeutlicht, warum Mrs. Eddy dazu geführt wurde, die folgenden hohen Standardwerte für das Pflegen festzulegen. Sie sagt im Kirchenhandbuch, daß eine Pflegerin oder ein Pfleger eine Person sein muß, „die eine demonstrierbare Kenntnis von der Ausübung der Christlichen Wissenschaft hat, die die im Krankenzimmer nötige praktische Weisheit besitzt und die Kranken angemessen betreuen kann" Handh., Art. VIII Abschn. 31.. Da das Pflegen im Kirchenhandbuch festgelegt ist, besteht es als Aktivität der Kirche und hat als solche eine dauerhafte Aufgabe in ihrem Dienst an der Menschheit.

Macht die Forderung, daß ein Pfleger eine demonstrierbare Kenntnis von der Ausübung der Christlichen Wissenschaft hat, ihn in dem jeweiligen Fall auch zum Ausüber? Nein, der Pfleger behandelt sein eigenes Denken im Gebet. Als Pfleger ist er nicht als Ausüber tätig und wendet sich in seinem Gebet nicht speziell dem Bewußtsein des Patienten zu. Patient, Ausüber und Pfleger bilden ein Arbeitsteam um gemeinsam Zeuge der heilenden und befreienden Macht der Wahrheit zu sein. Bei ihrer Rolle geht es nicht um Rang oder soziale Stellung, nicht darum, wer der beste Mensch ist oder der beste Christliche Wissenschafter, sondern es geht bei ihrer Arbeit um Gott, die Wahrheit, und um die eigene Läuterung, damit sie die dienende Liebe besser zum Ausdruck bringen.

Wir können die Pflegeeigenschaften überall einbringen — zu Hause, in der Ehe, in der Schule, an der Universität, im Beruf und auch, wenn wir Nachrichten hören.

Im Johannesevangelium wird beschrieben, wie Christus Jesus, auf einem jungen Esel reiten, in Jerusalem einzog. Siehe Joh 12:12-15. Einigen Bibelgelehrten zufolge steht ein Esel für Frieden und Demut, im Gegensatz zum Pferd, das als Symbol für Krieg und Stolz gilt. Dieses Ereignis steht symbolisch für das Erscheinen des Christus, der Wahrheit, die unserem Denken Frieden bringt, wenn wir Christi Botschaft von Gottes Liebe zum Menschen demütig annehmen. Durch dieses christliche Denken und Handeln wird dafür gesorgt, daß sich der Patient in einer heilenden Atmosphäre befindet, die offen für die Wahrheit ist.

Ein Pfleger braucht die Eigenschaften, wie sie zu Beginn des Kapitels „Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft" in Mrs. Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit beschrieben werden, Eigenschaften, die wir vielleicht als unsere „Uniform" bezeichnen könnten. Sie besteht aus Reue — der Willigkeit, umzundenken und die gewohnten und routinemäßigen Arbeitsweisen zu verlassen. Gefordert sind Ehrlichkeit, Demut, Zuneigung, Reinheit, Dankbarkeit und Freude. Auch sollte der Pfleger die Eigenschaften großzügig verwenden, die mit der geistigen Beschreibung von Öl im Glossarium von Wissenschaft und Gesundheit in Verbindung gebracht werden.

Es ist sicherlich für uns alle notwendig — ob wir Pfleger sind oder nicht —, das irdische Gewand, die Pharisäerhaltung, abzulegen, uns zu befreien von Selbstsucht, Stolz, Egoismus, Eigenwillen, Selbstgerechtigkeit, Sinnlichkeit, Heuchelei, destruktivem Kritisieren, Vorurteil, Furcht und Zweifel, die die krassen Formen der Sünde bilden. Vielleicht haben wir es uns aus Unwissenheit und Furcht umgehängt, doch egal, wie lange wir es schon tragen — Christus wird uns helfen, dieses Gewand abzulegen. Es kann niemals Teil unseres wahren Selbst werden, das geistig ist. Durch Gebet können wir sündige Eigenschaften wie einen alten Mantel abstreifen und frei sein.

„Liebe zu Gott und dem Menschen ist der wahre Ansporn zum Heilen wie zum Lehren"Wissenschaft und Gesundheit, S. 454., heißt es in Wissenschaft und Gesundheit. Liebe ist ein reiner Antrieb für alles Wollen und Vollbringen, so auch für unsere Pflegearbeit — doch persönliche Wichtigkeit ist es nicht. Und rein menschliches Mitleid mit den Kranken reicht nicht aus als Motiv zum Pflegen und Heilen.

Liebe ist geistig; sie erfüllt das Herz mit liebevollen Ideen und befähigt den, der sich ihr öffnet, zu wissen, was zu tun ist, wie es gut getan werden kann, wann an welchem Ort zu sein wann zu reden und wann zu schweigen. Liebe befreit von ermüdendem Routinedenken, von mangelndem Selbstvertrauen, von Furcht und Mitleid. Und wenn man die göttliche Liebe zum Ausdruck bringt, wird man vor Stolz oder der Bürde falscher Verantwortung und des Eigenwillens geschützt.

Pflegen ist nicht auf ein Krankenzimmer beschränkt. Wir können die Pflegeeigenschaften überall dort einbringen, wo Menschen zusammenkommen — zu Hause, in der Ehe, in der Schule, an der Universität, im Beruf und auch, wenn wir Nachrichten hören. So gesehen sind wir alle Pfleger, und alles, was wir tun müssen, ist die allgegenwärtige Liebe annehmen — an sie glauben, ihr vertrauen, sie verstehen.

Gehorsam gegenüber den Gesetzen der göttlichen Liebe, wie sie uns in den Zehn Geboten und der Bergpredigt gegeben sind und wie sie in den Satzungsbestimmungen im Kirchenhandbuch widergespiegelt werden, befähigt uns, das Himmelreich inwending in uns zu finden. Dort finden wir die Schatzkammer geistiger Eigenschaften, die uns befähigen, Kranke gesund zu machen, böse Geister auszutreiben und Tote aufzuerwecken — den Frieden auf Erden zu finden und ihm zu dienen. Diese Eigenschaften führen uns außerdem zur Freiheit von sündigen Gedanken und Handlungen.

Mrs. Eddy verweist auf einige dieser Eigenschaften in ihrer Beschreibung der Pflegerin in Wissenschaft und Gesundheit. Sie sagt: „Die Pflegerin muß fröhlich, ordentlich, pünktlich, geduldig und voll Vertrauen sein — empfänglich für Wahrheit und Liebe." Ebd., S. 395. Mit diesen Eigenschaften gilt es, sich zu identifizieren, und wir müssen sie leben.

Paulus spricht in seinem Brief an die Galater von der Frucht des Geistes nämlich „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit", und sagt: „Gegen all dies ist das Gesetz nicht." Gal 5:22,23. In diesen Eigenschaften liegt göttliche Befreiung von den materiellen Vorstellungen, die so allgemein in den Theorien der Medizin und Psychologie verkörpert sind, und sie bieten auch Schutz vor falscher menschlicher Beurteilung und persönlicher Verdammung.

Ein Christlicher Wissenschafter ist selbstverständlich den Gesetzen gegenüber gehorsam, die für sein Land gelten. Ermöglichen diese die freie Ausübung des Pflegens im Sinne der Christlichen Wissenschaft, so ist der Pfleger einzig den Regeln der Christlichen Wissenschaft unterworfen. In diesem Fall ist es auch wesentlich, keine Kompromisse mit dem Materialismus einzugehen, da sonst der Pfleger seinen Schutz unter dem geistigen Gesetz und dem menschlichen Gesetz verwirkt.

Doch weder diejenigen, die in der medizinischen Krankenpflege beschäftigt sind, noch der Patient, der ärztliche Behandlung anstelle der Christlichen Wissenschaft gewählt hat, sollten verdammt oder beurteilt werden. In solchen Situationen sind Gebet und Mitgefühl nötig.

Der Ausdruck von intelligenter, barmherziger Liebe ist eine der Perlen in unserer Schatzkammer der Pflegeeigenschaften. So ausgerüstet können wir auch erkennen, wie wir denen helfen können, die sich ausschließlich auf Geist, Gott verlassen möchten, um erneuert und geheilt zu werden.

Wohl den schönsten Lohn in der Christlichen Wissenschaft erhalten wir, wenn Liebe uns die Nichtsheit der Materie offenbart. Es ist eine der erhebendsten, zufriedenstellendsten Phasen der geistigen Ausbildung. Darin tritt das Verständnis in Erscheinung, daß die Materie weder Basis des Lebens noch Erhalter des Lebens ist. Sie ist nicht die Substanz des Menschen, ist kein Gesetzgeber, kein Heilmittel noch die Bedingung für den Erhalt von Gesundheit. Das Erscheinen dieser Wahrheit in unserem Leben demonstriert die Allheit des Geistes und zeigt, daß die wahre Schöpfung, also auch der Mensch, geistig, sündlos und vollkommen ist. Dieses Verständnis ist der Frieden, den wir suchen — der Frieden, den wir für uns und unsere Patienten erlangen wollen.

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