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Als Kind ging ich am Sonntagmorgen...

Aus der Januar 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Kind ging ich am Sonntagmorgen mit meinen Eltern in die Kirche, am Nachmittag in die Sonntagsschule und abends noch einmal in den Gottesdienst. Aber als ich etwa zwanzig war, hatte ich mit Religion nichts mehr im Sinn.

Ich wurde ein sehr skeptischer Mensch. Das heißt nicht, dass ich neuen Ideen gegenüber nicht aufgeschlossen war — ganz im Gegenteil. Ich verlangte nur handfeste Beweise, bevor ich sie akzeptieren konnte.

Nachdem ich durch eine Freundin, die später meine Frau wurde, zum ersten Mal etwas über das geistige Heilen in der Christlichen Wissenschaft gehört hatte, dauerte es eine ganze Weile, bevor ich zugab, dass es überhaupt funktionieren könnte. Noch länger dauerte es, bis ich glaubte, dass es wirklich funktioniert, und dann noch weitere Jahre, bis ich einsah, es könnte auch etwas für mich sein. Und selbst als mir klar geworden war, wie gern ich durch geistige Mittel heilen würde, dauerte es immer noch ein oder zwei Jahre, bevor ich es tatsächlich tat.

Die ganze Zeit, als ich lernen wollte, wie man geistig heilen kann, besuchte ich die christlich-wissenschaftlichen Gottesdienste, las die Zeitschriften und studierte die Bibel und das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft. Manchmal meinte ich, dass ich mehr über die „Theorie“ der Christlichen Wissenschaft wüsste als andere, die schon jahrelang Kirchenmitglieder waren. Aber sie heilten — und ich heilte nicht. Und das zeigte mir, dass das christlich-wissenschaftliche Heilen mehr ist als ein intellektueller Prozess!

Damals sprach ich auch viel mit Ausübern der Christlichen Wissenschaft, die sich vollberuflich dem Heilen widmeten. Eine Ausüberin, die ich oft mit meinen Fragen geradezu ausquetschte, sagte, ich erinnerte sie an Jakob, der mit dem Engel rang (siehe 1. Mose 32:23-30). Sie versicherte mir aber, dass ich die Antworten auf meine Fragen über Gott finden würde.

Und dann kam der Wendepunkt. Eines unserer Kinder — unsere Tochter, die zu dieser Zeit noch ein Baby war — hatte mehrere Nächte hindurch gehustet. Nichts, was wir menschlich taten, brachte ihr Linderung. Ich weiß noch gut, wie ich eines Nachts dachte: „Das ist doch verrückt. Uns steht doch ein geistiges Heilsystem zur Verfügung.“ Ich war allerdings bis dahin wenig erfolgreich darin gewesen, mich selbst zu heilen, aber ich entschloss mich, um meiner Tochter willen so gut ich konnte zu beten, wie es die Christliche Wissenschaft lehrt. Ich hatte zwar das Gefühl, als betete ich nur „rein mechanisch“, aber innerhalb von Minuten hörte das Husten auf — und es wurde für uns alle die erste ruhige Nacht seit Tagen.

Am nächsten Tag wachte ich vor Morgengrauen auf und war so aufgeregt, dass ich mich an meinen Schreibtisch setzte, um zu studieren und mehr über diese Heilmethode herauszufinden. Und gerade als ich zu lesen anfing, hörte ich wieder das Husten aus dem Zimmer meiner Tochter! In diesem Augenblick fühlte ich mich „so nah und doch so weit entfernt“ davon, das, was ich über das Heilen in der Christlichen Wissenschaft lernte, wirklich erfolgreich in die Praxis umzusetzen!

Meine Augen fielen auf die vor mir liegende Bibel und ich las Christi Jesu Ermahnung aus dem Johannesevangelium: „Richtet nicht nach dem, was vor Augen ist, sondern richtet gerecht“ (Joh 7:24). Ich hielt inne, dachte nach, las wieder — und begann zum allerersten Mal zu verstehen, was mir so lange entgangen war.

Ich erkannte, dass ich meine Tochter als materielles Wesen mit Husten angesehen und gleichzeitig versucht hatte zu begreifen, dass sie in Wirklichkeit völlig geistig war, das Bild und Gleichnis Gottes, das nichts anderes ausdrücken kann als das Gute — und Husten ist gewiss nichts Gutes. Ich hatte darauf gewartet, dass der Husten aufhört. um danach die Wirksamkeit geistigen Heilens zu beurteilen. Jetzt sah ich ein, dass ich Jesu Worten gehorchen und aufhören musste, nach dem materiellen Augenschein zu urteilen. Ich musste „gerecht richten“ — verstehen, dass meine Tochter immer geistig, das Kind Gottes ist und sein wird.

Noch am selben Morgen war meine Tochter vollständig geheilt. Seit diesem Tag, der nun schon über 16 Jahre zurückliegt, verlasse ich mich, wie meine Frau es schon immer getan hat, beim Heilen und bei der Erziehung unserer vier Kinder voll und ganz auf geistige Mittel.

Wie schon erwähnt, musste ich als Kind viele Predigten über mich ergehen lassen, die alle davon ausgingen, dass der Mensch teilweise geistig ist. Die Christliche Wissenschaft aber zeigt, dass der Mensch völlig geistig ist, und sie erklärt, wie wir durch Heilen mehr und mehr beweisen können, was dieses Geistigsein für unser tägliches Leben bedeutet. Sie lehrt uns auch, wie wir ganz gezielt allem entgegentreten können, was uns einreden möchte, dass wir nicht geistig seien, sondern materiell, aus Blut und Knochen zusammengesetzt und anfällig für Krankheiten.

In anderer Hinsicht jedoch war das, was ich als Kind von der Kanzel hörte, den Lehren der Christlichen Wissenschaft sehr ähnlich. Es gibt wirklich eine gemeinsame Basis für alle Wahrheitssucher. Und selbstverständlich besitzt nicht einer von diesen allein ein Anrecht auf das christliche Heilen. Geistiges Heilen, wie es Christus Jesus ausübte, ist immer möglich gewesen. Für mich aber ist es durch Wissenschaft und Gesundheit sehr viel zugänglicher geworden. Mrs. Eddy brachte das, was sie von der geistigen Wirklichkeit — von Gott und Mensch — erkannt hatte, als Wissenschaft Papier, als systematisches, demonstrierbares geistiges Verständnis. Als ihre Erfahrung im Heilen und Lehren wuchs, entwickelte sie ihr Buch weiter, revidierte es und formulierte seine Gedanken klarer. Damit hat sie uns ein Werkzeug gegeben, mit dem wir tief in die geistige Bedeutung der Heiligen Schrift eindringen können — sogar dann, wenn wir uns einmal nicht allzu inspiriert fühlen!

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