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Christian Science Organisationen in den 90ern

„Die Leute wollen ja das, was wir haben!"

Aus der Januar 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mary Baker Eddy, die Bemerkenswertes für das Wohl der Welt leistete, hatte ein unerschütterliches Zielbewusstsein. Ja, sie forderte jedes willige Herz auf, sich ihr anzuschließen und das gleiche Ziel im Leben zu verfolgen: „. .. trinkt mit mir die lebendigen Wasser des Geistes meines Lebenszweckes: — der Menschheit die echte Erkenntnis der praktisch anwendbaren, wirksamen Christlichen Wissenschaft einzuprägen." Vermischte Schriften, S. 207.

Ist diese Aufforderung relevant für Studenten und Professoren an Universitäten und Hochschulen? Bei der Auseinandersetzung mit dieser Frage habe ich viel von dem Enthusiasmus gelernt, mit dem ein Student, der vor über neunzig Jahren lebte, an diese Sache heranging.

Wilfred Cole studierte um die Jahrhundertwende an der Harvard-Universität. Und da er außerdem Erster Leser in einer christlich-wissenschaftlichen Zweigkirche war, ist er wahrscheinlich voll ausgelastet gewesen. Sicherlich hätte er leicht denken können: „Ich bin zeitlich so sehr in Anspruch genommmen, dass ich die Unterstützung dieser Kirchenfreunde wirklich brauche. Wenn ich all meine Zeit mit Christlichen Wissenschaftern verbringen kann, hilft mir das, mit allem fertig zu werden." Aber Cole tat etwas, was eine ganz andere Einstellung zeigt.

1904 schrieb er einen Brief an Mrs. Eddy: „Geliebte Führerin in Wahrheit und in Hoffnung, es wäre in höchstem Maße hilfreich für unsere Sache, wenn wir uns. .. an die Studentenschaft wenden, uns mit ihr treffen und sie für unsere Sache interessieren können. Außerhalb des Hochschulbereichs können wir keinen Saal mieten,. .. und die Universitätsgebäude können nur von Hochschulorganisationen in Anspruch genommen werden. [Wir wollen] die Bibliotheken und Lesesäle der Universitäten mit christlich-wissenschaftlicher Literatur versorgen und. .. Vorträge von Mitgliedern des Vortragsrates der Christlichen Wissenschaft veranstalten. .. En sollte keine Organisation für einen rein gesellschaftlichen Zweck sein, sondern allein unserer Sache dienen. Und es wäre gut, wenn für die Mitgliedschaft dieselben Bedingungen gälten wie für die Mitgliedschaft in Der Mutterkirche oder in einer Zweigkirche."

Sich an die Studentenschaft wenden, sich mit ihr treffen und sie interessieren. Zugang zu Mrs. Eddys Werken und den Zeitschriften der Kirche verschaffen. Die Gesetze Gottes durch Vorträge an der Universität einführen. Coles Worte sind erfüllt von dem lebhaften Verlangen, Kommilitonen und Professoren „die echte Erkenntnis der praktisch anwendbaren, wirksamen Christlichen Wissenschaft einzuprägen".

Mrs. Eddy antwortete auf seinen Brief mit dem Entwurf einer Satzungsbestimmung für Christian Science Organisationen (CSOs) und bat Cole, ihn zu prüfen. Sie legte dann die endgültige Form der Satzungsbestimmung fest und nahm sie in die nächste Ausgabe des Kirchenhandbuchs auf. Was heute die Grundlage für CSOs weltweit bildet (Art. XXIII Abschn. 8), stellt ein Sprungbrett für rege, zielgerichtete Tätigkeit dar.

Rechte der Mitglieder.. .. Mitglieder, die in Der Mutterkirche in gutem Ansehen stehen und an einer Universität bzw. einer Hochschule entweder dem Lehrkörper angehören oder Dozenten oder Studenten sind, können daselbst eine christlich-wissenschaftliche Vereinigung gründen und unterhalten, vorausgesetzt, daß die Bestimmungen ihrer Universität oder ihrer Hochschule dies zulassen. Ferner können Mitglieder, die in Der Mutterkirche in gutem Ansehen stehen und besagte Universität oder besagte Hochschule absolviert haben, auf ihre Anmeldung hin und durch Stimmeneinheit der anwesenden aktiven Mitglieder, falls es die Regeln ihrer Universität oder ihrer Hochschule erlauben, in diese Vereinigung aufgenommen werden. Auf eine Einladung hin kann ein Mitglied des Vortragsrates für besagte Universitäts- oder Hochschulvereinigung einen Vortrag halten.

Wie leitet diese Satzungsbestimmung die CSOs heute? Ein Student, der eine CSO gründen wollte, wandte sich ans Kirchenhandbuch um Hilfe. „Mir war klar“, so sagte er, „dass nach der Satzungsbestimmung Mutterkirchenmitgliedschaft die Vorbedingung für Mitgliedschaft in der CSO ist und dass ich hier ansetzen musste.“ Wer eine CSO ins Leben rufen oder bei einer bestehenden mitmachen will, wird sich fragen: „Was wird von mir als Mutterkirchenmitglied erwartet? Warum setzt Mrs. Eddy das für CSO-Mitgliedschaft voraus? Was für Werkzeuge gibt die Mutterkirchenmitgliedschaft mir an die Hand, durch die ich mich an Kommilitonen, Verwaltungs- und Lehrpersonal wenden, mich mit ihnen treffen und ihr Interesse wecken kann?“

Zunehmend entdecken Studenten und Dozenten, was für ein Vertrauen durch die Satzungsbestimmung in sie gesetzt wird. Nirgendwo ist die Rede von Beaufsichtigung durch eine Zweigkirche, von Beratern aus der Gemeinde oder irgendwelchen von außen auferlegten Regeln. Und wenn auch CSOs manchmal als „Studentenorganisationen“ betrachtet wurden, die unter der „Aufsicht von Lehrpersonal“ stehen mussten, vertraut doch die Satzungsbestimmung gleichermaßen gleichermaßen auf Studenten, Dozenten und Professoren, dass sie den besten Weg finden, die radikale Botschaft der Bibel und des Buches Wissenschaft und Gesundheit an die akademische Gemeinschaft heranzutragen.

Wie sollte eine CSO das tun? Zur Beantwortung dieser Frage ist das, was die Satzungsbestimmung nicht darüber sagt, genauso interessant wie das, was sie darüber sagt. Traditionell haben die CSOs oft gottesdienstähnliche Veranstaltungen oder Zeugnisversammlungen und Geschäftssitzungen wie eine Kirche abgehalten, aber das ist im Kirchenhandbuch nicht vorgeschrieben. Speziell erwähnt wird dort nur das Abhalten von Vorträgen.

Der Geist, von dem die Vorträge getragen sind, soll Mrs. Eddys Entdeckung dynamischen, öffentlichen Zugang verschaffen. Wenn Studenten, Professoren und graduierte Mitglieder alles, was sie das Jahr über tun, als Vorbereitung oder Nachbereitung für eine öffentlichen Vortrag über Christian Science ansehen würden (ob sie tatsächlich einen Vortrag veranstalten oder nicht), wie würde das ihre Aktivitäten verändern? Und wie ihre Motive und Ziele?

Da ein Vortrag eine Zuhörerschaft braucht, könnten CSO-Mitglieder sich fragen: „Kennen wir die Zuhörer? Stehen wir in einem offenen Dialog mit den vielen um uns her, die Heilung suchen? Haben wir unserer Universitätsverwaltung klar gemacht, dass unsere CSO dazu da ist, bei gegenwärtigen Anliegen auf dem Campus zu Lösungen beizutragen? Wie können wir die anderen Studentenorganisationen kennenlernen?“

„Die Leute sind so empfänglich. Sie wollen ja das, was wir haben, und wir haben so viel zu geben.“

Nach einem Vortrag haben die Zuhörer vielleicht Fragen und wollen weiter darüber diskutieren, manchmal noch Monate später. Deshalb könnten die CSO-Mitglieder sich fragen: „Wissen die andern, dass wir ihre Fragen gern beantworten? Dass wir lhre Gedanken und Ideen hören wollen? Dass wir der Universitätsgemeinschaft das Buch Wissenschaft und Gesundheit frei zur Verfügung stellen? Erkennen wir Wissenschaft und Gesundheit voll als ein Lehrbuch an, das für jede akademische Disziplin an der Uni relevant ist? Kennen wir das Buch selber gut genug, um andere auf spezielle Antworten darin zu verweisen?“

Je mehr eine CSO — ob sie nun aus einem einzigen oder aus fünfzig Mitgliedern besteht — sich an Mrs. Eddys Lebenszweck orientiert, wird sie ganz natürlich Aktivitäten aufbauen, die Bedürfnisse anderer abgestimmt sind. So wandte sich eine CSO an den interkonfessionellen Rat an ihrer Uni und bot an, eine Podiumsdiskussion zu veranstalten zum Thema „Wie tragen Gebet und Spiritualität zu Heilung bei?” Der Rat begrüßte diese Idee und das Thema wurde von sechs Diskussionsteilnehmern behandelt: einem Methodistenpfarrer, einem jüdischen Rabbiner, einem Professor der Religionswissenschaft, einem katholischen Priester, einem Arzt und einem Vortragenden der Christlichen Wissenschaft. Über zwanzig neue Besucher von der Uni kamen; es wurden tiefgehende Fragen gestellt. Ein CSO-Mitglied sagte hinterher, dass Gottes heilende Macht übereinstimmend anerkannt wurde, obgleich die Diskussionsteilnehmer aus ganz verschiedenen Richtungen kamen.

Andere CSOs haben bei Uni-Veranstaltunge, einschließlich medizinischen, Exemplare von Wissenschaft und Gesundheit angeboten. Ein Mitglied bemerkte: „Wir sind eine Zwei-Mann-CSO, aber das macht nichts — die Leute sind so empfänglich. Sie wollen ja das, was wir haben, und wir haben so viel zu geben. Als wir auf einer Studentenveranstaltung Wissenschaft und Gesundheit ausgaben, drückten die Leute die Bücher an sich! Sie sollen wissen, dass da jemand ist an der Uni, der ihre Fragen über geistiges Heilen beantwortet.“

Wie kann eure CSO sich an andere wenden, sich mit ihnen treffen und sie für die heilende Botschaft des Trösters interessieren? Wenn eure Tätigkeit mehr nach innen gerichtet ist, denkt über den Grund eures Daseins nach. Mrs. Eddys Aufforderung, sich ihren Lebenszweck zu eigen zu machen, kann unendliche Möglichkeiten auftun, wie ihr Kommilitonen, Professoren und Verwaltungsleuten helfen könnt. Sie wollen ja das, was ihr habt!

Wenn ihr mehr Informationen über CSOs wollt, schreibt, ruft an oder schickt eine E-Mail:

The First Church of Christ, Scientist
CSO Activities, A–170
175 Huntington Avenue
Boston, MA 02115–3187
USA

Telefon: (US-Vorwahl) 617–450–3461/3464
(Ruft per R-Gespräch an)
E-Mail: cso@csps.com

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