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Unaufhaltsamer Fortschritt

Aus der Januar 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Frau saß hoch oben auf einem Felsvorsprung und schaute über einen spiegelglatten See. Es war ihr Lieblingsplatz, aber heute war ihr das Herz schwer. Ihr Mann hatte seinen Job verloren und war seit vielen Monaten arbeitslos. Sie hatten gebetet und er hatte sich an vielen Stellen um Arbeit bemüht, bis jetzt aber noch nichts gefunden. Die Situation schien hoffnungslos.

Auf der anderen Seite des Sees näherte sich ein Güterzug und fuhr am Ufer entlang. Er spiegelte sich vollkommen bis in die letzte Einzelheit in dem klaren Wasser. Als die Frau beobachtete, wie das Original und sein Spiegelbild sich in völliger Übereinstimmung fortbewegten, kam ihr der Gedanke, wie unmöglich es wäre, dass das Spiegelbild stehenblieb, während der Zug weiterfuhr! Plötzlich wusste sie, dass dies auch auf ihren Mann zutraf. Sein Leben konnte nicht zum Stillstand gekommen sein, weil der Mensch als Gottes Ebenbild Ihn und Seine Tätigkeit widerspiegelt. Mary Baker Eddy schreibt über Gott: „Gemüt ist die Quelle aller Bewegung, und es gibt keine Untätigkeit, die das immerwährende und harmonische Wirken des Gemüts verzögern oder hemmen könnte.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 283. Es gibt nichts, was die Tätigkeit des Menschen hemmen kann, weil der Mensch als Gottes Widerspiegelung untrennbar von Ihm ist. Es gibt keine Gegenkraft, weil Gott der Eine und Alles ist.

Diese Erkenntnis beeindruckte die Frau sehr. Sie fühlte sich von Furcht und Zweifel befreit. Gott hatte zu ihr gesprochen und sie konnte sich auf Ihn verlassen. Nun konnte nichts mehr an ihrer Überzeugung rütteln, dass Gott fortwährend Gutes entfaltete und ihr Leben beständig regierte. Schließlich fand ihr Mann auf einem neuen Gebiet eine lohnende Arbeit, die ihn sehr befriedigte. Und während der Zeit der Arbeitslosigkeit waren sie mit allem Notwendigen versorgt.

Wir werden immer besser verstehen, dass das heute vorhandene Gute morgen nicht plötzlich verschwinden kann.

Der Verlust einer Arbeitsstelle kann uns sehr zusetzen, insbesondere wenn wir von Furcht oder Groll erfüllt sind. Ob wir einen Arbeitsplatz haben oder nicht, scheint oft von den Entscheidungen anderer abzuhängen. Es scheint, dass andere unser Glück und unseren Fortschritt beeinträchtigen können. Durch die Christliche Wissenschaft wird uns jedoch klar, dass unser Leben in Wirklichkeit nie von jemand anders als Gott, dem göttlichen Gemüt, beherrscht werden kann. Und das ist unsere Erlösung. Da Gott das einzige Gemüt ist, kann in Wirklichkeit niemand von einem anderen Gemüt oder von Selbstsucht, Furchtsamkeit, Unwissenheit oder Unfreundlichkeit regiert werden. Gottes Regierung ist das unendliche Gute. Wenn wir diese Wahrheit besser verstehen lernen und uns von ihr leiten lassen, wird unsere Furcht beschwichtigt und unser Vertrauen in die unfehlbare Fürsorge der göttlichen Liebe gestärkt.

Christus Jesus fragte einmal seine Jünger, wie sie die Tausenden mit Nahrung versorgen würden, die zu ihm gekommen waren, nachdem sie seine Heilungswerke miterlebt hatten. Siehe Joh 6:5–13. Soweit die Jünger sehen konnten, gab es nur ein paar Brote und ein paar Fische. Sie müssen es für unmöglich gehalten haben, diese vielen Menschen damit satt zu bekommen. Doch Jesus speiste sie, ja, es blieb sogar eine Menge Essen übrig. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schreibt Mary Baker Eddy: „Jesus demonstrierte die Unfähigkeit der Körperlichkeit wie auch die unendliche Fähigkeit des Geistes, und auf diese Weise half er dem irrenden menschlichen Sinn, seinen eigenen Überzeugungen zu entrinnen und in der göttlichen Wissenschaft Sicherheit zu suchen.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 494. Wir können unseren eigenen Überzeugungen von Begrenzung entrinnen und die „unendliche Fähigkeit des Geistes” erlangen. Wenn wir das tun, wird die große Sorge ausgelöscht, es könnte eines Tages unsere Versorgung ausgehen. Wir werden immer besser verstehen, dass das heute vorhandene Gute morgen nicht plötzlich verschwinden kann. Seine Quelle ist Gott, das unendliche Gute. Umgekehrt kann unter der Regierung Gottes das Böse, das heute nicht wirklich oder gegenwärtig ist, morgen nicht plötzlich zur Wirklichkeit werden! In der Allheit Gottes kann das Böse weder Gegenwart noch Macht haben.

Wie können wir diese Tatsachen jetzt beweisen? Als Jesus die vielen Menschen speiste, dankte er zunächst für das, was vorhanden war und dann nutzte er es. Wir können schon jetzt Dank sagen für jede Gelegenheit, in dem tätig zu sein, was unseres Vaters ist, wie bescheiden oder geringfügig es auch sein mag, und darauf vertrauen, dass Gott auch weiter für uns sorgen wird. Das Verständnis, dass wir und alle in Wirklichkeit von der „unendlichen Fähigkeit des Geistes” regiert werden, bringt uns Sicherheit und Frieden.

Diese Wahrheit half mir, als mir die aus meiner Sicht unfaire Entlassung meines Mannes zu schaffen machte. Als ich in demütigem Gebet Gott auf Knien um Führung bat, wurde mir klar, dass ich nicht erwarten konnte, Seine Stimme zu hören, solange ich gottunähnliche Gedanken hegte. Der Groll musste verschwinden. Das erforderte viel Gebet. Ich dachte tief über Gottes große Liebe nach und studierte entsprechende Stellen in der Bibel und in Mary Baker Eddys Schriften.

Das Verständnis, dass wir in Wirklichkeit von der „unendlichen Fähigkeit des Geistes” regiert werden, half mir, als mir die aus meiner Sicht unfaire Entlassung meines Mannes zu schaffen machte.

Langsam begann ich die Gegenwart des Christus — Gottes Tätigkeit — wahrzunehmen, die in meinem Bewusstsein die Wahrheit enthüllte. Ein einfacher Gedanke heilte mich dann. Ich erkannte eines Tages, dass Gott auch diejenigen liebte, die die Entscheidung über die Entlassung meines Mannes getroffen hatten. Zunächst war ich überaus dankbar dafür, dass Er sie liebte, weil es im Wesen eines liebenden Vaters liegt, Seine Kinder gut und richtig zu regieren und zu führen. Ich wusste von ganzem Herzen, dass Gott das tat. Unter der Regierung des göttlichen Gemüts muss sich für uns alle der richtige Begriff von Beschäftigung entfalten. Ich empfand einfach eine solche Liebe zu allen Beteiligten, dass kein Raum für Groll blieb. Als mein Mann später eine neue, bessere Beschäftigung erhielt, sah ich die Weisheit hinter der Entlassung.

Durch Gebet — dadurch, dass wir immer auf Gott lauschen und Seiner Führung gehorchen —, können wir die absolute Herrschaft der göttlichen Liebe beweisen. Uns wird dann klar, dass alle Ursache und Wirkung tatsächlich Gott und niemand anderem angehören. Wenn wir auf diese Weise beten, werden wir vielleicht — wie ich in diesem Fall — die Weisheit einer bestimmten Entscheidung erkennen, die unsere Arbeit und neue sich entfaltende Gelegenheiten betrifft, oder wir erleben, dass die Entscheidung geändert oder sogar rückgängig gemacht wird.

In der Bibelgeschichte von Daniel erfahren wir, dass ein königlicher Befehl ausging, der sein Leben und insbesondere seine berufliche Laufbahn zerstören sollte! Siehe Dan, Kap. 6. Weil er diesem Befehl nicht gehorchte, wurde er in eine Löwengrube geworfen. Nicht einmal der König konnte an dem Gesetz etwas ändern. Da es jedoch nicht Gottes Gesetz war, hatte es letztlich keine Wirkung auf Daniel. Sein Gottvertrauen war unbeirrbar; er stieg unverletzt aus der Grube und er schritt in seiner Laufbahn weiter voran.

Durch die Christliche Wissenschaft verstehen wir, dass Fortschritt ein Gesetz Gottes ist. Als untrennbare Widerspiegelung seines Schöpfers untersteht der Mensch diesem Gesetz des Fortschritts und nichts kann die Regierung Gottes aufhalten. Wie der Güterzug und sein Spiegelbild sich in vollkommener Übereinstimmung bewegten, so bestehen wir zugleich mit Gott und bringen Ihn zum Ausdruck.

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