Als Vorsitzende des Elternbeirats an unserer hiesigen Grundschule arbeitete ich im Schuljahr 1991/92 eng mit einem neuen Rektor zusammen. Er hatte Schwierigkeiten, die „Kultur” der Schule zu verstehen. Viele Leute, Lehrer wie auch Eltern, wollten ihn schließlich wieder loswerden. Ich sah es als meine Aufgabe an, das Amt des Schulleiters und ebenso die Gemeinde zu unterstützen, und versuchte, als die Situation immer schlimmer wurde, die Leute moralisch aufzumuntern.
Innerhalb weniger Monate wurde klar, dass dieser Mann für eine leitende Position nicht geeignet war, und ich begann eine mentale Liste seiner Vertrauensbrüche und Verstöße gegen den Anstand zu machen. Unsere Schule erregte schließlich landesweit Aufmerksamkeit. Ich wusste, dass es ein Gerichtsverfahren geben würde, und zeichnete alle Verfehlungen, von denen ich wusste, für die Verhandlungen auf und dokumentierte sie. Bald beschäftigte ich mich täglich mit den Vergehen: Anstatt wegen der Situation zu beten und meine eigene Vorstellung davon zu heilen, machte ich das Böse persönlich und sehr wirklich.
Eines Tages erschien ein dunkler Fleck auf dem Weißen in meinem einen Auge. Später gab es viele heftige Erschütterungen in dem Auge und ich verlor die Sehfähigkeit auf dem Auge und konnte es nicht mehr bewegen. Mein anderes Auge wurde extrem lichtempfindlich, so dass ich selbst mit einer dunklen Sonnenbrille kaum noch sehen konnte. Ich wusste genau, was das Problem war. Es war keine Augenkrankheit. Ich spürte, dass eine sündige Anschauung vom Menschen mich davon abhielt zu erkennen, dass der Mensch immer Gottes geliebte Idee ist. Es fiel mir sehr schwer aufzuhören, die Liste der Ungehörigkeiten durchzugehen, die ich selber miterlebt hatte, doch ich wusste, dass ich das tun musste. Fast zwei Monate saß ich im Dunkeln und betete darüber. Oft konnte ich in der Zeit nicht schlafen. Die größte Herausforderung für mich bestand darin, meine Gedanken davon abzuhalten, immer wieder zu dem Augenschein vom Menschen als Sünder zurückzukehren.
Eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft betete für mich und ich betete jeden Tag, um mein Denken zu verbessern. Die tägliche Arbeit, die ich zu tun hatte, war sehr hilfreich und ich befasste mich eingehend mit dem „Täglichen Gebet”, der „Richtschnur für Beweggründe und Handlungen“ und der „Pflichttreue“ aus dem Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy.
Gott zu sehen, das war mir klar, hieß, gut zu sehen.
Während der zwei Monate, die ich betete, hatte ich etliche andere Heilungen und mit meinen Augen wurde es besser, obwohl ich immer noch eine dunkle Brille tragen musste. Als sich meine Sehfähigkeit schon ziemlich gebessert hatte, sah mich eine Verwandte und erschrak sehr. Sie bat mich dringend, einen Arzt aufzusuchen, weil sie nicht verstand, dass christlich-wissenschaftliche Behandlung die wirksamste Heilbehandlung ist, die es gibt. Ich versicherte ihr, ich erhielte schon die bestmögliche Versorgung.
Kurz darauf sagte eins meiner Kinder, es habe Angst um mein Auge und ich solle doch lieber zu einem Arzt gehen. Die Worte meiner besorgten Verwandten waren anscheinend zu ihm durchgedrungen. Unter den Elternvertretern war ein Augenarzt, den ich sehr gern mochte. Christliche Wissenschafter haben viel Achtung vor Fachleuten auf allen Gebieten, die dem Wohl der Menschheit dienen. Ich fragte mich, was dieser Arzt wohl sehen würde, wenn er sich mein Auge anschaute. Meine Antwort lautete: Er wird sehen, was seine Ausbildung und Erfahrung ihm sagen. Davor konnte ich Achtung haben. Dann fragte ich mich, was ich denn sehen könne. Sofort fiel mir Jesus ein, der sagte: „Ich kann nichts von mir aus tun“ (Joh 5:30). Alles, was Jesus vollbrachte, geschah durch dieses Verständnis. Ich dachte an Gott, den „Allsehenden“, und folgerte, dass auch ich „nichts von mir aus tun“ kann. Gott ist allmächtig, allsehend, und der Mensch spiegelt Seine Macht und Sehkraft wider. Gott zu sehen, das war mir klar, hieß, gut zu sehen.
Und als ich am nächsten Morgen aufwachte, konnte ich gut sehen. Alle Verfärbung und Lichtempfindlichkeit waren verschwunden. Es war eine vollständige Heilung.
Später löschte ich von meiner Computer-Diskette alle Notizen über den Rektor und seine Handlungen. Als ich vor Gericht erschien, wurden fast alle Fragen, die mir der Staatsanwalt stellte, vom Richter zurückgewiesen und ich brauchte gegen niemanden auszusagen.
Unser Rektor wurde durch einen wunderbaren Schulleiter ersetzt und ich habe aus der ganzen Erfahrung viel gelernt. Die Christliche Wissenschaft ist von höchster Bedeutung in meinem Leben.
Silver Spring, Maryland USA