Wenn ich als junger Mensch, sei's in der Christian Science Sonntagsschule, bei Zeugnissen in der Mittwochabend-Versammlung oder zu Hause, die Begriffe Irrtum und sterbliches Gemüt hörte, war mir nicht immer ganz klar, dass sie sich nicht auf eine Person oder eine Sache bezogen. Und obwohl diese Worte oft austauschbar sind, ist es doch für unsere Arbeit als christliche Heiler förderlich einmal den Unterschied zwischen den beiden zu betrachten.
In ihrer Antwort auf die Frage „Was ist Irrtum?" erklärt Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit, dass Irrtum im weitesten Sinn „der Widerspruch zur Wahrheit" ist. Aber sie beschreibt ihn auch noch genauer, um dem Leser die subtile, trügerische Natur des Irrtums verständlich zu machen. So sagt sie zum Beispiel weiter: „Er ist das, was zu sein scheint, aber nicht ist."Wissenschaft und Gesundheit, S. 472. Und dieser Aspekt des Irrtums, dass er zu sein scheint — dass er behauptet, es existiere etwas außerhalb der Wahrheit und ihrer Manifestation und könne selbstständig handeln —, erfordert ständige Wachsamkeit, damit man seine Ansprüche durchschauen kann.
Doch es könnte nun jemand fragen: „Wie kann der Irrtum — nichts — scheinbar doch etwas sein oder etwas tun? Wie kann etwas Unwahres listig, voller Ausflüchte, erschreckend, schädlich, hartnäckig, ja wirklich sein?" Für Gott, für das eine Gemüt, das die Wahrheit selbst ist, kann es das nicht sein.
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