Liebevolle Mitarbeit in der Kirche fördert das ständige Wachstum zum Christus hin. Wir verlieren unsere rauhen Kanten wie Edelsteine, die in einer rotierenden Trommel poliert werden, nur um festzustellen, dass Gott, Liebe, und sein geistiges Geschöpf keine scharfen Kanten haben.
Mary Baker Eddy schuf eine Kirchenorganisation, innerhalb derer der Einzelne in christlicher Liebe wachsen kann, um zu weltweitem Segen beizutragen. Sie schrieb: „Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, in Boston, Mass., soll sich auf den Felsen, Christus, gründen, ja auf die Erkenntnis und Demonstration der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe, die die Welt von Sünde und Tod heilen und erlösen; dadurch soll sie in gewissem Grade die universelle und triumphierende Kirche widerspiegeln."Handbuch Der Mutterkirche, S. 19. Dieser barmherzige Plan führt den Himmel auf Erden herbei.
Viele von denen, die diese himmlische Reise angetreten haben, kommen in der Kirche zusammen, wo sie die Macht Gottes bezeugen, sich empfänglichen Herzen kundzutun. Die sich auf der Reise befinden sagen durch ihr Leben wie auch durch ihre ermutigenden Worte: „Kommt, macht mit; alle sind willkommen; alle werden gebraucht bei dieser erhabenen Arbeit — dem Demonstrieren der göttlichen Wissenschaft." Diese Wissenschaft enthüllt Gottes ewigen Plan, die völlig gute Schöpfung der Liebe, die vollständig ist, sich aber immer entfaltet.
Die Mutterkirche, Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, in Boston, verkündet der Welt die göttliche Wissenschaft oder Christian Science. Die Zweigkirchen tun das gleiche für ihre Umgebung. Die Kirchenaktivitäten berühren liebevoll das Leben der Menschen mit der himmlischen Sicht von einem vollkommenen Gott und Seinem geistigen Geschöpf, dem Menschen.
Die Erlösung der Welt beginnt mit individueller Erlösung, indem wir die Materialität für die Geistigkeit aufgeben — indem wir nicht mehr nur an uns selbst denken, sondern für andere sorgen.
Es gibt keine bedeutenden und weniger bedeutenden Jünger, nur freiwillige Mitarbeiter in Christus, die danach streben, den Willen Gottes zu tun, und in Liebe verbunden sind. Wir sehen, wie andere ihre Begabungen entfalten und erweitern dadurch unseren Begriff von unseren eigenen. Ihre Arbeit erleichtert uns den Dienst an unseren Mitmenschen. Jeder ist unentbehrlich mit seinen unterschiedlichen, die anderen ergänzenden Talenten. Alle bringen Gottes Eigenschaften auf ihre eigene Weise zum Ausdruck, Eigenschaften wie Integrität und Liebe, um das Evangelium Christi weiterzutragen und so den Schöpfer zu verherrlichen. Ordner, Vorstandsmitglieder, Sonntagsschullehrer, Mitglieder, die für die Instandhaltung des Kirchengebäudes sorgen, Leser — sie alle sind gleichrangige Mitarbeiter bei der Erfüllung der Kirchenmission. Die gemeinsamen Bemühungen, die nur zu einem Gottesdienst oder Vortrag führen oder eine Ausgabe des Christian Science Monitor, Christian Science Journal oder Herold hervorbringen, zeigen, dass wir einander brauchen. Alle arbeiten daran, „die Völker zu heilen". Wer könnte das auch alles allein schaffen?
Der Apostel Paulus erfasste den Geist der Einheit, den liebevolles Dienen kennzeichnet, als er sagte: „So sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied." Röm 12:5. Und er sprach darüber, dass alle Elemente des Leibes Christi gleich wichtig sind, damit das Ganze funktionieren kann. Wenn einer geehrt wird, freuen sich alle. Siehe 1. Kor, Kap. 12. Da sich alle vor ähnliche Herausforderungen gestellt sehen, tragen alle durch Christus den Sieg davon, weil Christus „das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat". Eph 5:23.
Die Erlösung der Welt beginnt mit individueller Erlösung, indem wir die Materialität für die Geistigkeit aufgeben — indem wir nicht mehr nur an uns selbst denken, sondern für andere sorgen. Das sorgfältige Studium der Bibel und der Werke von Mary Baker Eddy und unaufhörliches Gebet, um das Gelernte zu betätigen, führen uns dazu, das sterbliche Selbst um Christi willen zu verlassen und die Botschaft des Trösters von universaler Brüderschaft selbstlos weiterzugeben.
Durch die Liebe der Mitglieder untereinander kündigt sich das Erscheinen der Familie der Menschen auf Erden an. Je mehr göttliche Liebe wir innerhalb der Kirche ausdrücken, umso mehr Liebe bringen wir ganz natürlich unserer Familie, der Gemeinschaft und der Welt entgegen. Durch ein moralisch einwandfreies, geistiges Leben wird die Gesellschaft in Bildungswesen, Wirtschaft und Regierung moralisch und geistig gefördert. Wenn wir individuelle und Kirchenprobleme auf geistigem Wege lösen, helfen wir gleichzeitig, Probleme in der Gemeinschaft und der Welt zu beheben.
Ein Amt in der Kirche bietet Gelegenheit zu mehr geistigem Wachstum und Dienen. Doch die Erlösung findet weiter statt, auch während wir ein heiliges Amt versehen. Wenn jemand noch wachsen muss, um die Anforderungen eines Amtes zu erfüllen (und gilt das nicht für die meisten von uns?), können unterstützende Gebete ihm und uns und der Kirche helfen, Fortschritte zu machen. Mrs. Eddy war nachsichtig bei eigenen Fehlern und den Fehlern anderer. In einem Brief an eine Schülerin schrieb sie einmal: „... wer von uns wäre schon völlig frei von Fehlern? ... Ich habe mich bemüht, Geduld mit allem Fleisch zu üben, da ich ja Gottes liebe Barmherzigkeit selber benötige. O wenn doch alle, die sich als Christliche Wissenschaftler bezeichnen, immer daran denken würden, was für ein Segen es für einen selbst bedeutet, gütig und großzügig zu sein." Robert Peel, Mary Baker Eddy: The Years of Authority (Boston: The Christian Science Publishing Society, urspr. hrsg. von Holt, Rinehart and Winston, 1966), S. 79.
Wenn wir individuelle und Kirchenprobleme auf geistigem Wege lösen, helfen wir gleichzeitig, Probleme in der Gemeinschaft und der Welt zu beheben.
Alle Kirchenarbeit verlangt eine christliche Reinigung des persönlichen Ego. Da alle Gott Rechenschaft schulden, hat allein Sein Urteil Autorität. Persönliche Urteile, destruktive Kritik und Neid sind nicht Teil Seiner Liebe und haben somit kein gesetzliches Fundament. Die Natur des Menschen als Bild der Liebe ist liebevoll und liebenswert. Zwar müssen wir vor Sünde auf der Hut sein, doch zugleich können wir erkennen, dass sie nichts mit dem wahren Sein des Menschen zu tun hat und deshalb keine Identität oder Macht besitzt. Wir müssen die Vorstellung vom Menschen als einem sündigen Sterblichen hinter uns lassen und andere geistig betrachten, so wie Gott sie geschaffen hat. Wir lieben andere, weil Gott sie liebt und Er den Menschen liebenswert gemacht hat; und aus dem gleichen Grund lieben auch sie uns. Wenn wir verstehen, dass Gott Liebe und Sein Bild liebevoll ist, sehen wir uns und unsere Mit-Arbeiter mehr so, wie die Liebe uns nach ihrem vollkommenen Plan gestaltet. Weil der Mensch der unsterbliche Ausdruck der göttlichen Liebe ist, ist er kein Sterblicher, der mit anderen Sterblichen um Macht und Position konkurriert.
Verantwortliche Positionen in der Kirche sollten nicht angestrebt werden; vielmehr kommen sie nach dem Plan der göttlichen Weisheit zustande. Sie bieten die Gelegenheit, geistige Eigenschaften im Dienste Gottes und des Menschen zu demonstrieren. Natürlich würde das sterbliche Gemüt dem nicht zustimmen! Es stellt nämlich immer sich selbst in den Vordergrund und hält nach den Fehlern der anderen Ausschau, um sich selbst zu profilieren. Aus Prestigegründen oder um des persönlichen Gewinns willen etwas sehr zu schätzen würde bedeuten, dass man Gott bei Seinem eigenen Plan außen vor lässt. Wäre es nicht ebenso verwegen, etwas anzustreben, in das wir nicht geistig hineingewachsen sind, wie etwas nicht zu akzeptieren, für das wir vorbereitet sind? Demut und Unschuld sind das, wonach Christliche Wissenschaftler suchen und streben, wonach sie sich sehnen und wofür sie leben — die Christlichkeit, die Heiligkeit, die unser Meister zum Ausdruck brachte.
Die Tätigkeit des Christus dient keinem Selbstzweck. Jesus verherrlichte Gott, nicht sich selbst, in seinem Dienst an der Menschheit. Er lehrte uns: „Der größte unter euch soll euer Diener sein." Mt 23:11. Und er machte es uns vor, indem er seinen Jüngern die Füße wusch. Die Wissenschaft erklärt mit Mary Baker Eddys Worten aus Wissenschaft und Gesundheit: „Gott wählt für den höchsten Dienst nur den aus, der zu einer solchen Befähigung dafür herangewachsen ist, dass jeder Missbrauch der Mission unmöglich wird.. .. Wenn Er einen Boten beauftragt, dann ist das jemand, der Ihm geistig nahe steht." Wissenschaft und Gesundheit, S. 455.
Was will sich dem göttlichen Plan in den Weg stellen?
Was will sich dem göttlichen Plan in den Weg stellen? Ist es nicht der skrupellose Plan des fleischlichen Gemüts, verstärkt durch mentale Malpraxis — durch Verurteilen, Mangel an Mitgefühl, durch die Erhöhung der Person, nicht der geistigen Individualität, durch das Streben nach Popularität, nicht Christlichkeit? Der tierische Magnetismus ist der mythische Plan des Bösen, der Menschheit Schaden zuzufügen. Malpraxis, ein Aspekt dieses Bösen, ist der hinterhältige Versuch des persönlichen Sinnes durch Neid und Feindseligkeit oder auch Apathie und Gleichgültigkeit Zwietracht und Dissens zu säen. Das Abweichen vom Plan der Liebe stiftet Uneinigkeit. In der göttlichen Wissenschaft zerstört der Christus die Verirrungen des Bösen mit den geistigen Wahrheiten, die den irrigen Ansichten entgegenwirken.
Die göttliche Wissenschaft offenbart die Natur Gottes als Geist und des Menschen als geistig. Der Alles-in-allem, das göttliche Gemüt, kennt, regiert und beschützt seine eigenen Ideen bis in alle Ewigkeit. Das Prinzip des Guten hüllt alle ein und erhält in jedem die Fähigkeit, gut zu sein und Gutes zu tun. Unsere sichere Verteidigung bleibt im Rahmen des heiligen Plans.
Die göttliche Wissenschaft ist das, was Christus Jesus wusste — sein Bewusstsein vom geistigen Sein; und Christian Science ist die Art und Weise, wie er liebevoll durch seine aufrüttelnden, heilenden Worte und Werke diese Wahrheit auf Erden lebte. Jesus sah die himmlische Wirklichkeit und demonstrierte sie in seiner irdischen Erfahrung. Seine Religion und Medizin gründeten sich auf die heilende, umwandelnde und erlösende Liebe Gottes. Jesu „Kirche" ging in alle Welt, um das ursprüngliche Christentum mit seinen natürlichen heilenden Folgen zu predigen. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Das Christentum Christi ist die Kette des wissenschaftlichen Seins, das zu allen Zeiten wieder erscheint, in offensichtlicher Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift besteht und alle Zeiten in Gottes Plan vereint." Ebd., S. 271.
Durch tätiges Christentum, das sich auf das Verständnis der göttlichen Wissenschaft gründet, überwinden wir die Ansprüche des Bösen, die kirchliche Beziehungen belasten. Wir demonstrieren die Macht der Liebe, die die Ich-„Krankheiten" — falscher Ehrgeiz, Selbstverherrlichung, Eitelkeit — und fleischliche Elemente wie Lethargie, Trägheit, Gleichgültigkeit, Untätigkeit auflöst. Hinderliche persönliche Barrieren zerbröckeln durch die Betätigung des wissenschaftlichen Christentums. Mit dem Christusgeist angetan, füllt jeder seine Nische im unendlichen göttlichen Plan aus. Die Frage „Wer ist der größte?" kommt da gar nicht mit ins Spiel, denn alle werden gleich viel gebraucht.
Von Liebe regiert, gedeiht die Christian Science Bewegung in der heiligen Arbeit, der Menschheit die Dinge Gottes nahe zu bringen. Von der Güte Gottes erfüllt, vom Prinzip regiert, unbeeinträchtigt von falschen Ambitionen oder eigenem Willen, trägt jedes Mitglied auf einzigartige Weise zur Erlösung der Welt bei. Alle werden gebraucht in einer Kirche, die den Zweck hat, der Welt Heil und Erlösung zu bringen; alle sind willkommen auf der Pilgerschaft himmelwärts.
