Wer einmal ein ernstes Problem gehabt hat, wird sich vielleicht gefragt haben: Wie soll das einmal enden? Ob es sich um eine schwere Krankheit handelte, ob man sich von etwas Liebgewordenem trennen, seine Heimat verlassen oder gar in einen Krieg ziehen musste — häufig tauchen zunächst diese ungewissen, bangen Fragen auf. Was kann man aber tun? Wie löst man solche Probleme? Hierauf gibt es eine befreiende Antwort: Vertraue auf Gott!
Ich kann bestätigen, dass Gebet selbst aus unmittelbaren Kriegshandlungen herausführen kann.
Es gibt keinen autonomen Menschen mit einem eigenen Leben oder einer eigenen Intelligenz. Jeder Mensch ist in Wirklichkeit das geliebte Kind Gottes; es ist rein geistig geschaffen und wird von Gott erhalten und bewahrt. Wer das versteht, lässt sich von Gott führen. Und was entscheidend dabei ist: Er wird sich nicht mehr fürchten. Gott regiert das gesamte Universum, einschließlich des Menschen.
Ich verstand vielleicht nicht viel, aber ich liebte Gott und war mir sicher, dass Er mich auch liebt und mich beschützen würde.
Das Lehrbuch von Christian Science Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift sagt: „Das Verständnis der göttlichen Allgewalt, selbst in gewissem Grade, zerstört die Furcht und setzt die Füße auf den wahren Weg — auf den Weg, der zu dem Haus führt, das nicht mit Händen gemacht ist„ das ewig ist im Himmel'.“Wissenschaft und Gesundheit. S. 454.
Christus Jesus hat vor nahezu 2000 Jahren bewiesen, was dieses erwähnte Buch heute lehrt. Der Meister heilte alle Probleme durch sein Verständnis von der Allheit und Allgegenwart Gottes. Er schritt beispielsweise unbeschadet durch eine wütende Menschenmenge; keiner konnte ihm ein Leid antun. Das Böse hatte niemals Macht über ihn. Er überwand es, so könnte man sagen, durch sein Verständnis der Allgegenwart Gottes und seine Erkenntnis der Unwirklichkeit des Bösen.
Ich las kürzlich von Jakob, von seinen Kämpfen, über die in der Bibel berichtet wird. Doch bei diesen Kämpfen wird deutlich, dass Jakob immer wieder aus all diesen Auseinandersetzungen und Bedrohungen herausgeführt wurde, sobald er sich an Gott um Führung wandte. Auch wir können und sollten uns in dieser Weise führen lassen, ob der Schauplatz des Kampfes nun eine körperliche Störung, Streit zwischen Familienangehörigen oder gar ein Krieg zwischen verfeindeten Nationen ist.
Ich kann bestätigen, dass Gebet selbst aus unmittelbaren Kriegshandlungen herausführen kann. Während des Zweiten Weltkriegs war ich als junger Soldat vier lange Jahre im Russlandfeldzug eingesetzt. Ich stand immer in vorderster Linie. Bis auf eine Verwundung konnten mir feindliche Geschosse nichts anhaben. Selbst bei Volltreffern in unserer Granatwerfergruppe wurde ich beschützt; in zwei Fällen blieb ich als Einziger übrig. Auch überstand ich unsagbare Strapazen und drei grimmige Winter. Die schweren Kämpfe, insbesondere in der Kalmückensteppe und in der früheren Stadt Stalingrad, konnten mir nichts anhaben. Als Einziger der Kompanie entkam ich noch kurz bevor der entscheidene Kessel von Stalingrad sich schloss, wo eine ganze Armee vernichtet wurde. Der nachfolgende Rückzug war kaum ertragbar. Aber da ich nie in Gefangenschaft geriet, kam ich bei Kriegsende wohlbehalten in meiner Heimat an.
Auf mich traf buchstäblich das Bibelwort zu: „Er [Gott] fand ihn in der Wüste, in der dürren Einöde sah er ihn. Er umfing ihn und hatte acht auf ihn. Er behütete ihn wie seinen Augapfel. Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln. Der Herr allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm.“ 5. Mose 32:10-12.
Noch heute bin ich mir dieser göttlichen Führung sehr dankbar bewusst. Wenn ich später gefragt wurde, wie ich denn aus diesem Krieg herauskommen konnte, dann war meine Antwort: „Ich verließ mich immer auf die göttliche Führung und hatte keine Furcht.“ Tatsächlich war ich fest davon überzeugt, dass ich wieder nach Hause kommen würde, wo sehr liebe Menschen auf mich warteten.
Die Beispiele aus der Bibel wie auch meine eigene Kriegserfahrung zeigen mir, dass es immer einen Weg aus der Hölle gibt, selbst dann, wenn man das Verständnis der göttlichen Allgewalt „nur in geringem Grade“ hat, was zur damaligen Zeit auf mich zutraf. Die Bibel gibt uns hierzu einen deutlichen Fingerzeig, nämlich: „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“ Spr 3:5-6. Ich verstand vielleicht nicht viel, aber ich liebte Gott und war mir sicher, dass Er mich auch liebt und beschützen würde. Ich habe mich auf Gott verlassen und auf Ihn vertraut. Und Er hat mich „recht geführt“, heraus aus dem Krieg, der Not und der Gefahr.
