Stell dir vor, du bist mit einigen anderen Kindern zusammen, die gute Freunde von dir sind. Ihr geht zusammen zur Schule. Ihr spielt zusammen. Und du hast deine Freunde wirklich gern. Eines Tages aber kommen sie auf die Idee etwas zu tun, von dem du weißt, dass es verkehrt ist. Einige von ihnen führen tatsächlich ihr Vorhaben aus. Du weißt, dass das, was deine Freunde denken und tun, ihnen sehr schaden wird. Was kannst du machen?
Solltest du etwas sagen? Solltest du ihnen erklären, dass das, worüber sie reden oder was sie tun, verkehrt ist? Vielleicht würde ihnen das nicht passen. Vielleicht würden sie dann nichts mehr mit dir zu tun haben wollen. Aber wenn du sie echt lieb hast, würdest du es ihnen nicht trotzdem sagen?
Jesaja, Jeremia und Hesekiel waren Menschen, die in genau diese Lage gerieten. Und wenn du die Bücher in der Bibel liest, die nach ihnen benannt sind, kannst du herausfinden, wie sie die schwierige Frage beantworteten: Sollte man Leuten, die man lieb hat, sagen, dass sie etwas tun, was verkehrt ist?
Jesaja, Jeremia und Hesekiel wuchsen auf mit dem Glauben an nur einen Gott und sie verstanden, dass Gott die einzige Macht ist, die es gibt. Sie waren gute Menschen. Sie gehorchten Gottes Gesetzen, den Zehn Geboten. Und sie empfanden Gottes Liebe zu Seinen Kindern so stark, dass sie anderen helfen wollten, sie auch zu fühlen. Diese Liebe Gottes, die sie spürten. veranlasste sie offen zu sagen, was sie für richtig hielten, und die Leute wissen zu lassen, dass sie einen riesigen Fehler machten, wenn sie nicht darauf vertrauten, dass Gott ihnen hilft.
Jesaja, Jeremia und Hesekiel wurden Propheten des Herrn genannt. Sie erkannten, wie wichtig es ist. Gott zu lieben und Seine Gebote zu halten. Und diese Erkenntnis teilten sie mit allen, die um sie her waren, selbst wenn es sie manchmal unbeliebt machte.
Als Jesaja sah, wie die Menschen in seinem Land sündigten und Götzen anbeteten, anstatt zu Gott zu beten, wusste er, wie sehr das seinem Volk schaden würde. Und weil Jesaja Gott so sehr liebte, sprach er offen seine Meinung aus. Es kostete viel Mut, den Menschen zu sagen: Gott will, dass ihr aufhört die bösen Dinge zu tun.
Jesaja blieb Gott treu und folgte seinen Anweisungen so gut er konnte. Dabei war er in der Lage in die Zukunft zu schauen und eine Welt zu sehen, in der nur Frieden herrscht — wo alle einander wirklich lieben und es nichts Böses mehr gibt. Und Jesaja schaute und prophezeite das Kommen des Messias, des Heilands, der der Welt Erlösung von allem Bösen bringen würde. Diese geistige Vision oder Offenbarung schrieb er im Buch Jesaja nieder (siehe Kapitel 9 und 11).
Jeremia fühlte die gleiche Liebe zu Gott und zu seinem Volk wie Jesaja. Und auch er konnte einfach nicht anders als gegen das Böse anzugehen, das er die Menschen tun sah. Jeremia sah, wie die Leute sich von ihrem Glauben an den einen Gott abwandten und alles Mögliche glaubten, was ihnen Leid bringen würde. So warnte er die Leute vor den Gefahren ihres Handelns. Doch durch seine geistige Schau erkannte Jeremia zugleich, dass Gottes Liebe zu Seinen Kindern sich nie wandeln würde, egal, wie oft sie sich von Ihm abwandten (siehe Jeremia 31:3-14 und 33:2-13).
Jeremia vermittelte den Menschen dieses Verständnis von Gottes unwandelbarer Liebe und er sprach zu ihnen von einem neuen Bund, den Gott mit dem Volk Israel geschlossen hatte. Dieser Bund bedeutete, dass Gott Sein Versprechen immer halten würde, ganz gleich, was geschah. Jeremias geistige Schau ermöglichte es ihm zu erkennen, dass schließlich alle Menschen Gott lieben und gehorchen und den Frieden und die Freude erleben würden, die mit dieser Liebe einhergehen.
Wie Jesaja und Jeremia war auch Hesekiel sich bewusst, wie sehr Gott Seine Kinder liebt. Er forderte die Menschen zur Umkehr auf — sie sollten sich abkehren von dem Bösen, das sie taten, und wieder den Geboten Gottes gehorchen. Er führte ihnen Gottes Liebe vor Augen, indem er Gott als einen Hirten beschrieb, der für Seine Schafe sorge. Er sagte: „So spricht Gott der Herr:. .. Wie ein Hirte seine Schaft sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, so will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Orten, wohin sie zerstreut waren“ (Hesekiel 34:11, 12).
Hesekiels wie auch Jesajas und Jeremias Worte sind in der Bibel festgehalten, damit sie uns heute ebenfalls helfen können. Sie helfen uns Gottes große Liebe zu spüren, besonders wenn wir uns einsam fühlen oder in irgendeiner Sache unsicher oder verwirrt sind. Und sie helfen uns, so dass wir nur gut sein und Gutes tun wollen. Das Beispiel, das Jesaja, Jeremia und Hesekiel gegeben haben, kann uns die Kraft und den Mut geben, Gott zu vertrauen, um zu wissen, was wir sagen oder tun sollen, damit auch wir unseren Freunden Gottes Liebe nahebringen können.
