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Besser mit Eltern auskommen?

Aus der März 1998-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Glaubst du manchmal, es sei zu schwierig dich mit deinen Eltern zu vertragen? Vielleicht meinst du, dass deine Gespräche mit ihnen nur in eine Richtung gehen — und dass sie die einzigen sind, die zu Wort kommen. Es ist frustrierend, wenn du etwas sagst und der andere hört nicht zu oder erkennt deinen Standpunkt nicht an.

Was kann man in solchen Augenblicken tun? Du kannst auf Gott lauschen. Du kannst auf das lauschen, was zu Lösungen führt.

Einmal hatte ich großen Zoff mit meinem Vater. Wir konnten einfach in einer Sache, die wir diskutierten, keinen gemeinsamen Nenner finden. Plötzlich wurde er wütend, schrie los und fing an, mit Gegenständen zu schmeißen. Normalerweise, das muss ich zugeben, hätte ich vielleicht zurückgeschrien oder ihn mit Verachtung gestraft. Doch ich hatte viel wegen unserer Auseinandersetzungen gebetet und diesmal spürte ich einfach tief in mir, dass der Zorn grundlos war. Ich blieb ruhig. Ich betete, wo ich war. Ich tat in dem Moment mein Bestes, ihn nur als Gottes liebevolles Kind zu sehen und als nichts anderes.

Ich sagte meinem Vater, es sei doch in Ordnung, wenn wir verschiedene Meinungen hätten. Wir brauchten deshalb nicht böse aufeinander zu sein. Es bedeute keineswegs, dass ich ihn oder seine Werte ablehnte. Ich konnte es kaum glauben: Er beruhigte sich sofort! Und das war ein echter Wendepunkt in unserem Verhältnis zueinander.

Um Streit in der Familie zu heilen, muss man einander lieben und respektieren. Das ist natürlich leicht gesagt, ich weiß. Aber es ist nötig, dass wir allein Gott als denjenigen anerkennen, der uns alle antreibt und motiviert — und das ist nicht immer leicht. Eltern verdienen Respekt, weil sie Gottes Kinder sind. Selbst wenn du weißt, dass ihre Handlungen sich in einem bestimmten Moment nicht auf Liebe gründen, so können doch deine Handlungen von Liebe bestimmt sein.

Das heißt niemals, dass du harte Worte oder Beschimpfungen einfach erdulden musst. Aber selbst wenn jemand dich tief verletzt hat, ist er doch immer noch Gottes Kind. Beten kann dir helfen, dieser Person — und dir selber — auch in den unmöglichsten Augenblicken mehr Liebe entgegenzubringen.

Gott gibt jedem von uns Würde. Gottes Liebe ist genau da, wo wir sind. Sie ist voller Würde, aufrichtig und gütig. Daran zu denken verleiht uns die Kraft, ruhig zu bleiben, auf Ihn zu lauschen und rücksichtsvoll zu handeln.

Der Ärger löst sich gewöhnlich auf, wenn die Furcht beseitigt wird. Und die Furcht kann sehr subtil sein. Gedanken wie „Ich verpasse eine super Sache, wenn sie mich nicht mit meinen Freunden mitgehen lassen" und „Das ist die einzige Chance, die ich habe" weisen auf Ängste und Befürchtungen hin, vor denen wir uns schützen müssen. Gebet wird dir zeigen, dass tolle Gelegenheiten, Fun und Freiheit nicht etwas sind, was irgendwie begrenzt werden kann, denn sie kommen allein von Gott.

Wenn Eltern manchmal etwas sagen, was dich wütend macht, kannst du daran denken, dass auch bei ihnen im Grunde Angst dahintersteht. Was kannst du tun, um ihnen zu helfen? Du kannst auf eine andere Weise beten; du kannst durch das, was du tust, ihr Vertrauen in Gott wecken und ihnen zeigen, dass ihre Befürchtungen unbegründet sind. Das trägt dazu bei, dass sie dich besser als Gottes Kind verstehen lernen, das sich in Seiner Obhut befindet.

Was außerdem hilft, ist deine Bereitschaft, dich selbst zu bessern — dich mehr ins Zeug zu klemmen, wenn du weißt, dass du es kannst. Mit dir selbst ehrlich zu sein. Dich zu fragen: „Was für eine Botschaft gebe ich meinen Eltern eigentlich damit? Zeige ich ihnen, dass ich liebevoll und rücksichtsvoll bin, oder bin ich nur eigenwillig und stolz?"

Die Frau, die Christian Science entdeckte, Mary Baker Eddy, schrieb in ihrem Buch Vermischte Schriften: „Kein Verweis ist so mächtig wie die stillschweigende Lektion eines guten Beispiels" (S. 126). Wenn deine Handlungen unseren Vater-Mutter Gott ehren, geben sie ein gutes Beispiel. Du hältst dich dann an das, wozu das Vaterunser uns anleitet. Dieses Gebet von Christus Jesus findest du in der Bibel im Buch des Matthäus (siehe 6:9—13).

Du kannst selber ein gutes Vorbild sein und Selbstbeherrschung zeigen. Wenn deine Eltern sich über etwas aufregen und du nur mit ihnen streiten willst, dann pass auf. Sorg erst mal dafür, dass du auf einem sicheren geistigen Fundament stehst — dass du mit ihnen und mit dir selber ehrlich bist und dass du sie mit demselben Respekt behandelst, den du auch für dich erwartest. Geh nicht bloß auf dein Zimmer und dreh die Musik auf. Lauf nicht einfach zu deinem Freund rüber und lass deinen Ärger an ihm aus. (Und wenn die Lage wirklich ernst ist, lass dich auch nicht durch Furcht davon abhalten, die Hilfe zu suchen, die du brauchst.) Egal, was es auch sei, bemühe dich zu lieben — und die Situation zu heilen.

Aus dem Christian Science Monitor

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