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Entscheidungen treffen — mit menschlichem Planen oder göttlicher Vision?

Aus der März 1998-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir müssen jeden Tag Entscheidungen treffen, Handlungen bestimmen. Dabei mag es um ganze Kleinigkeiten gehen, wie die Frage, in welchem Laden wir eine neue Krawatte kaufen sollen. Oder es mag um weitreichende Entscheidungen gehen, die unser ganzes zukünftiges Leben bestimmen, wie z. B. den Arbeitsplatz oder den Lebenspartner.

Vielleicht will man aus Unsicherheit und Furcht manchen Entscheidungen aus dem Weg gehen. Wie kann man wirklich gute Entscheidungen treffen? Die Bibel macht deutlich, wie enorm wichtig es ist, unsere Entscheidungen auf eine inspirierte Grundlage zu stellen. „Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl dem, der auf die Weisung achtet!" Spr 29:18.

Wie kann man wirklich gute Entscheidungen treffen? Die Bibel macht deutlich, wie enorm wichtig es ist, unsere Entscheidungen auf eine inspirierte Grundlage zu stellen.

Ausmalen oder Planen ist kein sicherer Ersatz — eigentlich gar kein Ersatz — für Lauschen und Inspiration. Dazu stellen sich folgende Fragen:

1. Wie unterscheidet sich Intuition von Planen?

2. Wie kann man sicher sein, dass man wirklich Gottes Gedanken hört und nicht die eigene Furcht oder die eigenen Wünsche?

3. Wie kann man Vertrauen haben, um sich auf seine Intuition zu verlassen?

Zur ersten Frage. In der Bibel gibt es beeindruckende Beispiele von Menschen, die mit ihrer Intuition dem allgemeinen Glauben zuwidergehandelt und so großen Schaden abgewendet haben, zum Teil von vielen Menschen. Denken wir an Noah, der sich, seine Familie und viele Tiere durch die Arche vor dem Tod rettet. Denken wir an Josef, der durch eine inspirierte geistige Klarheit den Pharao von Ägypten von der herannahenden Dürrekatastrophe überzeugt und durch eine überlegte Lagerhaltung in der Lage ist, Ägypten und Menschen in umliegenden Ländern vor dem Hungertod zu bewahren. In diesen Fällen hätte ein Planen auf Grund von menschlicher Erfahrung glatt versagt.

Mary Baker Eddy sagt: „Die Kenntnis der Wissenschaft des Seins befähigt uns in größerem Maße, mit dem göttlichen Gemüt in Verbindung zu treten, Ereignisse, die das Wohl der ganzen Welt betreffen, vorherzusehen und vorherzusagen, göttlich inspiriert zu sein — ja, den Bereich des unbegrenzten Gemüts zu erreichen."Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 84.

Christus Jesus war uns ein wunderbares Vorbild für einen Gehorsam gegenüber der Intuition. Er gebot uns, nicht einmal für den morgigen Tag zu sorgen, sondern nur nach dem Reich Gottes zu trachten und nach Seiner Gerechtigkeit. Bei allen Entscheidungen lauschte er auf Gott um Rat. Denken wir an den Moment, wo er darum gebeten wird, einem todkranken Mädchen zu helfen. Er macht sich auf, wird aber unterbrochen von einer Frau, die bei ihm Heilung von einem langjährigen Problem sucht. Die menschliche Entscheidung hätte sein können, sich zuerst dem scheinbar dringenderen Fall zuzuwenden. Aber Jesus geht auf die Frau ein, heilt sie, und dann begibt er sich zu dem Mädchen, um es auch gesund zu machen. Siehe Mk 5:22-43.

Wie können wir wissen, ob wir in unseren Handlungen wirklich von Gott geleitet werden? Das bringt uns zur zweiten Frage.

Es möchte vielleicht manchmal schwer erscheinen, zwischen göttlicher Intuition und sterblichen Gedanken, die sich an den äußeren Umständen orientieren, zu unterscheiden. Aber wir haben einen untrüglichen Sinn, der uns zuverlässig sagt, was das Richtige ist. Dieser geistige Sinn ist uns allen zu Eigen und wir können lernen, ihn bewusster zu gebrauchen. Ein guter Maßstab ist, ob man sich mit der getroffenen Entscheidung Gott näher fühlt. Lässt die getroffene Wahl uns in der göttlichen Liebe bewusster geborgen wissen? Fühlen wir uns durch unsere Entscheidung innerlich gereinigt, wahrhaft tief befriedigt, können wir aus tiefem Herzen bedingungslos „ja" dazu sagen?

Es braucht manchmal großen Mut, zu solch einer Entscheidung zu stehen. Damit meine ich primär nicht Mut, um diese Entscheidung nach außen zu verteidigen. Vielmehr zunächst vor sich selbst. Wir wissen oft mehr — wenn wir einmal wirklich ehrlich mit uns sind —, als wir bereit sind, vor uns selbst einzugestehen. „Ich möchte so gern dieses oder jenes machen/haben, aber ... ist das wirklich das Richtige?" Man betet manchmal um die Erfüllung eines Wunsches, von dem man unter Umständen eigentlich weiß, dass seine Zeit noch nicht gekommen ist. Da kann man in die immergegenwärtige göttliche Liebe Vertrauen haben, dass wir in der Tat zur rechten Zeit bekommen werden, was wir brauchen.

Mary Baker Eddy sagt in Bezug auf die Ehrlichkeit uns selbst gegenüber: „Wir geben zu, dass wir ein sehr böses Herz haben und bitten, dass es vor uns aufgedeckt werde, aber wissen wir selbst nicht schon mehr von diesem Herzen, als wir unseren Nächsten sehen lassen wollen?"Wissenschaft und Gesundheit, S. 8.

Die dritte Frage: Wie kann man Vertrauen haben, um sich auf seine Intuition zu verlassen? Dieses Vertrauen erwächst aus einer inneren Sicherheit, die sich auf die Macht und Gegenwart Gottes gründet. Wenn wir zunehmend davon überzeugt sind, dass unser Leben tatsächlich von Gott, Geist, regiert wird, und nicht vom materiellen Körper oder von materiellen Umständen, dann werden wir die Sicherheit gewinnen, uns auf unsere Intuition zu verlassen. Denn die Intuition ist ein Sichmitteilen Gottes, es ist der Christus, der uns erreicht, es ist ein Ausdruck genau der Kraft, die unser Leben regiert. Und auf diese Macht kann man sich verlassen. Die Bibel erwähnt in dem eingangs zitierten Vers aus den Sprüchen, dass unser Wohl etwas mit dem Einhalten des Gesetzes zu tun hat. In der Tat können wir uns auf das Gesetz der göttlichen Liebe verlassen.

Unsere Existenz ist Beweis für die göttliche Liebe in Tätigkeit und wir können uns dieser gegenwärtigen Liebe durch den geistigen Sinn immer bewusst sein. Wir erkennen unseren geistigen Sinn als maßgebender an, er wird für uns konkreter, wirklicher, substanzieller als eine Beurteilung der Lage durch die fünf körperlichen Sinne.

Wenn sich dann die Frage stellt, welchen Beruf wir ergreifen sollen, wen wir heiraten sollen, dann werden menschliche Emotionen oder Befürchtungen, wie die Angst vor der Zukunft, kein Faktor mehr sein. Wir folgen freudig unserer Intuition, weil wir uns darauf verlassen können, auf diese Weise wirklich tiefe Erfüllung, wahres Glück und dauerhafte Sicherheit erleben zu können.

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