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„Niemals zweifelte ich, dass ich überleben würde"

Aus der April 1998-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Dokumentierte Heilung durch Christian Science

Während die Titanic sank und ich damit beschäftigt war, [Passagiere in die Rettungsboote] zu schaffen, hielt ich ununterbrochen an der Wahrheit fest und schaltete damit alle Furcht aus. Ich behaupte nicht, dass ein Mensch um Mitternacht mitten im Atlantik mit einem Schiff untergehen und dabei alle Furcht ausschalten kann, ohne hart daran zu arbeiten. Es war harte Arbeit — und doch war alles, was auf der Backbordseite passierte, an sich schon eine Demonstration des Wirkens der Wahrheit, denn es war nichts schief gelaufen und alle Boote gingen zu Wasser.

Dann [rief ich] Leute zusammen und wir machten oberhalb der Offiziersquartiere das letzte Boot los, das dort vertäut war. Wir hatten nicht einmal mehr Zeit es aufzuklappen, sondern stießen es einfach hinunter auf das Deck, von dem aus wir die anderen Boote zu Wasser gelassen hatten. Als ich sah, wie es über die Kante der Aufbauten nach unten rutschte, drehte ich mich um und rannte auf die andere Schiffsseite hinüber, um nachzuschauen, ob dort noch irgendetwas getan werden konnte. Aber als ich nach unten blickte, sah ich, dass alle materielle Arbeit beendet war. Und so machte ich, mit dem Gesicht nach vorn gewandt, von dort, wo ich war, oberhalb der Offiziersquartiere und weit über der Brücke, einen Schritt ins Wasser. Das plötzliche Eintauchen in die eisige Flut raubte mir ein paar Augenblicke lang die Besinnung, ... und fast sofort fühlte ich mich mit Riesengewalt an das Schutzgitter gesaugt, das die Öffnung des vorderen Gebläses überdeckte, eines mächtigen Ventilators, der zum vorderen Heizraum hinunterführte. Und in dieser Situation geriet ich mit dem Schiff unter die Wasseroberfläche.

Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass ich, sobald ich nach dem Kälteschock wieder zur Besinnung kam, zu mir sagte: „Nun werde ich sehen, wie viel ich von Christian Science gelernt habe." Niemals zweifelte ich auch nur im Geringsten daran, dass ich überleben würde. Mit anderen Worten, ich zweifelte nie daran, dass die göttliche Kraft in der Lage wäre, mich zu retten. Ich glaube, ich kann guten Gewissens sagen, dass mich bei diesem Gedanken jede Furcht verließ und ich wieder begann, die Wahrheit des Seins zu erkennen.

Gerade in diesem Moment wurde ich — wobei ich mir weiter der Wahrheit bewusst war — ins Meer hinuntergezogen. Und während ich unter Wasser war, kamen mir die Worte des [91.] Psalms so klar und deutlich in den Sinn, dass es mir vorkam, als verstünde ich jetzt ihre volle Bedeutung: „Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen." Augenblicklich — so erinnere ich mich jedenfalls — wurde ich von dem Ventilator weggerissen. Ich tauchte auf und hielt plötzlich ein Stück Holz in der Hand, das augenscheinlich mit einem Draht am oberen Ende des Schornsteins befestigt war. Daran hielt ich mich fest, während das Wasser an mir vorbeirauschte und Menschen mit sich riss.

Ich geriet zum zweiten Mal unter Wasser, während ich unentwegt an der Wahrheit festhielt, und wieder gelangte ich an die Oberfläche.

Man sollte verstehen, dass ich mir während dieser Zeit im Wasser ruhig und klar der Tatsache bewusst wurde, dass eine göttliche Kraft existiert, die man sich praktisch zunutze machen kann, und es erschien mir völlig natürlich, mich auf diese Macht zu verlassen.

Das Stück Holz war verschwunden, aber neben mir schwamm das zusammenklappbare Flachboot, das ich auf der anderen Schiffsseite hinuntergeschoben hatte. An dem hielt ich mich fest, versuchte aber nicht hinaufzuklettern.

Ich war der letzte von der Titanic, der die Carpathia betrat. Die Zeit im Wasser hatte keinerlei üble Nachwirkungen, obgleich sie mir als unvermeidlich hingestellt worden waren.

Man sollte verstehen, dass ich mir während dieser Zeit im Wasser ruhig und klar der Tatsache bewusst wurde, dass eine göttliche Kraft existiert, die man sich praktisch zunutze machen kann, und es erschien mir völlig natürlich, mich auf diese Macht zu verlassen in dem geistigen Verständnis, von dem in der Bibel so oft gesprochen und das in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" von Mary Baker Eddy erklärt wird.

Beim Sinken eines so großen Schiffes wie der Titanic galt es auch die Furcht vor der Sogwirkung des Schiffes zu überwinden. Und plötzlich stürzte der vordere Schornstein um, wodurch das Boot, ich und andere Überlebende über sechs Meter weit vom Schiff fortgeschleudert wurden, so dass wir nichts von dem Sog spürten. Ungefähr dreißig von uns trieben den Rest der Nacht auf dem umgedrehten Flachboot im Wasser. Ich konnte das intensive Kältegefühl nicht überwinden; doch als mir ein Mann eine Flasche reichte, aus der es irgendwie nach Pfefferminzextrakt roch, war mir der Gedanke an materielle Hilfsmittel einfach zuwider. Ich brauche nicht zu betonen, dass ich nichts davon trank.

Bei Tagesanbruch sahen wir zwei Rettungsboote, die nahe bei uns umhertrieben und von denen wir aufgenommen wurden. Ich war der letzte von der Titanic, der die Carpathia betrat, und nach einer kurzen Unterredung mit dem Kapitän zog ich meine nassen Sachen aus und kroch in eine Koje, wo ich etwa eine halbe Stunde blieb. Dann war ich nicht wieder im Bett, bis wir in New York angekommen waren. Die Zeit im Wasser hatte keinerlei üble Nachwirkungen, obgleich sie mir als unvermeidlich hingestellt worden waren. Darüber wunderten sich sehr viele Menschen, doch es ist nur ein weiterer Beweis dafür, dass „bei Gott. .. alle Dinge möglich" sind.


Nachdruck eines Zeugnisses aus dem Christian Science Journal

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