Petrus, der ungestüme Jünger Jesu, glaubte von ganzem Herzen an den Meister und folgte seinem Beispiel, indem er ebenfalls heilte. Und durch seine geistige Klarsicht erkannte er Jesus als „Christus, des lebendigen Gottes Sohn” Mt 16:16.. Aber sein heftiges Temperament brachte ihn manchmal in Schwierigkeiten. Als in der Nacht vor der Kreuzigung die Feinde kamen, um Jesus abzuführen, fühlte sich Petrus völlig im Recht bei dem, was er tat. Er „schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab” Joh 18:10.. Und Jesu Reaktion? „Er rührte sein Ohr an und heilte ihn." Lk 22:50, 51. Jesu erbar-mungsvolles Handeln war eine Rüge für den Zornesausbruch des Petrus.
Petrus war offensichtlich wütend über das bittere Unrecht, das da geschah. Er wollte im Namen der Gerechtigkeit anderen Böses antun. Jesus, der Meisterchrist, wollte das nicht.
Wenn wir nicht wissen, wie wir auf Ungerechtigkeit oder anderes Unrecht reagieren sollen — oder selbst wenn wir meinen, wir wüssten sehr wohl, was dagegen zu tun ist —, ist es gut, über das Beispiel nachzudenken, das uns Jesus hier gegeben hat. Was für Gedanken hegte er? Während Petrus offensichtlich von Zorn, Furcht, Selbstrechtfertigung und Rache übermannt wurde, war Jesus erfüllt von Demut, geistiger Kraft, Erbarmen und Liebe.
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