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Sicher reisen: wie mit der Titanic oder wie in der Arche?

Aus der April 1998-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Leutnant Charles H. Lightoller seinen Posten als Zweiter Offizier auf der Titanic antrat, hatte er nicht wissen können, dass er einige Tage später an Deck eines sinkenden Schiffes stehen und Passagieren in die Rettungsboote helfen würde.

Auch hatte er nicht ahnen können, dass er in Kürze darum ringen müsste, sein eigenes Leben zu retten, als das gewaltige Schiff in den Fluten versank.

Obwohl seine Erfahrung über die Jahre viel weniger Aufmerksamkeit erregt hat als die größere Tragödie, die sich rund herum abspielte, ist seine Botschaft gewisser Weise lehrreicher, denn sie spricht von Befreiung unter scheinbar unmöglichen Umständen.

Lightoller, dessen Zeugnis aus dem Christian Science Journal von 1912 hier im Herold-Magazin zu lesen ist, wandte sich nämlich in seiner Stunde der Not an grundlegende geistige Wahrheiten; und diese Wahrheiten retteten ihn.

Doch sein Erlebnis wird hier nicht nur aus historischen Gründen abgedruckt. Trotz gegenwärtiger Besorgnisse um die Sicherheit von Passagieren, besonders im Flugverkehr, ist es Tatsache, dass in den letzten fünfundachtzig Jahren die Zuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel enorm gestiegen ist. Besseres Design, bessere Materialien und Konstruktion wie auch die gründlichere Ausbildung, mehr Instrumente und Sicherheitsvorkehrungen tragen alle zu besseren Flugzeugen, Autos, Schiffen und Zügen bei.

Jedoch selbst die besten Anstrengungen sind immer noch durch menschliches Wissen und Verständnis begrenzt; sie sind nicht unendlich. Will man die Sicherheit auf eine unendlich solide Basis stellen, so muss man sich an das unendliche Gute selbst wenden, an den einen Gott, der Sein Kind zärtlich umsorgt und beschützt. Fast scheint der Psalmist die Reisen späterer Jahrhunderte zu Wasser und zu Luft vorauszuahnen, wenn er schreibt: „Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten." Ps 139:7-10.

Die Allgegenwart Gottes, des einen immerwirkenden göttlichen Prinzips, gibt uns eine sichere Basis für unser Denken und Erleben. Es ist nur sinnvoll, unser ganzes Leben auf diese unendliche Basis zu stellen. Und das tun wir durch Gebet, das uns und andere bewusst als im Prinzip verankert und von ihm beschützt erkennt.

Es liegt in der Natur des Prinzips, mit unbeirrbarer Gesetzmäßigkeit zu wirken. Es liegt in der Natur des Menschen als geistige Idee des Prinzips in dieses göttliche Gesetz eingeschlossen zu sein. Der Mensch ist dem Wirken des göttlichen Gesetzes unterworfen. Er wird von der Kraft dieses Gesetzes aufrecht erhalten. Als Idee Gottes ist der Mensch so unsterblich und unzerstörbar wie das Prinzip selber es ist. Als Widerspiegelung Gottes ist er untrennbar von Gott und besteht zugleich mit Ihm. Die Wissenschaft des Christus, die das Ergebnis des sich selbst ausdrückenden Prinzips ist, hält den Menschen ständig in dieser Beziehung zu Gott.

Allerdings reicht es noch nicht ganz, dass all dies wahr ist. Es muss auch als wahr erkannt werden, im Bewusstsein aufgenommen werden — erst dann reicht es. Und darin besteht die Arbeit des Gebets. Gebet ist ausschlaggebend für unsere Sicherheit. Versteht man, dass der Mensch im Reich des Prinzips lebt, dann zeigt sich diese rettende Wahrheit auf dem menschlichen Schauplatz und bringt Sicherheit und Geborgenheit mit sich. Das heißt auch, dass eine offensichtliche Tragödie in der Vergangenheit nicht als ein Versagen des Prinzips zu betrachten ist. Vielmehr ist es ein Aufruf an uns, uns stärker der zärtlichen, ununterbrochenen Fürsorge Gottes bewusst zu werden. Das kann nur dazu führen, dass in der Zukunft mehr Probleme vermieden werden.

In diesem Zusammenhang ist Mary Baker Eddys Erklärung des Wortes Arche von Bedeutung: „Arche. Geborgenheit; die Idee oder Widerspiegelung der Wahrheit, die sich als ebenso unsterblich erwiesen hat wie ihr Prinzip ..."Wissenschaft und Gesundheit, S. 581. Geborgenheit ist uns also so sicher wie das Prinzip, auf das sie sich gründet. Die Wissenschaft des Christus macht das klar.

Der Mensch bleibt in der Arche der Geborgenheit. Oder anders ausgedrückt, der Mensch bleibt in der Wissenschaft. Das ist sein unveränderlicher Zustand. Die Arche wird von keinen Gefahren überschwemmt. Auch nicht von Furcht. Daran zu denken ist wichtig. Denn in Krisenzeiten scheinen durch Furcht sinnlose Entscheidungen getroffen zu werden, die das Problem unter Umständen nur verschlimmern. Eine ruhige Sicherheit, die das natürliche Ergebnis davon ist, dass wir im Gebet erkennen, wer und wo wir wirklich sind, führt zu vernünftigeren Entscheidungen. Wenn wir uns bewusst in der Arche aufhalten, sind wir sicher. Die Furcht vor Gefahren irgendwelcher Art ist weniger in der Lage uns zu verschlingen.

An einer Stelle — die als das Understatement des Jahrhunderts bezeichnet werden könnte — sagt Leutnant Lightoller: „Ich behaupte nicht, dass ein Mensch um Mitternacht mitten im Atlantik mit einem Schiff untergehen und dabei alle Furcht ausschalten kann, ohne hart daran zu arbeiten. Es war harte Arbeit. . ." Und das bringt uns wieder zu der Arbeit zurück, die Gebet bedeutet. Es führt uns zu dem disziplinierten Denken und der Anerkennung, dass wir uns in der Arche der Sicherheit befinden. Und die ganze Menschheit ebenso. Mehr sichere Reisen sind die Folge.

Herausgeber: The Christian Science Publishing Society
One Norway Street, Boston, MA 02115, USA
Nachdruck nur mit Genehmigung ©1998

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