geschäftsführende Redakteurin des russischen Herold, sprach mit (links) aus Salzburg darüber, wie man auch in fortgeschrittenen Jahren jung bleiben kann.
Das Gesetz des Alterns überwindet man, indem man an geistigen Eigenschaften zunimmt, indem man mehr Liebe, mehr Geduld, mehr Sanftmut, mehr Gelassenheit ausdrückt. Ich hänge nicht mehr so sehr an althergebrachten Traditionen. Das Alter will oft viel zu viel überlegen. zwischen zwei Meinungen hin und her gehen.
Frau Szalinka, wie drückt man Jugend aus, wenn man älter wird?
Anfangs hatte ich das Gefühl, dass ich beiseite geschoben werde, aber ich erkannte, dass es nur falscher Stolz gewesen ist. Ich bin mir meines ewigen Lebens als göttlicher Ausdruck und als göttliche Aktivität immer mehr bewusst. Ich kann immer dazulernen. Jeder Tag entfaltet sich immer wieder neu und gibt mir neue Ideen. Darum gibt es nichts Altes. Ich denke oft über meinen geistigen Fortschritt nach.
Wie wunderbar hat mir Gott geholfen, als ich vergangenes Jahr zu Weihnachten einen Schlaganfall erlitten hatte; und wie man sieht, hat sich nichts geändert an meinem geistigen Leben. Als ich damals rang mit diesem Problem, betete ich sehr viel still für mich. Eine treue Christian Science Praktikerin unterstützte mich. Mein grosses Vorbild, Christus, wirkte in mir. Die Herrlichkeit Gottes erleuchtete damals mein Bewusstsein.
Das erinnert mich an eine Bibelstelle, wo steht, wir sind Kinder des Lichts und nicht der Finsternis. Und es war dieses Bewusstsein des Lichts, das Ihnen da in dieser Zeit geholfen hat, nicht?
Ja, das hat mir sehr geholfen. Und dieser Schlaganfall hat mir gezeigt, wie viel man eigentlich beten muss. Ich habe fast immer gebetet. Diese liebe Praktikerin hat mir geholfen. Der Christus hat wirklich in mir gewirkt und ich habe es selbst gespürt.
Könnten Sie beschreiben, was Sie unter „Christus" verstehen?
Christus ist die geistige Kraft, die einfach um mich Tag und Nacht herum ist, die wirkt in mir, dass ich es spüre, direkt.
Was sagen Sie zu Menschen, die zu Ihnen kommen und die sich beklagen über alle möglichen Schwierigkeiten des Alters?
Zum Beispiel, es gibt ja keine Vergesslichkeit. Bitte, ich habe das jetzt schon ausprobiert. Vergesslichkeit, das ist eine Sache, die mit Gott überhaupt nichts zu tun hat.
Das heisst, man muss es erst gar nicht akzeptieren, dass man diese Schwächen erfahren muss, nicht?
Ja, genau so ist es.
Im Römerbrief in der Bibel steht: „Das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes". Und in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Männer und Frauen reiferer Jahre und mit größerer Lebenserfahrung sollten zu Gesundheit und Unsterblichkeit heranreifen, statt in Dunkel oder Trübsinn zu verfallen."
Ja, so ist es auch mit diesem Gesetz. Ich sage mir immer wieder, dass ich ein rein geistiges Wesen bin, ich habe nichts mit der Materie zu tun. Ich versuche jetzt mehr und mehr. materielles Denken abzulegen und ich habe mir gedacht, das sterbliche Denken ist auch Materie, es hängt mit dem materiellen Denken zusammen. Und wenn Menschen immer wieder solche Sachen mit Altersproblemen daherreden, dann drehe ich sofort das Bild um und sage ihnen die Wahrheit, wie es in Wirklichkeit ist. Wer ein bisschen einsteigt in diese Religion und sie akzeptiert, der wird immer empfänglicher dafür.
Man hört gelegentlich: Mit dem Körper, das ist so wie mit einem Auto und nach einer Zeit, da geht er halt kaputt, und dann muss man was reparieren. Was würden Sie dazu sagen?
Das Leben ist ja rein geistig, aus Geist erschaffen, ich habe nichts mit der Materie zu tun, das weiß ich hundertprozentig. Und ich gebe mir auch jeden Tag so eine Art von Behandlung, wo man die geistigen Eigenschaften alle hervorhebt. Ich weiß, dass ich nicht aus Knochen, Fleisch etc. bestehe, sondern dass ich rein geistig bin und diese Eigenschaften ausdrücken muss: Freude, Friede, Liebe, Dankbarkeit, Geduld und Gnade. Ich habe gelernt, dass man viel mehr mit Geduld ausrichten kann, viel liebevoller zueinander sein muss, dass ich in jedem Menschen das vollkommene Kind Gottes sehe.
Wenn Sie sagten, dass Leben geistig ist und aus geistigen Eigenschaften besteht, dann ist es ja auch tröstend zu wissen, dass wir keinen Gehorsam leisten müssen einem Gesetz, das materiell ist.
Nein, das müssen wir nicht. Wie gut geht es uns! Und wie ich jetzt in der Kirche alles tue, da freue ich mich immer wieder, dass ich da zum aktiven Gebet angeregt bin.
Das ist auch ein Ausdruck von Liebe, den Sie da ausüben, und Liebe und Leben sind ja verwandt!
Ja, Leben ist Liebe, und ewig. Durch freudige Mitarbeit in unserer Kirche, im Leseraum, als Ordner, bei Gebetskreisen und in den Gottesdiensten, da bin ich auch immer die Erste, da fühle ich mich immer wieder vom aktiven Gebet angeregt. Ich bin genauso, wie ich immer war.
In meiner Freizeit wandere ich gerne, singe im Chor, spiele Gitarre, und bin mit meiner Familie — drei Enkel und vier Urenkel — oft zusammen. Oder ich kümmere mich noch um einsame Menschen, wie z. B. meine Nachbarin.