Am Judosport nehmen in gleicher Weise Frauen wie Männer teil. Die grundlegende Philosophie des Judo basiert nicht auf physischer Stärke. Gerade Eigenschaften wie Anmut, Flexibilität, Wendigkeit, die man bei Frauen als natürlich betrachtet, sind im Judo fundamental. Judo hebt die klassische Vorstellung von Kraft auf.
Die Basis für wahre Gleichheit zwischen Männern und Frauen ist in der geistigen Tatsache zu finden, dass wir alle die Kinder des gleichen Vaters und der gleichen Mutter sind — die Kinder Gottes. Und dass Gott uns unendlich liebt, ohne Ausnahme. Er/Sie erschafft und sieht uns als Gleichgestellte. Mir gefällt sehr, dass das Gebet des Herrn, das Jesus uns gegeben hat, mit den Worten „Unser Vater" beginnt. Dieses kleine Wort „unser'' vereint genau genommen alle Männer und Frauen.
Judo fördert Respekt und Höflichkeit gegenüber den anderen Beteiligten und damit auch ein Gefühl der Gleichheit zwischen Frauen und Männern. Für mich reicht die Höflichkeit jedoch über die japanische Judotradition hinaus, wo man sich vor Beginn einer jeden Handlung gegenseitig begrüßt. Ich erkannte zum Beispiel, bald nachdem ich mit Judo begonnen hatte, dass das Siegen um jeden Preis gar kein Sieg ist. Andere zu respektieren bedeutet für mich, dass ich nicht um jeden Preis gewinnen will. Ich praktiziere Judo, weil es mir Spaß macht. Das hat mich nicht davon abgehalten, in diesem Sport erfolgreich zu sein und die verschiedenen Meistergrade und den ersten Dan zu erwerben (erster Grad des schwarzen Gürtels).
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