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Am Judosport nehmen in gleicher...

Aus der März 2000-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Am Judosport nehmen in gleicher Weise Frauen wie Männer teil. Die grundlegende Philosophie des Judo basiert nicht auf physischer Stärke. Gerade Eigenschaften wie Anmut, Flexibilität, Wendigkeit, die man bei Frauen als natürlich betrachtet, sind im Judo fundamental. Judo hebt die klassische Vorstellung von Kraft auf.

Die Basis für wahre Gleichheit zwischen Männern und Frauen ist in der geistigen Tatsache zu finden, dass wir alle die Kinder des gleichen Vaters und der gleichen Mutter sind — die Kinder Gottes. Und dass Gott uns unendlich liebt, ohne Ausnahme. Er/Sie erschafft und sieht uns als Gleichgestellte. Mir gefällt sehr, dass das Gebet des Herrn, das Jesus uns gegeben hat, mit den Worten „Unser Vater" beginnt. Dieses kleine Wort „unser'' vereint genau genommen alle Männer und Frauen.

Judo fördert Respekt und Höflichkeit gegenüber den anderen Beteiligten und damit auch ein Gefühl der Gleichheit zwischen Frauen und Männern. Für mich reicht die Höflichkeit jedoch über die japanische Judotradition hinaus, wo man sich vor Beginn einer jeden Handlung gegenseitig begrüßt. Ich erkannte zum Beispiel, bald nachdem ich mit Judo begonnen hatte, dass das Siegen um jeden Preis gar kein Sieg ist. Andere zu respektieren bedeutet für mich, dass ich nicht um jeden Preis gewinnen will. Ich praktiziere Judo, weil es mir Spaß macht. Das hat mich nicht davon abgehalten, in diesem Sport erfolgreich zu sein und die verschiedenen Meistergrade und den ersten Dan zu erwerben (erster Grad des schwarzen Gürtels).

Anfänglich war mir dazu geraten worden, Judo zur Selbstverteidigung zu lernen. Doch die Vorstellung von Gewalt gefiel mir gar nicht und tief im Herzen habe ich nie akzeptiert, warum Frauen Opfer von Überfällen sein sollten. Ich habe immer gebetet, dass ich niemals Judo gegen jemanden auf der Straße anzuwenden brauchte. Und mein Gebet ist erhört worden. Obwohl ich mich unzählige Male in vielen verschiedenen Ländern nachts allein auf der Straße befunden habe, war es nie notwendig, mich mit Judo zu verteidigen. Ja ich habe mich überhaupt nie physisch verteidigen müssen! Ich habe festgestellt, dass ein besseres Verständnis von meiner geistigen Identität und der geistigen Identität der anderen eine weit effektivere Verteidigung ist als Körperkraft.

Ich denke gerne, dass Männer und Frauen nicht gegeneinander kämpfen, sondern Seite an Seite ihre göttlichen Eigenschaften ausdrücken. In In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: es: „Mann und Frau, die zugleich mit Gott bestehen und mit Ihm ewig sind, spiegeln für immer in verherrlichter Qualität den unendlichen Vater-Mutter Gott wider" (S. 516).

Ich betrachte Sport als eine Möglichkeit, Gottes Eigenschaften auszudrücken und Begrenzungen zu überwinden. So las ich zum Beispiel in dem französischen Magazin L'Express vom 22. September 1999, dass die Spitzensportlerinnen heute nicht mehr wie früher ihre Beteiligung an Wettkämpfen aufgeben müssen, nur weil sie Kinder bekommen. Nach der Geburt eines Kindes finden sie schnell ihren Weg zurück zum Erfolg. Im L'Express wird der Fall von Viviane Dersile erwähnt, der dreimaligen französischen Siegerin im 800-Meter-Lauf zwischen 1992 und 1998. Sie war im sechsten Monat schwanger, als sie aufhörte, an Wettkämpfen teilzunehmen, und bereits sechs Wochen nach der Geburt beteiligte sie sich wieder an Rennen — und ein Jahr später erreichte sie ihren alten Rekord wieder.

Frauen bringen beim Sport die gleiche Leidenschaft und die gleichen Talente ein wie Männer. Aber natürlich beweisen die Frauen nicht nur beim Sport, dass sie das Zeug haben, erfolgreich zu sein. Ich kenne viele Frauen, die auch ohne Sport ihr volles Potenzial erreicht haben. Doch ich möchte sagen, dass der Sport eine wunderbare Möglichkeit ist zu beweisen, dass Frauen alle nötigen Fähigkeiten besitzen, um im Leben erfolgreich zu sein.

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