Mein Mann bat mich ihm zu helfen, ein Unternehmen im Bereich der Metallurgie aufzubauen. Zunächst gefiel mir seine Idee nicht besonders gut, denn ich kannte mich auf diesem Gebiet überhaupt nicht aus, und es arbeiteten nur Männer in dieser Branche. Aber ich gab nach.
Während ihm in unserer neuen Firma die Aufsicht über die Durchführung der Arbeit oblag, kümmerte ich mich um das Marketing und den Kontakt zu Kunden. Darüber hinaus war ich verantwortlich für die Bankgeschäfte und das — ausschließlich männliche — Personal.
Damals waren unsere beiden Töchter gerade acht Jahre alt. Zu Anfang fand ich es schwierig, meine Aufgaben als Mutter und als Geschäftsfrau zu vereinbaren. Doch ich war hocherfreut zu sehen, dass ich beiden Rollen gerecht werden konnte. So nahm ich die beiden z. B. immer mit, wenn ich Termine mit Kunden hatte.
Um diesen vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden, las ich oft in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit. Ich wusste, dass absolutes Vertrauen in Gott bei Problemen praktische Lösungen bieten. In unserem Fall ging es um das Überleben unserer Firma. Einmal betete ich die ganze Nacht lang, weil unsere finanzielle Lage so angespannt war. Ich fühlte neue Zuversicht und wartete auf Gottes Führung. Schließlich hörte ich auf mich mit geschlechtsspezifischen Stereotypen zu identifizieren und sah mich einfach als Ausdruck göttlicher Eigenschaften. Eines Tages beleidigte mich einer unserer Angestellten in Gegenwart der anderen Mitarbeiter, als er sagte: „Meine Frau ist zu Hause, wo eine Frau auch hingehört!" Ich wandte mich zu Gott hin und mir wurde klar, dass es in Wirklichkeit keine Meinungsverschiedenheiten zwischen uns geben konnte, da wir ja beide Gottes Kinder waren. Ich betete den ganzen Abend und fühlte plötzlich eine tiefe Liebe zu allen unseren Mitarbeitern in mir aufsteigen. Am nächsten Tag entschuldigte sich der Mann. Von da an verhielt er sich mir gegenüber immer sehr zuvorkommend.
Ich bin keine militante Feministin, ich bin Christliche Wissenschaftlerin und löse Probleme durch Gebet. In der Bibel finden wir im Buch der Genesis im dritten Kapitel folgende Aussage: „Unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein" (V. 16). Das ganze Kapitel vermittelt uns einen falschen Begriff von der Rolle der Frau. Im ersten Kapitel hingegen heißt es: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib" (V. 27).
Leute, die das dritte Kapitel wörtlich nehmen, glauben, dass den Frauen nicht dieselben göttlichen Fähigkeiten zur Verfügung stünden wie den Männern. Ein besseres Verständnis des ersten Kapitels der Genesis Kann uns helfen dieses Denkmodell zu überwinden und zu erkennen, dass die Frau das „Bild Gottes" und daher dem Mann gleichgestellt ist. Dafür gibt es heute unzählige Beweise. Frauen sind in der Politik vertreten, in der Raumfahrt, ja sogar in hohen Positionen beim Militär. Und in der afrikanischen Tradition bildet die Frau manchmal das Familienoberhaupt.
Als wir eines Tages plötzlich ohne Aufträge dastanden, wandte ich mich wieder an Gott. Am nächten Morgen kam mir auf einmal der Werkstatt einer Eisenbahngesellschaft vorbeizuschauen. Ich sagte, dass ich auf der Suche nach Arbeit sei, und fragte nach dem Direktor. Der Mann, mit dem ich sprach, antwortete: „Die Arbeit hier ist nichts für Sie, die ist Männersache. Oder verstehen Sie etwas vom Schweißen?" „Ja", antwortete ich, „mein Mann und ich leiten ein Hüttenwerk und wir verrichten auch Schweißarbeiten." Er machte große Augen!
Dann wollte er wissen, wo sich unser Betrieb befand und sagte: „Selbst wenn ich wollte, könnte ich Ihnen keinen Auftrag geben, denn Ihr Betrieb ist nicht an das Schienennetz angeschlossen. Wie sollen da die Eisenbahnwaggons, die repariert werden müssen, zu Ihrer Werkstatt gelangen?" Ich erwiderte, dass das überhaupt kein Problem sei. Noch am gleichen Tag fuhr ich zur Hauptverwaltung der Eisenbahngesellschaft und ließ mir einen Kostenvoranschlag für die Verlegung von Schienen geben. Binnen eines Monats hatten wir den notwendigen Schienenanschluss. Die Kosten dafür wurden nach und nach beglichen.
Das geistige Gesetz bringt den vollkommenen Mann und die vollkommene Frau ans Licht, die von Gott geschaffen sind. Außerhalb dieses geistigen Gesetzes hat die Frau oft eine untergeordnete Rolle. Frauen fühlen sich manchmal unsicher. Sie denken, dass Gott die Männer mit hervorragenderen Eigenschaften ausgestattet hat. Aber das stimmt nicht. Gottes Liebe ist unparteiisch.
