Jeder Tag gibt mir Möglichkeiten zu mehr Wachstum. Und wenn es neue Sachen zu lernen gibt, dann sehe ich sie eher als Möglichkeiten an — selbst wenn sich im Moment eine Katastrophe abzuspielen scheint.
Gestern war so ein Tag. Unsere Computer im Büro sind abgestürzt und nichts funktionierte mehr. Um nicht in Panik zu geraten, habe ich mich erst einmal ein bisschen zurückgezogen und gebetet. Das hat mir geholfen, die innere Balance wieder zu finden
Wenn ich bete, beginne ich ein Gespräch mit Gott. Ich versuche ganz ruhig zu sein und auf eine Idee zu lauschen oder, wie es in der Bibel heißt, auf das „stille, sanfte Sausen" (1. Kön 19:12). Und irgendeine Idee kommt immer. Manchmal ist es einfach der Gedanke, dass ich Gottes Kind bin und dass die Lösung des Problems nicht meine Verantwortung ist, dass die Last nicht auf meinen Schultern liegt. An diesem Gedanken halte ich dann fest. Und damit kann ich den Tag weiter bestreiten.
Ehrlich gesagt, ein Problem, mit dem Frauen am Arbeitsplatz oft konfrontiert sind, ist, dass sie nicht als gleichgestellt mit den Männern behandelt werden. In unserer Firma zum Beispiel wollen viele nur mit meinem Mann reden. Wenn ich ihnen eine Auskunft gebe, Wollen sie trotzdem noch mal mit ihm reden. Er erzählt ihnen das Gleiche wie ich. Aber dann ist es so richtig, weil es von einem Mann kam.
Wenn das passiert, mache ich mir klar, dass dieses Verhalten nicht gegen mich persönlich gerichtet ist. Es hat nichts mit mir zu tun. Es ist einfach nur, wie jemand aufgewachsen oder sozialisiert worden ist. Insofern brauche ich es auch nicht zu akzeptieren oder mich beleidigt zu fühlen. Meine Aufgabe als Christin und als Christliche Wissenschaftlerin ist, deswegen zu beten. Ich bete, um zu verstehen, dass es keine Attacken gegen mich als Gottes Kind gibt. Ich bin beschützt — auch vor meinen eigenen negativen Reaktionen gegen Leute, die Vorurteile gegenüber Frauen hegen. Vor allem bete ich, um zu verstehen, dass Gott Mann und Frau als Gleichgestellte geschaffen hat. Er schuf sie zu Seinem Gleichnis. Ich habe das Recht, diese Gleichheit immer mehr in meinem Leben ausgedrückt zu sehen. Und das haben alle Frauen.
