die Männer und Frauen von heute sind gemischten Signalen ausgesetzt in Bezug auf das, was echte Männlichkeit und Weiblichkeit ausmacht. Es kann sich oft schwierig darstellen zu wissen, wo man nach einem stabilen Leitbild für beide Geschlechter suchen soll.
Viele Menschen untersuchen besonders die sich entwickelnde Rolle der Frau in der heutigen Gesellschaft. Wissenschaftler, Frauenrechtler und andere befassen sich eingehender mit wenig bekannten Frauen aus vergangenen Epochen, deren Leben und Leistungen für die Männer und Frauen von heute inspirierende Beispiele darstellen. Einige dieser Lebensgeschichten kommen durch den Internationalen Frauentag, der am 8. März in vielen Ländern der Welt begangen wird, an die Öffentlichkeit. Bei den Veranstaltungen werden nicht nur bekannte Frauen gewürdigt, sondern auch jene, deren Beiträge erst jetzt entdeckt und anerkannt werden.
Eine der Frauen, deren Leben im vergangenen Jahr auf dem Internationalen Frauentag beleuchtet wurde, ist Mary Baker Eddy, Gründerin dieser Zeitschrift und Autorin des Buches Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Sowohl Männer als auch Frauen fühlen sich von Mrs. Eddys Leben — ihrem geistigen Suchen und ihren Entdeckungen — angesprochen und werden durch die heilenden Einsichten in ihren Schriften ermutigt. Auf einer Ausstellung über Mrs. Eddy bemerkte eine Besucherin: „Die Ausstellung hat mich tief beeindruckt. .. Mary Baker Eddy war zweifellos eine führende Persönlichkeit ihrer Zeit und eine Denkerin und Autorin für die zukünftige Generation ..."
Überall in ihren Schriften bezieht sie sich auf Gott als „Vater-Mutter", und ihr Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit schließt folgende Definition ein: „ Mutter. Gott; göttliches und ewiges Prinzip; Leben, Wahrheit und Liebe" (s. 592). Die Vorstellungen von Gott als Mutter und von einer geistigen Männlichkeit und Weiblichkeit mag manchen heute radikal vorkommen. Als sie vor mehr als hundert Jahren zum erstenmal im Druck erschienen, waren sie zweifellos revolutionär. Für Mrs. Eddy waren es keine abstrakten philosophischen Argumente, sondern wichtige, praktische Begriffe, die sie in ihrem eigenen Leben bewiesen hatte. Mit Weitsicht, Mut und Durchhaltevermögen, die sie durch ihr Verständnis wahren Frauseins erlangte, erfüllte sie viele Aufgaben, die in der damaligen Zeit hauptsächlich Männern zufielen. Sie tat sich als Autorin, Herausgeberin, Heilerin und öffentliche Rednerin hervor und auch andere forderten öffentlich, dass solche Aufgabenbereiche für alle offen sein sollten.
Mary Baker Eddys Leben inspiriert heute viele Menschen, obgleich sie inzwischen daran gewöhnt sind, mehr Frauen in solchen Rollen zu sehen. Jemand, der gerade etwas über Mrs. Eddy erfahren hatte, drückte es folgendermaßen aus: „Was sie geleistet hat, war erstaunlich — es wäre schwer genug für eine Frau von heute, aber damals gab es so etwas einfach nicht! Sie ist ein einzigartiges Vorbild für die Frauen von heute."
Mrs. Eddy wurde bereits von den ersten Schülern, die sie in ihrem Heilsystem unterrichtete, als ein wunderbares Vorbild betrachtet. Sie schrieben einmal über sie: „Wenn sie auch viele Hindernisse zu überwinden, viele seelische Bedrängnisse zu erleiden hatte, ertrug sie sie doch tapfer; sie segnete, die ihr fluchten, und liebte, die sie beleidigten, und bot damit sowohl durch ihr christliches Beispiel wie auch durch ihre Unterweisungen den Typus höchsten Frauentums oder der Liebe, die heilt, dar" (Verschiedenes, S. 52).
Jetzt, wo sich immer mehr Menschen ernstlich mit ihrem Leben beschäftigen, werden Mary Baker Eddys Lebensgeschichte und ihre zeitlosen Ideen die Bemühungen der Frauen unterstützen, sich von stereotypen Vorstellungen zu befreien. Der Internationale Frauentag bietet eine offene Atmosphäre, in der dies geschehen kann. Wenn mehr Menschen diese Frau des 19. Jahrhunderts kennen lernen, werden die heilenden und erlösenden Ideen in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit es den Männern und Frauen in größerem Maße ermöglichen, „den Typus höchsten Frauentums oder der Liebe, die heilt" auszudrücken.
