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Mary Baker Eddy im Licht des Frauentums

Aus der März 2000-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf dem Titelblatt des Christian Science Sentinel war viele Jahre lang eine Frau mit einer Lampe abgebildet und darunter standen die Worte des amerikanischen Dichters Henry Wadsworth Longfellow:

Eine Frau wird stehen mit einer Lampe
in der großen Geschichte des Landes
Ein edler Typus guten,
Heroischen Frauentums.Mary Baker Eddy Mentioned Them (Boston, Mass: The Christian Science Publishing Society, 1961), S. 160.

Longfellows Gedicht war eine Lobrede auf Florence Nightingale, die englische Krankenschwester, die mit einer Lampe in der Hand unermüdlich ihrer Pflicht nachging, den Fußboden scheuerte, kochte, die Kranken pflegte und im Krimkrieg vielen das Leben rettete.

Die Frau mit der Lampe ist auch ein Symbol für Mary Baker Eddy, die durch ihre heroischen Bemühungen zur Heilung der Menschheit beitrug. Das Licht, das Mrs. Eddy hochhielt, verbannt die Dunkelheit von Sünde, Krankheit und Tod.

Als Mrs. Eddy im späten neunzehnten Jahrhundert als Kirchenoberhaupt und Entdeckerin von Christian Science allgemeine Anerkennung genoss, ging eine junge Deutsche, die Heilung suchte, zu einer ihrer Predigten. Die junge Frau fühlte sich schon allein deshalb zu dem Gottesdienst hingezogen, weil es etwas ganz Neues war, dass eine Frau in der Öffentlichkeit sprach, denn in ihrem Heimatland gab es einfach keine Frauen, die Predigten hielten.

Die junge Frau saß hinten im Saal und konnte kein Wort der Predigerin verstehen. Doch später schrieb sie: „... als ich lauschte, spürte ich ein unsagbares Gefühl der Erleichterung, und die Schmerzen und das Elend, unter denen ich litt, als ich den Vortragssaal betrat, fielen von mir ab.

Da ich nicht wusste, wem ich zugehört hatte, fragte ich einen Ordner nach dem Namen der Predigerin. Er schaute mich erstaunt an und sagte:, Das war natürlich Mrs. Eddy!'— Mrs. Eddy?! Ich hatte den Namen noch nie gehört und ich verließ den Saal frei von Schmerzen und war geheilt." Yvonne von Fettweisund Robert T. Warneck, Mary Baker Eddy, Christian Healer (Boston, Mass: The Christian Science Publishing Society, 1998), S. 128, 129.

Das Erlebnis dieser jungen Frau kann nicht einfach damit erklärt werden, dass sie sich in der Gegenwart einer berühmten Frau befand. Der Name Mary Baker Eddy bedeutete ihr nichts. Vielmehr reagierte sie auf die heilende Berührung durch Mrs. Eddys selbstloses, reines Frauentum, ein Frauentum, das Gott verherrlichte.

Die heilenden Eigenschaften wahren, geistigen Frauentums waren von Anfang an ein Teil der Welt. In der Bibel wurden „Mann und Weib" dazu geschaffen, fruchtbar zu sein, zu segnen und in der obhut von Gottes vollkommen guter Schöpfung zu leben. Mrs. Eddy schrieb dazu: „Der ideale Mann entspricht der Schöpfung, der Intelligenz und der Wahrheit. Die ideale Frau entspricht dem Leben und der Liebe."Wissenschaft und Gesundheit, S. 517.

Der Begriff wahren Frauentums hat sich nicht einfach langsam über Jahrhunderte hinweg entwickelt. Als Ausdruck Gottes hat es die heilende Kraft der mütterlichen Eigenschaften immer gegeben, so dass Frauen und Männer sie schätzen und ausdrücken konnten. Versuche, die Arbeit der Frau herabzusetzen, die Leistungen der Frau im Laufe der Geschichte unterzubewerten oder totzuschweigen, müssen dem von Gott verfügten, geistig inspirierten Begriff reinen Frauentums weichen.

Jesus erkannte diesen Begriff des Frauentums an. Er schloss Frauen in seiner Heilarbeit mit ein, auch wenn das gegen die herrschende Tradition verstieß. Der Bibelgelehrte Bobby Lee Holley erklärt: „In seinem Handeln und Denken, in seiner Bereitschaft, gegen die kulturellen Traditionen anzugehen, und in seiner liebevollen Fürsorge offenbarte Jesus den Willen Gottes." Zitiert in Women and the New Testament, An Analysis of Scripture in Light of New Testament Era Culture (Jefferson, N.C.: McFarland, 1977), S. 6.

Die Evangelien im Neuen Testament enthalten lebensnahe Beschreibungen der bemerkenswerten Frauen, die Jesus nahestanden. Maria von Magdala zum Beispiel folgte Jesus bis zum Fuß des Kreuzes aus Dankbarkeit dafür, dass sie von einer schweren Krankheit („sieben bösen Geistern") geheilt worden war, und sie war auch die erste, die im Morgenlicht die Auferstehung sah. Eine dunkle, materielle Welt hatte den wahren Jesus zu dem punkt aus den Augen verloren. Doch wie Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit feststellt: „... die treue Maria sah ihn, und mehr als je zuvor zeigte er ihr die wahre Idee von Leben und Substanz."Wissenschaft und Gesundheit, S. 314.

Das Johannes-Evangelium enthält die Geschichte von zwei anderen Frauen, die Jesus lieb hatte: Maria und Marta aus Betanien. Anstatt in der Küche, saß Maria gleich einem männlichen Jünger jener Zeit zu Jesu Füßen und hörte ihn lehren. Kurz bevor Jesus Lazarus vom Tode erweckte, war es dann Marta, die erklärte, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, der in die Welt kommen sollte. Joh 11:27.

Eine weitere außergewöhnliche Frau, die Jesus folgte, erscheint im LukasEvangelium. Sie setzte sich öffentlichem Spott aus, indem sie sich Jesus näherte, während er im Haus des Pharisäers Simon beim Mahl saß, und ihm die Füße wusch und sie mit ihren offenen Haaren trocknete. Diese ungenannte Frau, die ihre vergangenen Verfehlungen ehrlich bereute, wollte sich nicht verstecken. Sie veranschaulichte das Eintreten in das Licht des Heilens und des Geheiltwerdens, der Vergebung und des Vergebenwerdens.

Jesus wusste um ihre geistige Natur und fragte Simon: „Siehst du diese Frau?... Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig." Dann sagte Jesus zu ihr: „Dir sind deine Sünden vergeben." Lk 7:44, 47, 48.

Offenbar waren ihre Sünden vergeben, sobald sie den Raum betrat. Ihre Tränen waren Tränen der Dankbarkeit und Liebe, nicht der Scham oder der Verzweiflung. Ihre Sünden, ob viele oder wenige, waren von ihr abgefallen, wie etwas offenen Händen entfällt. Siehe Sharon H. Ringe, Luke (Louisville, Ky.: Westminster John Knox Press, 1995), S. 111. Und Hände wie ihre würden in Zukunft „die Kissen der Kranken" glätten „und derer, die sich voll Heimweh nach dem Himmel von der Erde abwenden"Wissenschaft und Gesundheit, S. 365., sagt Mrs. Eddy am Anfang ihres Kapitels „Die Praxis von Christian Science".

Liebe zu Gott und Mitgefühl für die Menschheit bilden das Herzstück echten Frauentums. Überströmende Dankbarkeit, bedingungslose Liebe, treue Hingabe an Christus, reine Neigungen — das sind die Eigenschaften, mit denen die Unglücklichen getröstet und die Kranken geheilt werden. Mrs. Eddy übte sich ihr ganzes Leben in diesen Eigenschaften — während sie ein geistiges Verständnis von Gott als Heilmittel für alle irdischen Übel suchte und schließlich fand. Aus reiner Liebe zu Gott und zur Menschheit schrieb sie das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Dieses Buch enthält eine vollständige Erklärung von Jesu Heilmethode, eine Erklärung, die jeder verstehen kann. Und dieses Buch hat Millionen Menschen schon über ein Jahrhundert das Licht der Hoffnung und Heilung gebracht.

Ihr Leben lang hat Mary Baker Eddy die Eigenschaften geschätzt und ausgedrückt, die wir in den Frauengestalten Maria von Magdala, Marta und Maria von Betanien und in Maria, der Mutter Jesu sehen. Mrs. Eddys Leistung — das Verfassen von Wissenschaft und Gesundheit, die Gründung einer weltweiten Kirche und vieles mehr — zeigt die Macht des von ihr ausgedrückten Frauentums.

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