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Modedesignerin

Aus der März 2000-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich begann meine Karriere nicht aus Leidenschaft für diese Tätigkeit, sondern aus der Notwendigkeit heraus, mir nach dem Tod meines Mannes einen Lebensunterhalt zu verdienen. Damals waren die Arbeitsmöglichkeiten für Frauen sehr begrenzt. Mir wurde eine Stelle als Assistentin der Leiterin einer Schule für Damenschneiderei in Kobe angeboten. Ich hatte diese Schule absolviert und ich glaube, die Leiterin gab mir die Stelle eher aus Mitleid als aufgrund meiner Fähigkeiten. Sie schickte mich nach Tokio, wo ich ein Geschäft eröffnen und leiten sollte.

Ich setzte mir zum Ziel, die Kleidung der japanischen Frauen zu verbessern. Ich studierte Modedesign in New York und Paris. Ich unternahm keine besonderen Anstrengungen mich in dieser Branche hochzuarbeiten, sondern erfüllte einfach die Aufträge, die ich erhielt, so gut wie möglich.

Als Modedesignerin stand ich ständig unter Druck, „etwas Neues" zu schaffen. Gleichzeitig suchte ich immer nach etwas, was bleibenden Wert hatte. Mein tiefster Wunsch war, anderen Menschen die Liebe Gottes nahezubringen und sie mit dem Christentum bekannt zu machen. Bevor ich vor etwa dreißig Jahren Christian Science fand, gehörte ich einer protestantischen Kirche an.

Ich musste als Modeschöpferin zugleich auch Geschäftsführerin sein. Meinen etwa zehn Mitarbeiterinnen gegenüber war ich verpflichtet, für genügend Aufträge zu sorgen, damit ich alle Rechnungen und Löhne bezahlen konnte. Ich hätte mein Geschäft nicht führen können, ohne mich täglich auf Gott zu stützen.

Oft wohnen junge Designerinnen aus dem Ausland bei mir — junge Frauen aus Südkorea, Taiwan, den USA und Frankreich. Es macht mir einfach Freude, sie um mich zu haben. Wenn mal jemand deprimiert ist, sage ich: „Nur das Gute ist wirklich, und das Schlechte ist nicht wirklich." Diese einfache Wahrheit scheint viele zu schocken, doch es gibt ihnen oft neuen Mut, ein Problem anzupacken und weiterzumachen.

Einmal stürzte ich zwei Tage vor einem Auftritt; ich sollte vor einem großen Publikum sprechen. Mein Gesicht schwoll stark an und ich hatte ein blaues Auge. Durch mein Gebet verbesserte sich mein Aussehen so weit, dass ich die Ansprache halten konnte, ohne dass die Leute meinen Zustand bemerkten.

Die dramatischste Erfahrung hatte ich vor einem Jahr. Ich schneiderte ein Kleid für eine Kundin, die ihren eigenen, sehr teuren Stoff lieferte. Als ich die Teile schon ausgeschnitten hatte, merkte ich, dass ich keine Ärmel hatte. Einen Augenblick lang geriet ich in Panik, da es unmöglich war, mehr von diesem Stoff zu bekommen. Ich dachte: „Wie konnte mir nur bei meiner langjährigen Erfahrung so etwas Dummes passieren!"

Dann erinnerte ich mich daran, wie Gott mir immer in Zeiten der Not zur Seite gestanden hatte. Ich wusste, dass für Ihn nichts unmöglich ist — dass Er mir helfen würde, diese Arbeit zu Ende zu führen. Und Schritt für Schritt wurde ich geführt. Ich schnitt die Ärmel aus dem Rock zu — und das fertige Kleid sah viel schöner aus als das ursprüngliche Design. Es hatte einen besseren Schnitt. Gott hatte mich wieder einmal gerettet.

Als meine Lehrerin vor kurzem starb, stand der Verwaltungsrat der Schule vor finanziellen Problemen. Ich sagte: „Ist es nicht viel wichtiger darüber nachzudenken, wie wir mehr Liebe und Schönheit ausdrücken können — und wie wir die Schüler mit größerer Liebe und Schönheit umgeben und fördern können?" Die Leute, die um den Tisch saßen, schien es die Sprache zu verschlagen. Ich kehrte nach Hause zurück und hoffte und betete, dass das, was ich gesagt habe, etwas Gutes bei ihnen zurückgelassen hat.

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