Es gab eine Zeit, wo ich eine sehr begrenzte Sicht auf Frauen hatte. Als ich Anfang zwanzig war, sagte ein Arzt sagte einmal zu mir (und er glaubte wirklich an Gott), dass Frauen der Anfang allen Übels in der Welt seien. Ich habe das als Wahrheit akzeptiert. Ich dachte, dass Frauen den Männern dienen sollten. Daher war ich sehr vorsichtig in meinen Beziehungen zu Frauen. Und zwar so sehr, dass meine Mutter befürchtete, ich würde nie heiraten. Schließlich aber fand ich eine Frau, die ich liebte. Ich war mutig und heiratete.
Die Bibel war immer eine Quelle der Inspiration für mich, doch erst als ich anfing Wissenschaft und Gesundheit zu studieren, hat sich meine Einstellung zu Frauen gewandelt. Ich lernte verstehen, dass Männer und Frauen gleich geschaffen sind. Paulus sagt: „... hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus" (3:28). Ich begriff auch, dass Gott und alle Seine Kinder gut sind. Daher konnten Frauen nur gut sein, so gut wie Gott.
Nach der russischen Revolution wurde die Gleichberechtigung der Frauen in der Verfassung garantiert. Und auf verschiedenen Gebieten waren sie bald sehr erfolgreich. Tatsache ist jedoch, dass sich in Russland die Einstellung des Durchschnittsbürgers zu Frauen kaum geändert hat.
Was die Bibel betrifft, so gründen einige Männer ihr Verständnis von Frauen auf das, was im 2. Kapitel der Genesis (2:21-23) steht, wo beschrieben wird, dass die Frau aus dem Mann gemacht und von ihm abhängig ist. Dabei wird völlig vergessen, was im ersten Kapitel der Genesis stand, wo „Mann und Weib" (1:27) gleich geschaffen werden.
Ansichten und Einstellungen, die sich über die Jahrhunderte in den Männern entwickelt haben, können nicht von einem Tag auf den anderen überwunden werden. Ich glaube, dass sich durch ständige, geduldige, auf der Bibel basierende Erziehung aller, aber besonders der Kinder, die Wahrnehmung der Gesellschaft ändern wird. Kinder müssen lernen, dass wir alle Brüder und Schwestern sind. Wir sind alle gleich!
