Für mich ist Stärke ein Kennzeichen der Frau. Schwierigkeiten in unserer Familie packte meine Mutter mit einer großen geistigen Stärke an. Sie sagte: „Ich weiß nicht, wie wir dir ein Hochschulstudium ermöglichen können, aber Gott wird es uns zeigen." Ihre Worte ließen ihre Entschlossenheit und ihren tiefen Glauben erkennen.
Als Kind wurde mir bewusst, dass es die Gründerin der Church of Christ, Scientist, — Mary Baker Eddy — als Frau in einer patriarchalischen Gesellschaft nicht einfach hatte. Sie war für mich ein weiteres Beispiel für eine starke Frau — eine Frau, die geistige Qualitäten verkörpert, die Gott allen Menschen gibt, nicht nur Frauen.
Durch Christian Science habe ich Gott als Vater und Mutter kennen gelernt. Das war enorm befreiend! Es schafft ein wunderbares Gleichgewicht, zu wissen, dass Weiblichkeit wie auch Männlichkeit Stärke beinhaltet und dass diese Stärke durch liebevolle, fürsorgliche Elemente hindurchscheint.
Ich verbringe viel Zeit mit unseren Kindern. Wir haben zwar ein Kindermädchen, aber ich bringe die Kinder gern zu all ihren Aktivitäten. Als Vater und als Praktiker drücke ich die Mutterschaft Gottes aus.
Meine Frau ist voll berufstätig — und sie unterrichtet auch abends oft. Das bedeutet, dass es häufig meine Aufgabe ist, den Kindern abends Essen zu geben, sie zu baden und ins Bett zu bringen. Ich mache Hausaufgaben mit ihnen, lese ihnen Geschichten vor und spiele mit ihnen. Das geschieht alles ganz natürlich und ich bin sicher, dass es anderen Männern ebenso geht.
Als meine Frau ihren Job akzeptierte und wir nach Kalifornien zogen, war sie hier nur von Männern — von Wirtschaftsprüfern und Analysten — umgeben. Ihr kam der Gedanke: Der eine Gott, die Quelle allen Lichts und aller Intelligenz, vereint die Menschen nicht nur, sondern stellt auch die Geschlechter gleich. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Der eine unendliche Gott, das Gute, vereint Menschen und Völker, schafft Brüderlichkeit unter den Menschen, beendet Kriege, erfüllt die Bibelstelle, Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst', vernichtet heidnische und christliche Abgötterei — alles, was in sozialen, bürgerlichen, strafrechtlichen, politischen und religiösen Gesetzen falsch ist, stellt die Geschlechter gleich, hebt den Fluch über den Menschen auf und lässt nichts übrig, was sündigen, leiden, was bestraft oder zerstört werden könnte" (S. 340).
Meine Frau ist erfolgreich in ihrer Arbeit — aber nicht weil sie hart mit anderen umgeht oder nach männlichen Stereotypen handelt, sondern weil sie eine Frau ist, die Freude und Fürsorglichkeit zum Ausdruck bringt. Als sie zur Vorgesetzten über die Männer ernannt wurde, mit denen sie arbeitete, sagte ihr Chef: „Ihre Fähigkeiten sind überragend." Ihre Vorgehensweise förderte die Teamarbeit und brachte das Team voran.
Jahrelang litt meine Frau an schweren Menstruationskrämpfen. Eines Tages wurde ihr klar, dass sie den Gedanken akzeptiert hatte, dass Männer oft Täter und Frauen ihre Opfer sind. Sie erkannte, dass die von Gott geschaffene Frau niemals ein Opfer ist. Ja dass Frau und Mann einander gleichgestellte Partner sind. Ihr wahres Frausein gründete sich also auf Gott und war voller göttlicher Autorität und Freiheit. Als sie diese Einsicht gewonnen hatte, verschwanden die Schmerzen plötzlich. Sie krämpfen.
Jede Frau hat gottgegebene Recht ihr volles Potenzial zu erreichen. Das bedeutet Freiheit zugleich auch für die Männer. Die Männer sind sich oft nicht bewusst, dass sie in soziale Zwangsjacken gesteckt wurden, wenn sie meinen sich Frauen gegenüber auf gewisse Weise verhalten zu müssen. Doch wenn den Männern bewusst ist, dass sie sehr viel mehr sind als das, was die traditionelle gesellschaftliche Rolle ihnen zuweist, dann sehen sie die Möglichkeit Fürsorge für andere zu zeigen und andere zu segnen. Der Mann braucht dann nicht das, was er hat, zu schützen, weil die Frau es ihm sonst wegnehmen könnte. Sondern es wird ein gemeinsames Wachsen sein, das beiden Geschlechtern größere Freiheit und mehr Segen bringt.
