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DIE BIBEL

Bibelnotizen für Mai 2000

Aus der Mai 2000-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Christian Science Vierteljahresheft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

7. Mai

ADAM UND DER GEFALLENE MENSCH

Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. (1. Mose 2:15)

Der Garten Eden hat schon immer die Phantasie der Menschen beflügelt. Ein „himmlisches Paradies" (BE), ein „Schlaraffenland" (StEB) immerwährenden sorglosen Lebens. Materieller Wohlstand total. Ein unter der Schirmherrschaft Gottes stehender und mit Annehmlichkeiten überbordender Freizeitund Erlebnispark. Aus einer ganz anderen Sichtweise hat der alttestamentliche Schreiber diesen Begriff verwendet. „Eden ist zugleich Name einer fernen Landschaft und Bezeichnung eines üppigen Gartens, beides irdische Räume." (BE)

„Eden ist in Vers 8 Name einer Landschaft gegen Osten hin, an späteren Stellen der Name des Gartens selbst. Im Hebräischen ist Eden gleichlautend mit dem Wort für, Wonne'. (StEB)

Paradies ist ein Lehnwort aus dem Altiranischen pari-daiza und beschreibt einen von einem Wall umgebenen Park. Durch die Übersetzung vom Hebräischen (gen) ins Griechische (paradeisos) ist es in den religiösen Sprachgebrauch eingegangen. (CB)

„Nicht für den Garten ist der Mensch geschaffen, sondern der Garten für ihn.. .. Die geographisch genaue Lage bleibt trotz der in [den Versen] 10-14 angegebenen Namen der in ihm entspringenden Ströme Geheimnis. Was aber den Garten Eden zum Paradies für den in ihm lebenden Menschen macht, ist das Erleben der steten Nähe und Fürsorge seines Schöpfers." (LBe)

14. Mai

DIE STERBLICHEN UND DIE UNSTERBLICHEN

Seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens. (Eph 4:3)

„Die Mahnungen für das alltägliche Verhalten, die hier beginnen, konzentrieren sich auf die Wahrung der Einheit aller Christen." (Wilckens) Nachdem Paulus die Bedeutung der vier christlichen Haupttugenden: Demut, Sanftmut, Geduld und Liebe bereits dargelegt hat, führt er an dieser Stelle noch die „fünfte Tugend: Frieden" ein. „Paulus gibt seinen Freunden den Rat, ja, er fleht sie an, unermüdlich an der Einigkeit im Geist festzuhalten, die das Kennzeichen jeder echten Gemeinde ist. Dieser Friede lässt sich wohl am besten als das richtige Verhältnis zwischen den Menschen definieren.. .. Die vier entscheidenden christlichen Tugenden beruhen allesamt darauf, dass der Mensch sein Ich überwindet.. .. In einer Gemeinschaft, in der IchMenschen dominieren, bilden die Menschen eine Ansammlung von nicht integrierten und einander bekämpfenden Einzelwesen. Stirbt jedoch der Ich-Mensch und erwacht Christus in uns zum Leben, dann halten damit auch Friede, Einigkeit und Zusammengehörigkeitsgefühl, die Kennzeichen jeder echten Gemeinde, ihren Einzug." (Barclay)

„Die Einigkeit im Geist ist zu verstehen als eine Einigkeit, die der Geist möglich macht durch seine Gabe und Wirksamkeit.. .. Aufgabe der Gemeinde ist es, die durch den Geist geschenkte und in ihrem Dasein schon wirksam gewordene Einheit als Leib Christi mit Sorgfalt zu bewahren." (BKB)

21. Mai

SEELE UND KÖRPER

Der Herr ist mein Gut und mein Teil; du erhältst mir mein Erbteil. (Ps 16:5)

Diesem Psalm ist die Be-und Auszeichnung als ein güldenes Kleinod Davids vorangestellt. „Wann David den Psalm dichtete, wissen wir nicht. Mit Psalm 17-19 gehört er wahrscheinlich Davids hohem Alter an.. .. Man spürt diesem Gedicht die erhöhte Freude eines alten Mannes ab, den Gott durch ein langes Leben in lauter Gnade zu guten Erfolgen seines Tuns geleitet hat." (LBe)

„Ps 16 ist ein Gebet starken Vertrauens. Der Beter bekennt die Gewissheit einer unzerstörbaren Lebensgemeinschaft mit Gott. .. Das, Erbteil' ist der jedem Israeliten von Gott zugewiesene Familienbesitz an Grund und Boden, der durch Verlosung in der Gemeinde vergeben wurde. Keinen Anteil an Grund und Boden erhielt der Stamm Levi, denn Gott, ist ihr Anteil'. Auf diese Zusage der festen Lebensgemeinschaft bezieht sich der Beter." (BE)

„Die wörtliche Übersetzung [von, der Herr ist mein Gut und mein Teil'] lautet:, Jahwe ist mein Anteil und mein Kelch.' Die Erwähnung des Kelchs deutet darauf hin, dass es sich zunächst um ein Anrecht auf Speise handelt. Der Sinn wäre dann, dass Jahwe alles ist, wessen ich bedarf; er stillt meinen Hunger und meinen Durst." (BKB)

„Wie jeder Israelit sein Anteil am Lande erhält, wie jeder Gast beim Mahle seinen Teil an Speise und Trank bekommt, so ist Jahwe selbst des Psalmisten Erbe und Eigentum; und er bleibt es auch für immer." (Albrecht)

28. Mai

DIE ZAUBEREI DES ALTERTUMS UND DER NEUZEIT — ALIAS MESMERISMUS UND HYPNOTISMUS — BLOSSGESTELLT

Wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch vorgesetzt wird. (Lk 10:8)

Lamsa gewährt uns einen Blick auf die Tischsitten in den Bibelländern jener Zeit und verdeutlicht die Bedeutung einer solchen Anweisung und die damit einhergehenden Herausforderungen der Siebzig. „Männer der einen Glaubensrichtung genießen unter keinen Umständen eine Mahlzeit, die durch Angehörige einer anderen Sekte zubereitet und angeboten wird.. . .

Orientalen verhalten sie sich im Allgemeinen ihren Nachbarn und auch Fremden gegenüber sehr gastfreundlich. Wer Gastfreundschaft in Anspruch nimmt, von dem erwartet man auch, dass er mit der Familie des Gastgebers zusammen das Brot bricht.. . .

Manchmal jedoch betrachtet der Gastgeber die Weigerung der von ihm aufgenommenen Fremden, sein Brot zu essen, als eine Beleidigung seiner Religion. Die Situation wird dadurch natürlich sehr heikel und gibt Anlass zu unerquicklichen Streitigkeiten über Theologien und Überlieferungen. . .

Wenn die Familie dann das festliche Mahl verzehrt, sitzt der Gast in einer Ecke allein und kaut dort sein in einer Tasche oder in den Falten seines weiten Gewandes mitgebrachtes Brot mit Käse.

.. . Jesu Jünger gehörten dem jüdischen Glauben an und durften daher eigentlich, entsprechend den Satzungen der Ältesten, nicht mit Heiden zusammen essen, wie wir von Petrus' Aufenthalt in Cäsarea wissen (Apg. 10:14). Es war Jesus jedoch bekannt, dass diese starren Vorschriften oft zu unnötigen Schwierigkeiten Anlass gaben, und [e]r erwartete auch, die strikte Beachtung dieser religiösen Regeln würde die Arbeit der Jünger behindern und die Ausbreitung des Evangeliums verzögern. Verpönten die Jünger die ihnen von ihren Gastgebern vorgesetzten Speisen, dann würden sie ihrerseits von diesen als unrein angesehen, würden in den Häusern der Heiden nicht willkommen geheißen, und ihre Frohe Botschaft würde ihren Sinn verlieren."

Abkürzungen:

Albrecht = Ludwig Albrecht, Das Neue Testament und Die Psalmen
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BE = Die Bibel mit Erklärungen
BKB = Brockhaus, Kommentar zur Bibel
CB = Calwer Bibellexikon
Lamsa = George M. Lamsa, Die Evangelien in aramäischer Sicht
LBe = Lutherbibel erklärt
StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel
Wilckens = Ulrich Wilckens, Das Neue Testament

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