In der Zeit nach den Aposteln, um das Jahr 100, bildete sich in der christlichen Kirche eine neue Gruppe von führenden Männern heraus. Die Unterdrückung ihrer Religion durch den römischen Staat veranlasste sie das Christentum entschlossener zu verteidigen, indem sie die christlichen Lehren erklärten und auf die Angriffe ihrer vielen Gegner eingingen. Dabei benutzten sie ein Genre der Literatur, das „Apologie" genannt wird, was „Verteidigungsschrift" bedeutet. Die Verfasser wurden als die Apologeten bezeichnet. Fast im ganzen zweiten Jahrhundert übten sie einen starken Einfluss auf die Tätigkeit der Kirche und ihre heilende Mission aus.
Der berühmteste unter den ersten Apologeten war Justinus der Märtyrer. Er wuchs in einer heidnischen Familie auf, bekehrte sich jedoch zum Christentum, als er Zeuge der christlichen Heiltätigkeit wurde und die heroischen Opfer sah, die viele Christen erbrachten. Schon bald wurde er ein eifriger Evangelist, der die Lehren seines neuen Glaubens in weiten Teilen des Römischen Reiches verbreitete.
Eine kurze Zeit lang betrieb er in Rom eine Schule, in der das Christentum gelehrt wurde. Die Philosophenschule der Kyniker machte die römischen Behörden schließlich auf seine Tätigkeit aufmerksam. Da er sich weigerte seiner religiösen Lehre abzuschwören und den heidnischen Göttern Opfer zu bringen, wurde er um das Jahr 165 hingerichtet. Seitdem ist er unter dem Namen Justinus der Märtyrer in die Geschichte eingegangen.
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