Wir befinden uns im Konferenzraum eines renommierten Hotels in Boston. Es geht um einen Workshop zum Thema Zeitmanagement. Der Seminarleiter steht vor einer Gruppe von Firmenchefs. Er hält einen faustgroßen Stein in der Hand. Auf dem Tisch vor ihm steht eine große Glasschüssel. Er legt den Stein in die Glasschüssel und holt noch weitere Steine, mit denen er die Schüssel bis oben hin füllt.
Alle schauen gespannt zu und fragen sich, was das soll. Er fragt: „Ist die Schüssel voll?” Die Firmenchefs nicken eifrig. „Nein!” erklärt der Seminarleiter. Er holt einen Beutel mit Kieselsteinen und gießt sie in die Schüssel, rüttelt, und die kleinen Steine verschwinden in den Ritzen zwischen den großen.
„Ist die Schüssel jetzt voll?” Diesmal grinsen die Firmenchefs breit und rufen im Chor: „Nein!” „Richtig”, bestätigt der Leiter und holt einen Eimer mit Sand. Auch der Sand verschwindet. „Ist die Schüssel jetzt voll?” „Nein!” Und er gießt einen Topf Wasser in die Schüssel; auch das Wasser wird geschluckt.
„Was können wir daraus lernen?” fragt der Seminarleiter. Einige Leute melden sich. „Daran kann man sehen, dass der Terminkalender noch so voll sein kann — man kriegt immer noch mehr hinein!” Das war eine zu erwartende Antwort, geht es doch hier in diesem Seminar um Zeitmanagement.
„Falsch!” ruft der Seminarleiter zur Verblüffung aller. „Das ist nicht die Lektion, die wir daraus lernen. Die Lektion ist vielmehr die: Wir müssen die großen Steine zuerst in die Schüssel tun. Wenn die nicht als erste drin sind, kriegen wir sie später nie mehr hinein.
Und was sind die großen Steine im Leben?” Hier kommt die Überraschung. „Was wir zuerst im Leben brauchen, das ist nicht unser voller Geschäftsterminkalender. Das Erste, was wir brauchen, das ist unsere Familie, unsere Kinder, unser Glaube, unsere Kirche, unsere Hobbys — Dinge, die uns im Leben Kraft und Freude geben. Die müssen zuerst kommen.”
Viele Teilnehmer dieses Seminars gehen tief nachdenklich nach Hause.
Liebe Leserinnen und Leser, was ist für Sie das Wichtigste im Leben?
Wir scheinen oft von den Umständen getrieben zu sein, fast so, als ob wir gar nicht über unser eigenes Leben entscheiden könnten. „Der Chef, die Projekte...” Aber eine klare innere Entscheidung über die Reihenfolge unserer Prioritäten bringt uns Stärke, Erleichterung und Befreiung. Und verbessert die Qualität unserer Arbeit.
So sehr wir uns über unser Haus oder den Garten oder das neue Auto freuen, am wichtigsten ist, dass wir empfinden, dass Gott uns liebt und dass wir dieser Beziehung zu Ihm Aufmerksamkeit im Denken und im Handeln widmen.
Lesen Sie im nächsten Monat den Geistesblitz Nr. 5
