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Der Tod konnte mein Leben nicht beenden

Aus der Dezember 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mit 17 bin ich in die US Navy eingetreten. Ungefähr vier oder fünf Jahre später, während ich auf einem Zerstörer war, hatte ich eine akute Blinddarmentzündung. Es gab keinen Arzt an Bord — nur den Sanitäter. Und so schickten sie mich auf einen Öltanker, ein anderes Schiff, das mit uns reiste und auf dem ein junger Arzt war. Er sagte: „Sie haben eine Blinddarmentzündung. Wir werden das operieren.” Er fing an mir eine Rückenmarksspritze zu geben, die den Schmerz während der Operation nehmen sollte. Aber als er eine Linie aufzeichnete, wo er den Einschnitt machen wollte, sagte ich: „Das habe ich eben gespürt.”

„Nein, das haben Sie nicht, das können Sie gar nicht fühlen”, erwiderte er und fuhr mit der Operation fort. Es stellte sich heraus, dass ich immun gegen das Betäubungsmittel war, und als er anfing zu operieren, bekam ich einen Schock und starb.

Nach den Aussagen des Sanitäters und der anderen, die anwesend waren, war ich acht Minuten lang tot. Und während ich starb, konnte ich sie sehen und auch sprechen hören. Sie sagten: „Er ist tot” und sie hämmerten auf meine Brust und ähnliches. „Er ist weg”, sagten sie.

Doch ich stand vom Operationstisch auf. Nun gab es zwei von mir. Für mich war das keine außerkörperliche Erfahrung. Es gab zwei materielle Körper — den einen, wie ich mich sah, und den anderen, wie sie mich sahen. Wir waren nicht derselben Meinung — sie sagten, ich sei tot, aber ich sagte mir: „Ich lebe.”

Daran gab es keinen Zweifel. Viele Leute haben gesagt, dass sie Erfahrungen hatten, in denen sie den Körper verließen. In Wirklichkeit gibt es so etwas nicht, weil man seinen materiellen Körper nicht verlässt, bis man den Glauben überwunden hat, sterblich zu sein.

Ich konnte sie also reden hören und sie sehen. Dann drehte ich mich um und näherte mich einer Tür, die ca. vier mal vier Meter groß und hell erleuchtet war. Vor der Tür stand jemand mit langen Haaren, ich nehme an, es war eine Frau.

Ich erreichte die Tür und wollte an der Frau vorbeigehen. Aber sie bewegte sich nach links, als ich mich nach links bewegte. Als ich nach rechts wollte, bewegte sie sich auch nach rechts. Es wurde kein Wort gesprochen, aber sie wollte mich nicht durchlassen. Offensichtlich versuchte ich in den acht Minuten, in denen die Ärzte sagten, dass ich tot sei, durch diese wunderbar erleuchtete Tür zu kommen. Die Frau wurde von hinten angestrahlt, so dass ich nicht sehen konnte, wie ihr Gesicht aussah.

Dann hörte ich die Ärzte sagen: „Er kommt zurück.” Ich drehte mich um und sah näher hin. Und sie sagten: „Ja, er kommt zurück.”

Das Nächste, an das ich mich noch erinnern kann, war, dass ich im Bett in der Aufwachstation lag. Sie hatten mir den Blinddarm entfernt und ich machte dann den typischen Genesungsprozess durch.

Niemals hatte ich das Gefühl tot zu sein. Und eine der interessantesten Sachen war, dass ich keine Blinddarmentzündung hatte, als ich auf die Tür zuging.

Ich hatte den Wunsch, mehr über Gott herauszufinden und das folgende Erlebnis brachte mich dem Ziel näher, Gott zu verstehen.

Während ich im südchinesischen Meer auf einem anderen Zerstörer diente, hatte ich Dschungelfäule in meinen Füßen. Eines Tages mussten mir die Füße verbunden werden. Aber ich war es leid, mich mit dieser Krankheit herumzuschlagen.

Also entschloss ich mich nach Hause zu schreiben, um mir meine Christian Science Bücher schicken zu lassen.

Wenn man in einem Geschwader im Kampfverband ist, schicken sie einem die Post zum Flugzeugträger, so dass man seine Post in ca. einer Woche bekommt. Das war sogar manchmal schneller als der Landweg.

Also forderte ich meine Bücher an und die Bücher kamen — meine alten Sonntagsschulbücher, die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy.

Bevor wir längsseits mit dem Flugzeugträger gingen, der meine Bücher an Bord hatte, kamen der Sanitäter und der Kapitän in meine Kabine herunter, um zu sehen, wie es mir ging. Nachdem sie gegangen waren, gingen sie in den Gemeinschaftsraum über den Kojen und ich konnte durch den Lüftungsschlitz hören, wie sie sich unterhielten. Der Sanitäter sagte: „Kapitän, wir müssen ihn vom Schiff bringen. Er wird seine Füße verlieren.” Sie waren drauf und dran mich auf den Flugzeugträger zu bringen.

Als ich das hörte, klopfte ich an den Lüftungsschlitz und bat den Kapitän herunterzukommen. Damals war ich der zuständige Offizier für Brandbekämpfung und Waffensysteme und ich war der Einzige in der Flotte mit diesem Rang.

Und so sagte ich: „Wenn Sie mich auf den Flugzeugträger schicken, bin ich fort. Aber wenn Sie ein paar Tage warten und wir in Japan sind, Können Sie mich ins Marinekrankenhaus bringen und dann bin ich bald wieder zurück.” Er willigte ein. Und an diesem Tag kamen meine Bücher mit der Post.

Am gleichen Abend fand eine große Pokerrunde statt, bei der alle mitmachen wollten. Der Sanitäter und sein Assistent vergaßen deshalb, zu mir zu kommen, um mir meine Füße zu verbinden.

So schlug ich einfach Wissenschaft und Gesundheit auf und fing an zu lesen. Es klang so vertraut, dass die Liebe darin mir förmlich entgegensprang. Nachdem ich eine Weile gelesen hatte — ich weiß nicht mehr, was es war — schlief ich ein. Und als ich aufwachte, waren meine Füße geheilt. Vollständig geheilt.

Das bewirkte eine Veränderung auf dem ganzen Schiff. Ich konnte die Liebe und die Neugier der Leute spüren. Ich war auf der Brücke und hatte Wache und diese jungen Seeleute kamen hoch und fragten: „Chief, können wir Ihre Füße sehen?” Sie konnten es einfach nicht glauben.

Ich musste immer noch vieles überwinden, z. B. das Trinken und Rauchen. Und das war ein Kampf, der so ungefähr ein Jahr dauerte. Aber ich studierte Christian Science weiter. Zuletzt war ich in New London, Connecticut, stationiert. Zur Zeit der nächsten Erfahrung leitete ich die Sonntags–und Mittwochsgottesdienste der dortigen Christian Science Kirche.

Ich ließ den jährlichen Gesundheitscheck durchführen, der vorgeschrieben war, und sie machten einen Hauttest auf Tuberkulose. Der Test war positiv. Ich bekam den Anruf eines Freundes, der Chef der Truppenführung war, und er sagte: „Howard, ich sage es dir nur sehr ungern, aber du hast Tuberkulose. Du musst herkommen und dich röntgen lassen.”

Ich fuhr also hin und ließ mich röntgen. Er rief mich zwei Tage später an und sagte: „Du hast Tuberkulose in beiden Lungenflügeln und du wirst in ein Sanatorium im Westen geschickt.” Und ich sagte: „Ich gehe packen.” Und er sagte: „Nein, das machen wir schon.”

Auf dem Weg zur Isolierstation dachte ich an etwas aus Wissenschaft und Gesundheit (Siehe Seite 430-442). „Ich bin im Gerichtshof des Geistes”, dachte ich mir. „Ich habe keine Tuberkulose! Das gibt es nicht im Gerichtshof des Geistes.” Und ich sah sehr klar, dass Gottes Gesetz des Guten das einzige Gesetz war, das mich regiert, und dass dies bedeutete, dass ich von jeder Krankheit frei war.

Ungefähr zwanzig Minuten nachadem ich dort angekommen war, sagten sie: „Wir müssen ein paar Röntgenbilder von dir mitschicken.” Also machten sie eine Serie Röntgenbilder. Ich wartete und etwa 20 Minuten später sagten sie: „Wir müssen dich noch mal röntgen. Irgendetwas stimmt nicht.” Daraufhin röntgten sie mich ein zweites Mal und noch ein drittes Mal.

Nach der dritten Serie Röntgenbilder rief mich der Arzt herein und sagte: “Howard, ich möchte dir etwas zeigen. Hier ist das erste Röntgenbild mit Tuberkulose in beiden Lungenflügeln." Man konnte die weißen Flecken deutlich sehen. Die zweite Serie zeigte vernarbtes Zellgewebe. Die dritte Serie zeigte keinerlei Flecken auf der Lunge. Er sagte: “Ich muss dich wohl gehen lassen — du hast keine Tuberkulose!"

Das alles passierte an einem Mittwoch. Und als ich an diesem Abend losging, um den Gottesdienst zu leiten, saßen der Arzt, der Truppenführer und der Marinegeistliche dort alle in der ersten Reihe. Der Militärgeistliche kam von da an jeden Mittwoch — Sonntags konnte er nicht. Und an einem Mittwoch berichtete er: “Ich habe viele Heilungen miterlebt und ich habe von anderen Heilungen gehört. Ich beende jetzt meinen Dienst und gehe zurück zu meiner Gemeinde und werde anfangen zu predigen. Ich werde kein Christlicher Wissenschaftler werden, aber ich werde Christian Science von dieser Kanzel aus predigen."

Die Erfahrung gestorben zu sein blieb mir immer im Gedächtnis. Einige Jahre später, in den frühen Siebzigern, als ich aus der Navy entlassen wurde, bekam ich Probleme mit meinem Herzen. Ich hatte die ganze Zeit über Schmerzen. Ich rief eine Christian Science Praktikerin an und bat sie, mit mir für eine Heilung zu beten.

Ich sah sie jede Woche, wir beteten zusammen und ich sprach jeden Tag mit ihr. Aber sie gab mir immer nur eine Stelle, die ich studieren sollte. Sie heißt: “Allem entsagen, was einen sogenannten materiellen Men schen ausmacht, und seine geistige Identität als Kind Gottes anerkennen und erreichen ist Wissenschaft, die geradezu die Schleusen des Himmels öffnet, aus denen das Gute in jeden Lebensbereich hineinströmt, dabei die Sterblichen von aller Unreinheit reinigt, alles Leiden zerstört und das wahre Bild und Gleichnis demonstriert. Es gibt keinen anderen Weg unter dem Himmel, durch den wir erlöst werden können und der Mensch mit Macht, Majestät und Unsterblichkeit angetan wird" (Mary Baker Eddy, Vermischte Schriften, S. 185).

Ich schaute jedes Wort in diesem Abschnitt nach, um herauszufinden, ob es verwandte Stellen in der Bibel oder in M. B. Eddys Schriften gab, um sie zu studieren. Ich wollte mein Verständnis des ganzen Konzepts dessen, was diese Stelle sagt, erweitern. Jeden Tag und die ganze Zeit über las ich sie und rief sie mir ins Gedächtnis.

Außerdem fügte ich folgenden Satz auf derselben Seite dazu: “Der Wille Gottes oder die Macht des Geistes offenbart sich als Wahrheit und durch Rechtschaffenheit — nicht als Materie oder durch sie — und entkleidet die Materie aller Ansprüche, Fähigkeiten oder Unfähigkeiten, Schmerzen oder Freuden." So machte ich weiter und studierte jedes Wort.

Aber ungefähr ein Jahr lang ging es mir immer schlechter. Dann, eines Tages, während ich über einen Platz ging, wo ich arbeitete, hörte ich auf zu atmen und brach auf einer Bank zusammen. Die Leute, die mich sahen, müssen gedacht haben, dass ich mich in der Sonne ausruhe. Ich dachte mir: “Ich sterbe und diesmal werde ich sehen, was hinter der Tür ist!"

Doch dann begriff ich den Inhalt dieser Stelle auf eine ganz andere Weise.

Bis dahin hatte ich immer über das Kind Gottes nachgedacht, obwohl ich schon beansprucht hatte eins zu sein. Plötzlich sah ich, dass ich ein Kind Gottes bin.

Ich begann so zu denken wie ein Kind Gottes, mit Gottes Gemüt als meinem Gemüt. Und ich betrachtete das Herzproblem als etwas, das einfach nicht wahr war. Ich war geheilt! Ich hatte seitdem nie mehr mit Herzproblemen zu tun.

Ich habe festgestellt, dass mir das Wissen, dass es keinen Tod gibt, hilft, andere zu heilen.

Jemand könnte sagen, dass es lange dauerte, bis die Heilung zustande kam. Aber Gott misst die Zeit an dem Guten, das in unserem Leben erscheint. Deshalb achtete ich nicht auf die Zeit. Als ich stärker auf das Gute achtete, das in mein Leben kam, begann ich mehr von meiner Geistigkeit zu verstehen.

Und als die Heilung eintrat, sah ich sie als das Ergebnis meines wachsenden Verständnisses, dass meine Gesundheit, die ihre Grundlage tatsächlich im Geist hat, immer schon perfekt gewesen ist.

Diese Erfahrungen haben mir enorm geholfen, anderen Menschen zu helfen, weil ich weiß, dass es keinen Tod gibt. Sünde und Krankheit, an denen die Menschen leiden, basieren immer auf der Vorraussetzung, dass das Leben mit dem Tod endet.

Wenn man einmal verstanden hat, dass es keinen Tod gibt, kann man erkennen, dass es auch keine Begebenheit gibt, die zum Tod führen kann.

Es ist so wichtig, nicht zu versuchen physische Materie zu heilen, nur um den Tod zu verhindern. So wie es die wissenschaftliche Erklärung des Seins in Wissenschaft und Gesundheit ausdrückt: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie” (S. 468).

Wenn man also bei dem Unendlichen, der „Allheit” Gottes bleibt, dann gibt es keine Vergangenheit. Das Gute, das in der Vergangenheit war, ist jetzt. Das Gute, das in der Zukunft liegt, ist jetzt. Aber die Lügen in der Vergangenheit, die Sünden in der Vergangenheit, die Krankheiten in der Vergangenheit existieren nicht in Gott. Und wenn man das versteht, dann schleppt man sie nicht mit in die Zukunft.

Ich habe festgestellt, dass mir das Wissen, dass es keinen Tod gibt, hilft, andere zu heilen.

Zum Beispiel das Mädchen, mit dem ich gerade heute gesprochen habe.

Sie ist jetzt Studentin, aber als ich angerufen wurde, um ihr zu helfen, war sie noch klein, ich würde sagen, fünf Jahre alt. Ihr Vater rief mich an und sagte: „Meine Tochter ist sehr krank. Hätten Sie Zeit herzukommen, um sie sich anzusehen?” Und ich antwortete: „Ja, ich komme.” Daraufhin brach er in Tränen aus. Ich fragte: „Was ist denn los?” Und er sagte: „Sie sind der neunte Praktiker. Die anderen acht haben den Fall abgelehnt.”

Ich fuhr also los. Sie war gelähmt und das Einzige, was sich bewegte, war ihr Brustkorb — ein schwaches Atmen, das kaum sichtbar war. Sie konnte sich überhaupt nicht bewegen. Nicht einmal ihre Augen.

Ich betete zusammen mit der Familie und wir befassten uns eingehend mit der Erklärung aus den Vermischten Schriften, die ich vorher erwähnte. Außerdem lasen wir die Bibellektion aus dem Christian Science Vierteljahresheft. Als ich sie als ein Kind Gottes betrachtete, wurde mir sehr klar, dass ich nicht fürchten musste, dass sie sterben würde.

Ich sah dieses Mädchen jeden Tag. Innerhalb weniger Monate fing sie an sich zu bewegen und sie brachten sie raus auf einen Futon vor den Fernseher. Sie sagte: „Ich kann nicht scharf sehen.” Also rückten sie sie vor und zurück, bis sie das Bild klar erkennen konnte. Daran merkten wir, dass ihre Augen immer noch gelähmt waren.

Innerhalb eines Monats waren ihre Funktionen wiederhergestellt. Sie konnte aufstehen und ein bisschen herumhumpeln. Nach insgesamt vier Monaten konnte sie wieder in die Schule gehen, aber zuerst noch nicht turnen oder ähnliches.

Zu guter Letzt wurde ihre Gesundheit vollständig wiederhergestellt und, wie ich schon sagte, ist sie jetzt eine aktive, lebhafte Studentin.

Wenn ich gefragt würde: „Was soll ich vom Tod denken?”, würde ich antworten: „Verstehe, dass du nicht von Gott getrennt werden kannst. Und je enger deine Beziehung zu Gott wird, desto leichter wird die Zerstörung der Angst, die behauptet, dass du von Ihm getrennt bist. Geburt, Sünde, Krankheit und Tod sind alles Trugbilder, die behaupten, dass eine Trennung vom göttlichen Leben und von der göttlichen Liebe möglich sind. Aber das kann nicht passieren, weil du immer das geliebte Kind Gottes bist.”

ist Christian Science Praktiker und Lehrer. Er lebt in La Jolla, Kalifornien.

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