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Reinkarnation oder Geburt aus dem Geist?

Aus der Dezember 2001-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn die Reinkarnation Eingang in die populäre Literatur und Unterhaltung findet, ist das ein Anzeichen dafür, dass sich weite Kreise für dieses Thema interessieren. Es zeigt den uralten Wunsch wissen zu wollen, ob die Identität eines Menschen nach dem Tod fortbesteht und sich weiterentwickelt. Die Lehre von Christian Science schließt den Glauben an Reinkarnation nicht ein, wohl aber umfasst sie den ursprünglichen christlichen Begriff vom kontinuierlichen Fortschritt jedes Einzelnen.

Nichts kommt dem Kern des Christentums näher als das ewige Leben. Christus Jesus sagte von sich selbst, er sei „der Weg und die Wahrheit und das Leben”, womit er andeutete, dass sein Leben und seine Werke ein Vorbild sind, ein Beispiel, dem wir nacheifern müssen. (Siehe Joh 14:6) Doch Jesu Vorbild stellt keine Wiederholung des Zyklus von Leben und Tod in höheren und niedrigeren Lebensformen dar. Vielmehr verdeutlicht es eine kontinuierliche moralische und geistige Erneuerung, durch die das Körperliche zunehmend abgelegt und eine geistigere Anschauung von Identität und Substanz erlangt wird.

Worin besteht diese geistigere Anschauung? Um das zu beantworten, wenden wir uns Jesu Lehre zu, dass Gott der eine, unendliche Geist ist und dass Geist und Fleisch sich nicht vermischen. Der eine, ewige Geist erschafft keine materiellen Körper und wohnt nicht in ihnen. Er bringt seine eigene grenzenlose Individualität in rein geistigen und unsterblichen Identitäten zum Ausdruck. In welcher Beziehung steht diese Anschauung zu unserem gegenwärtigen körperlichen Zustand? Jesus sprach davon, dass wir neu geboren werden müssen, aber nicht im Fleisch, sondern aus dem Geist, d. h. durch das geistige Verständnis davon, wer wir sind und immer waren — der individuelle Ausdruck des vollkommenen Gottes.

Dieser wunderbare Fortschritt, diese neue Geburt, findet ausschließlich im Denken statt. Was geschieht dabei nun mit dem Körper? Der Körper spiegelt die Gedanken wider, die ihn regieren. Wenn wir materialistische Charakterzüge wie Selbstsucht, Hass und Furcht überwinden, kommt die wahre Identität als die Verkörperung der Eigenschaften des Geistes zum Vorschein — Eigenschaften wie Reinheit, Liebe und Gesundheit. Das Ergebnis ist sowohl Heilung von Krankheit und versklavenden Gewohnheiten als auch die Beseitigung von körperlichen Beschränkungen ganz allgemein. Dieser Fortschritt dauert an, bis wir unsere ewige, gänzlich geistige Individualität voll erkennen.

Wie gesagt, um das zu erreichen, müssen wir uns Jesu Leben zum Vorbild nehmen. Er heilte Krankheit. Er demonstrierte Freiheit von materiellen Beschränkungen und gab uns eine Verheißung, die er selbst erfüllte: „Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit.” (Joh 8:51) Wie können wir diesem Ziel näher kommen?

Unter anderem dadurch, dass wir verstehen, dass der Tod kein eigentliches Ereignis ist. Paulus, der bedeutende Schüler Jesu, erklärt dass der Tod ein mentaler Zustand ist, ein Zustand materieller Gesinnung. (Röm 8:6)

Dazu kann man mancherorts die witzige Bemerkung hören, dass wir jetzt schon so tot sind, wie wir es jemals sein werden! Durch eine geistige Gesinnung und Liebe zu geistigen Dingen werden wir uns immer mehr des ewigen Lebens bewusst und erfahren es auch. Jesus musste nicht auf ein zweites Leben warten, um den Tod, das Materiellgesinnt-Sein, zu überwinden. Er vollbrachte diese Vergeistigung des Denkens hier auf Erden. Dann fuhr er zum Himmel auf bzw. erhob er sich über die begrenzte Auffassung von einem materiellen Körper. Er sagte auch, dass wir ihm Schritt für Schritt folgen werden, wenn wir seine Gebote halten und die Liebeswerke vollbringen, die er tat.

Wenn wir uns zu sehr damit befassen, wie das Leben nach dem, was wir Tod nennen, aussehen wird, versäumen wir womöglich das Allerwichtigste — nämlich hier und jetzt immer mehr die Eigenschaften auszudrücken, die uns der Verwirklichung des ewigen Lebens näher bringen. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin von Christian Science und ebenfalls eine bedeutende Schülerin Jesu, sagt über die Wiedergeburt, dass sie mit Augenblicken beginnt, und zwar mit „Augenblicken der Hingabe an Gott, des kindlichen Vertrauens und der freudigen Aufnahme des Guten; mit Augenblicken der Selbstverleugnung und der Selbsthingabe, der himmlischen Hoffnung und der geistigen Liebe” (Vermischte Schriften, S. 15).

Diese Hinweise zur geistigen Geburt kann jeder Einzelne von uns jeden Augenblick befolgen, und wir können jetzt damit anfangen.

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