Ich wuchs in einer Zeit auf, wo kritische Bemerkungen über eine bestimmte Kirche an der Tagesordnung waren. Und so glaubte ich, dass ich das Recht hätte, ebenfalls kritisch zu sein. Doch im Laufe der Jahre wurde mein Denken sanft umgewandelt durch das korrigierende Eingreifen unseres Vater-Mutter Gottes, der göttlichen Liebe.
Als ich einmal stürzte und Hilfe brauchte, um mich wieder aufzurichten, wer eilte herbei und half mir? Meine Nachbarin, ein Mitglied eben dieser Kirche. Als ich an einem hilfreichen Gemeindeprojekt beteiligt war, wer imponierte mir durch ihre selbstlose, beständige Hilfsbereitschaft? Richtig. Ein anderes Mitglied dieser Kirche. Wurde ich nicht darauf vorbereitet, die folgende, wunderbar weise Aussage Mary Baker Eddys zu schätzen? Sie schreibt: „Liebt alle christlichen Kirchen um des Evangeliums willen; seid überaus froh, dass die Kirchen in der Absicht vereint sind — wenn auch nicht in der Methode —, den Streit zwischen Fleisch und Geist zu beenden und den guten Kampf zu kämpfen, bis Gottes Wille auf Erden wie im Himmel bezeugt und getan wird” (Vier Botschaften an Die Mutterkirche, S. 14). Ich werde M. B. Eddy immer dankbar sein für ihre Liebe zur ganzen Menschheit und für die unendliche Geduld, mit der sie uns alle dazu anregt, die heilende Berührung des Christus zu verstehen und zu praktizieren.
Vor einigen Jahren machte ich eine harte Erfahrung durch, die sich letztendlich als ein wunderbarer Segen erwies. Es war für mich auch eine Zeit des Lernens, wo mir gezeigt wurde, dass bei Gott „alle Dinge. .. möglich” sind (Mk 10:27). Den ersten Teil des nachfolgenden Erlebnisses habe ich später von meiner Familie erfahren, da ich im Koma lag und mich ungefähr eine Woche lang an nichts klar erinnern konnte.
Ein Auto überfuhr ein Stoppschild und prallte fast frontal auf meinen Wagen. Beide Autos erlitten Totalschaden. Ich wurde mit der Ambulanz in ein Krankenhaus gebracht. Meine Angehörigen wurden unterrichtet und sie riefen sofort eine Christian Science Praktikerin an, die im Gebet die schützende christlich-wissenschaftliche Behandlung aufnahm.
Nach drei Tagen stand eine Christian Science Pflegerin zur Verfügung, die mich versorgen konnte, und so wurde ich aus dem Krankenhaus nach Hause gebracht, obwohl ich noch bewusstlos war. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich mich ungefähr am sechsten Tag fragte, wer wohl die in weiß gekleidete Person war, die geschäftig um mich herumging, und warum ich im Bett lag. Von da an konnte ich bald wieder alles normal wahrnehmen.
Einige Tage später machte ich die ersten Gehversuche — sehr langsam und mit Unterstützung, doch jeden Tag wurde ich sicherer, begleitet von Dankbarkeit und Freiheit. In den folgenden Tagen konnte ich schließlich mit Hilfe der Pflegerin im Wohnzimmer lesen und beten.
Als eine Freundin, ein Mitglied meiner Kirche, sich anbot, mich am Mittwochabend zur Zeugnisversammlung mitzunehmen, erwiderte ich zuerst: „Ach nein, so wie ich aussehe, das würde die Anwesenden nur schockieren.” Doch zehn Minuten später war mir klar, dass ich zum Gottesdienst gehen konnte. Die Lesungen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit waren wie auf mich zugeschnitten.
Nach dem Gottesdienst überraschte mich die Pflegerin mit der Mitteilung, dass sie ihren Koffer packen und zu einem anderen Patienten wechseln würde, wo ihre Hilfe gebraucht wurde. Sie versicherte mir, dass meine raschen Fortschritte ihr zeigten, dass ich ohne ihre Unterstützung weitermachen konnte. Zuerst war ich ängstlich, doch dann kam die Zusicherung, dass bei Gott „alle Dinge. .. möglich” sind.
Ich vertraute auf Gottes Gegenwart und Unterstützung und verbrachte eine weitere Woche im Gebet. Dann kam die Überraschung. Es klingelte an der Tür. Draußen stand der Arzt vom Krankenhaus und fragte, ob er hereinkommen dürfe. Er erklärte, dass er etwas über Christian Science gehört habe, und dann stellte er mir zahlreiche Fragen. Wir sprachen etwa eine Stunde darüber, wie geistige Heilungen zustande kommen. Beim Gehen dankte er mir, dass ich seine Fragen beantwortet hatte, und deutete an, er habe erwartet, dass es dreimal so lange dauern würde, bis ich so weit wiederhergestellt sei, wie ich es zu dem Zeitpunkt war. Und er fügte hinzu, das habe ihn davon überzeugt, dass Gott tatsächlich der große und einzige Arzt ist.
Wenn ich auf dieses ganze Erlebnis zurückblicke, erinnere ich mich nur an Liebe und Freude. „Ach, Herr, Herr,. .. es ist kein Ding vor dir unmöglich” (Jer 32:17). Ich bin tief dankbar, dass M. B. Eddy der Menschheit verständlich gemacht hat wie Christus Jesus heilen konnte. Zweitausend Jahre hat das Christentum gewissenhaft gelehrt, wie man ein Leben der göttlichen Liebe leben kann. Doch jetzt erfahren wir auch, wie heute das christliche Heilen auf beweisbare und wissenschaftliche Weise angewandt werden kann. Das Studium von Christian Science ist ein ständiger Lernprozess — bei dem wir höhere, geistigere Richtlinien für ein harmonisches und erfreuliches Leben befolgen lernen.
Freeland, Washington,
USA
