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Meine Angst ging hin bis zu Selbstmordgedanken

Aus der November 2002-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich hab Zimmermann gelernt und im Bauwesen gearbeitet. Dann hab ich meinen Fachschulingenieur gemacht. Und als junger Familienvater arbeitete ich damals in einer Firma des Energiewesens und hab mich dort mächtig engagiert. Ich war auch ziemlich ehrgeizig, wollte alles ganz gründlich machen und guten Erfolg haben. Aber das brachte mir andere Probleme, weil ich mit der ganzen Zeit, in der wir lebten, nicht so richtig zurecht kam. Dazu kam die Sorge um die Familie, ich wollte also meine Vaterrolle möglichst gründlich spielen. Dann machte ich mir auch Vorwürfe, weil ich dachte, dass ich zu viel falsch mache. Wir wussten auch, dass die Staatsicherheit immer irgendwie am Wirken war und man unter Beobachtung stand.

Das war alles irgendwo belastend. Und ich bekam gesundheitliche Probleme, ich kam mit meinen Nerven nicht mehr so ganz zurecht. Ich war gezwungen, meine Arbeit zu unterbrechen. Ich musste zu einem Arzt gehen.

Ich hatte in meinem Kollegenkreis zwei Fälle, wo die Leute auch nervlich zu tun hatten. Und die wurden mit Medikamenten behandelt, aber das führte alles nicht so richtig zum Ziel. Und ich hatte Angst, mich dieser Medizin zu stellen. Aber ich hatte das Glück, dass ich einen Jugendfreund hatte, der hatte sein medizinisches Studium abgeschlossen und war an einer Poliklinik tätig. Wir haben uns viel ausgetauscht und er kannte meine Einstellung und akzeptierte sie. Er hat mir attestiert, dass ich unfähig war zu arbeiten.

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