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100 Jahre Der Christian Science Herold

Ein sicherer Platz am Kamin

Aus der August 2002-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs veränderte mein Leben von Grund auf. Ich musste mit meinem Bruder und zwei jungen Cousins Paris verlassen, da meine Mutter nicht glaubte, dass wir in der Großstadt sicher seien. Meine Mutter musste jedoch in Paris bleiben, und ich kam aufs Land nach Montgiroux, in der Gegend von Mayenne, wo meine Großtante ein Hotel mit Restaurant betrieb. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs kehrte ich nach Paris zurück. Damals konnten wir den Héraut nicht mehr bekommen, und so lasen wir immer wieder die alten Hefte, die wir vor dem Krieg erhalten hatten.

In Paris wurde ich krank. Der Schularzt Sagte, ich hätte zerebrale Anämie. Viele Kinder und Jugendliche litten in den Kriegsjahren an dieser Krankheit, die durch Unterernährung verursacht wurde. Ich hatte Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis und man sagte mir, ich sollte mit dem Lesen aufhören, damit ich mich nicht überanstrengte. Daraufhin schickte mich meine Mutter wieder nach Montgiroux, wo ich mich ausruhen und beten sollte. Sie betete auch.

Bei Montgiroux gab es zwei Schlösser, in denen die Deutschen wohnten. Abends kamen sie gewöhnlich ins Restaurant meiner Großtante. An einem Abend war es sehr kalt in meinem Zimmer und so ging ich nach unten und setzte mich im Restaurant nahe an den Kamin. Ich hatte den deutschen Offizieren den Rücken zugekehrt und las in einem Herold Ich wusste, dass ich nicht lesen sollte, doch die geistigen Ideen im Herold halfen mir sehr. Ich hatte gehofft, dass die deutschen Offiziere mich nicht wahrnehmen würden. Doch dann spürte ich hinter mir eine Bewegung. Eine Hand hinderte mich daran, die Seite umzuschlagen. Es war ein deutscher Offizier, der mir in gebrochenem Französisch erklärte, dass er Christlicher Wissenschaftler sei. Er hatte mir beim Lesen über die Schulter geguckt. Er las einige Seiten mit und erzählte mir dann, dass er von Stalingrad zurückgekehrt war und allein durch Gebet überlebt hatte. Er war nicht verwundet worden und konnte wohlbehalten zurückkehren. Er war völlig davon überzeugt, dass er ohne Christian Science nicht mehr am Leben gewesen wäre. Er sagte mir auch, dass es verboten sei, den Herold zu lesen. Es war zu meinem Schutz gemeint, nicht als Schelte. Interessant war, dass nach diesem Abend die deutschen Offiziere nicht mehr ins Restaurant meiner Großtante kamen. Sie gingen woandershin und wir waren sicher. Ich hasste die Deutschen nicht. Ich wollte nur, dass sie wieder nach Hause zurückkehrten. Es war tröstlich zu sehen, dass Christian Science keine Grenzen kannte und den Menschen überall half.

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