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Wirtschaftskrise in Argentinien

Aus der August 2002-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dieses herrliche Land hat sich jahrzehntelang in einem instabilen Zustand befunden und braucht unser Gebet, um mit der Vergangenheit zurechtzukommen und in die Zukunft zu schauen.

„Er ist so reich ist wie ein Argentinier”, sagten die Pariser Anfang des 20. Jahrhunderts, wenn jemand Vermögen besaß. Damals bereisten Argentinier, die durch Viehzucht und Bondenschätze reich geworden waren, die ganze Welt, besonders Europa. Nach Hause zurückgekehrt, schufen sie in Buenos Aires das „Paris von Südamerika”. Heute kann man noch Überbleibsel dieser südamerikanischen „Stadt des Lichts” sehen, manchmal hinter großen Reklametafeln versteckt und dem Verfall überlassen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, zur Zeit der Regierung Peron und später während des „Schmutzigen Krieges” der Militärdiktatur, begannen die Fleischpreise zu sinken und es herrschte große soziale und wirtschaftliche Unruhe im Land. Wie im Text vieler Tangos scheinen die Argentinier ständig ihr Los zu beklagen und auf eine Zukunft zu warten, die nie eintritt.

Bei meinen Besuchen in den neunziger Jahren sah ich jedoch kein Argentinien, das die Hoffnung aufgegeben hatte. Vielmehr erlebte ich Buenos Aires als eine Stadt voller Vitalität, mit Menschen, die hart arbeiten und auf die Zukunft bauen. Die Kellner, stolz auf ihre beruflichen Fähigkeiten, kümmerten sich eifrig um ihre Gäste. Geschäftsleute auf dem Weg zum Mittagessen mit Freunden telefonierten geschäftlich mit ihren Handys am Ohr. Lehrer führten Schlangen von Schülern, die sich gegenseitig an der Hand hielten, zum Spielen im Park. Ein junger Mann führte zwanzig Hunde spazieren — alle zur gleichen Zeit! Mir prägte sich noch vieles andere ein, wie etwa die Theater an der Avenida Corrientes, das Restaurant in der Nähe der Plaza Del Congreso mit seinen Empenadas. Die Kinos und Schallplattengeschäfte an der Calle Florida. Die Fischgerichte auf dem Balneario und die Froschschenkel im spanischen Viertel. Und die Tangos!

Wo viele Argentinier ein Leben voller Probleme sehen, sehe ich ein herrliches Land mit dynamischen Menschen. Freunde meinten: „Ricardo, zu Besuch sein ist schön, aber wenn du erst einmal hier lebst, ist alles anders. Dann siehst du, wie es in Wirklichkeit ist.”

Aber mich kann das nicht umstimmen. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Sich selbst einzugestehen, dass der Mensch Gottes eigenes Gleichnis ist, macht den Menschen frei, Herr zu sein über die unendliche Idee” (S. 90). Wir können nicht von Gott getrennt sein, nicht in Buenos Aires oder in Sydney oder in London. Ich weiß aus Erfahrung: Wenn ich an Gott denke, dann erlebe ich, was ich denke.

Das Leid und der Verfall in Argentinien der nahezu letzten 60 Jahre müssen ein für allemal aufhören und geistige Freiheit muss ans Licht kommen. Vielleicht ist das schon im Gange. Vielleicht bringen die gegenwärtigen Verhältnisse die ganze Bevölkerung dazu, aufzuwachen und zu verstehen, dass sie als „Gottes eigenes Gleichnis” Herrschaft ausüben können. Ich weiß, ich kann es nicht für sie tun, aber ich kann in meinem eigenen Leben Herr über „die unendliche Idee” werden und somit bestimmen, wie ich das Land, das ich ins Herz geschlossen habe, sehe.

Wir müssen uns um unsere Freunde in Argentinien kümmern. Denn sie stehen gegenwärtig vorne an der Front. Wie viele andere Länder der Welt, führt Argentinien einen Krieg gegen mentale Sklaverei. In diesem Krieg sind wir alle Soldat. Selbst wenn wir Tausende von Kilometern entfernt sind, arbeiten wir zusammen, Schulter an Schulter, und der Sieg ist uns gewiss.

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