So Whan Hyon begann seine Laufbahn als junger Reporter für die Yonhap News Agency, die einzige Nachrichtenagentur Südkoreas, und wurde später ihr erster Präsident und Verleger. 1997 trat er nach sechsjähriger Dienstzeit als Yonhaps Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor in den Ruhestand. Er ist beim Internationalen Presseinstitut (IPI) Mitglied auf Lebenszeit.
Gott zu finden und Gott zu kennen ist für jeden enorm wichtig. Doch das ist nicht immer so leicht oder einfach. Viele sind vielleicht eine lange Zeit, ja sogar ihr Leben lang auf der Suche nach Gott. Ich war einer von denen, die sich auf einer langen spirituellen Reise befanden. In meiner Jugend und als junger Erwachsener wanderte ich in verschiedene Richtungen.
Ich erinnere mich, dass ich als Junge verstohlene Blicke auf Weihnachtsbäume und Figuren von Weihnachtsmännern warf und mir gerne Weihnachtslieder anhörte, die in einer kleinen Kirche hinter einem Hügel in der Nähe meines Heimatortes gesungen wurden. Mein strenger Vater, ein Anhänger des Konfuzius, hätte es mir nie erlaubt, an religiösen Veranstaltungen teilzunehmen, es sei denn, es waren Gedenkzeremonien für die Vorfahren unserer Familie. Meine Mutter besuchte selten buddhistische Tempel wie die anderen Frauen.
Meine Suche nach einem Gott, den ich akzeptieren konnte, begann während meiner Schulzeit. Ich wurde in ein Gymnasium in einer Großstadt aufgenommen — fern von zu Hause und von meinem strengen Vater — und dort fühlte ich mich frei, regelmäßig an den katholischen Messen im Dom teilzunehmen. Außerdem besuchte ich protestantische Kirchen und buddhistische Tempel.
Während meiner Studienjahre ließ meine anfängliche Begeisterung für Gott nach. Mein Interesse erwachte jedoch von Neuem, als ich den Militärdienst antrat. Ich wurde in die Offiziersanwärterschule des koreanischen Marinecorps aufgenommen und machte dort die berüchtigte harte Ausbildung mit. Das veranlasste mich, erneut über Gott und das Leben nachzudenken, und ich besuchte wieder verschiedene Kirchen und Tempel. Ich ging auch zu Lehrern des Taoismus und zu Yogaplätzen. Doch letztendlich fand ich nicht den Gottesbegriff, nach dem ich suchte.
Meine damalige Suche nach Gott wurde abrupt abgebrochen, als meine liebe Mutter plötzlich starb. Den Ärzten zufolge hatte sie an einer unheilbaren Krankheit gelitten. Der Kummer brach mir das Herz und verdrängte mein Interesse an Gott. Und so wurde ich Atheist.
Ein Jahr später kam mein jüngerer Bruder mit einer anderen unheilbaren Krankheit ins Krankenhaus. Ich erhielt diese Nachricht in New York, wo ich damals als Korrespondent einer koreanischen Nachrichtenagentur tätig war. Um nachts schlafen zu können, betrank ich mich, und am folgenden Morgen musste ich verschiedene Medikamente zur Linderung der Magenund Kopfschmerzen nehmen. Als Reporter war mein Alltag sehr stressig, denn der Job forderte sehr viel und es gab viel Konkurrenz.
An einem Mittwochabend sprach mich ein befreundeter indonesischer Korrespondent an und fragte mich, warum ich so frustriert und deprimiert dreinschaute. Er begann mit mir über Gott zu sprechen. Als Atheist wollte ich ihm nicht zuhören. Doch da er kein Auto hatte und es regnete, bot ich ihm an, ihn zu seiner Kirche zu fahren. Während der einstündigen Fahrt von unserem Büro im UNO-Gebäude war er sehr freundlich und liebevoll und zeigte eine so aufrichtige Anteilnahme, dass ich seiner Erklärung über Gott zuhörte. Er sprach von einem „heilenden” Gott und das Wort „heilend” erweckte meine Aufmerksamkeit.
Am folgenden Tag führte er mich zum Büro eines Christian Science Praktikers. Der Praktiker sprach auch zu mir über einen „heilenden” Gott und empfahl mir das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Ich las mehrere Tage darin, aber es fiel mir schwer, dieses Buch zu verstehen. Eines Nachts jedoch ließ ich nicht locker. Obwohl ich ziemlich müde war, las ich weiter — Satz für Satz, bis zur Seite 4 im ersten Kapitel über „Gebet”. Als ich zu dem Satz gelangte: „Das ständige Ringen, immer gut zu sein, ist Beten ohne Unterlass”, erfüllte mich eine tiefe Ehrfurcht. Ich rief: „Das ist Wahrheit. Ja, diese Lehre ist die Wahrheit.” Bei all den religiösen Menschen, die ich getroffen hatte, und all den schönen Worten, die ich in ihren Gebeten gehört hatte, war ich niemandem begegnet, der vom „ständigen Ringen„ immer’ gut zu sien” sprach.
Wissenschaft und Gesundheit zeigte mir auch, dass Gott kein anthropomorpher Gott ist, das heißt, dass Er nicht wie ein Mensch ist, sondern Er ist Leben, Wahrheit und Liebe, immer gegenwärtig und allmächtig. Das war etwas, was ich verstehen konnte. Und als ich auf die Worte stieß: „Gott ist Gemüt” (S. 311) und „Wahrheit ist offenbart. Sie muss nur angewandt werden” (S. 174), wusste ich mit Sicherheit, dass ich endlich Gott gefunden hatte — einen Gott, der Wahrheit ist und den ich von ganzem Herzen akzeptieren konnte.
In derselben Nacht, in der ich zu Gott fand, beschloss ich, keine Medikamente mehr zu nehmen. Meine Frau war besorgt und rief aus: „Wie kannst du (ohne Medikamente) leben?” In jener Nacht hörte ich auch auf zu trinken. Und zu ihrem großen Erstaunen ging es mir sofort gesundheitlich besser, ohne dass ich irgendwelche Medikamente brauchte. Innerhalb eines Monats verschwanden die Magenund Kopfschmerzen völlig. Und was meine Arbeit betrifft, so gelangen mir noch im gleichen Monat durch mein Lauschen auf Gottes Führung zwei große Scoops als Reporter! Diese Segnungen waren für mich klare Beweise, dass ich in Christian Science gefunden hatte, was Gott wirklich ist!
Durch mein weiteres Studium von Wissenschaft und Gesundheit und der Bibel wurden plötzlich Worte in der Bibel wie „Jerusalem”, „Israel” und „Juda”, die für mich bis dahin fremd und bedeutungslos gewesen waren, mit geistiger Bedeutung gefüllt. In diesem neuen Licht begann ich zu verstehen, dass Krankheit, Schmerzen und Mühsal ihren Ursprung nicht in Gott haben. Ich lernte, dass wir sie als nichts betrachten können, indem wir durch unser Verständnis der Allheit Gottes beweisen, dass sie keine Wirkung haben.
Als ich aus den Vereinigten Staaten nach Seoul zurückkehrte, gaben enge Freunde und deren Frauen ein Essen zu Ehren unserer Heimkehr. Einer von ihnen fragte mich unumwunden, ob es wahr sei, dass ich mich in New York mit einer „seltsamen” Religion eingelassen hätte und nicht mehr ins Krankenhaus ginge, wenn ich mich nicht wohlfühlte. Ich freute mich, dass ich Gelegenheit hatte, meine neu gefundene Wahrheit zu erklären, und sagte: „Es gibt nur einen Gott, das Gute, der unendlich und überall gegenwärtig ist. Er ist überall und in Seiner Gegenwart kann es nicht Böses, keine Sünde und keine Krankheit geben.” Ich fügte hinzu: „Ohne Christian Science wäre ich nicht so gesund und freudig, wie ihr mich hier heute Abend seht.” Wo können wir in einem mit Licht erfüllten Raum Dunkelheit finden? Und der Mensch ist von Gott zu Seinem Bild und Gleichnis erschaffen, wie es in der Genesis gelehrt wird.
Ich fuhr fort und erklärte: „In Christian Science gibt es kein religiöses oder philosophisches Dogma. Es gibt keine komplizierten Riten. Es wird kein Zehnter auferlegt. Es besteht keine Hierarchie in der Kirche, weil wir wissen, dass wir alle gleichermaßen die geliebten Kinder Gottes sind.” Darauf erwiderten sie: „Wir wussten nicht, dass deine Religion solch ein logisches Christentum ist.”
Die Wahrheit von Christian Science hat nicht nur die meisten meiner lang gehegten Zweifel beseitigt und Fragen über Gott und den Menschen beantwortet, sondern sie hat auch mein Leben erhellt und mir eine ausgezeichnete Gesundheit verschafft, der ich mich erfreue, seit ich diese Religion vor 25 Jahren gefunden habe.
Nachdruck aus dem Christian Science さきが け.
