„Jeder ist wertvoll durch das, was er ist, und nicht durch das, was er kann.” Einhunderttausend Menschen in Erfurt hören diesen Satz von Bundespräsident Johannes Rau ebenso wie Millionen Zuschauer und Leser der Medienberichte über die größte Trauerfeier der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Sie gedenken der 16 Opfer des Amoklaufs im Gutenberg-Gymnasium. Viele Zeitungsüberschriften sprechen nach dem unfassbaren Blutbad eines 19-jährigen von Ratlosigkeit, Verzweiflung und lähmendem Entsetzen. Aus der ergreifenden Feier ragt noch ein weiterer Satz heraus, nämlich der der 18-jährigen Schülerin Constanze Krieg des Gutenberg-Gymnasiums. Sie sagt auf der Trauerfeier: „Unsere Schule war einmal von einer sehr familiären Atmosphäre geprägt, und das soll sie auch wieder werden.”
Neben dem Entsetzen über diese sinnlose Tat wenden sich die öffentlichen Diskussionen Fragen zu, ob die Darstellung von Gewalt im Fernsehen und unzählige Videospiele, deren einziges Ziel das Vernichten von Menschen ist, zu dieser beispiellosen Gewalt beitragen. Und es wird darauf hingewiesen, dass inzwischen auch Deutschland von einer Welle der Gewalt und Gewaltandrohung im Schulbereich erreicht wurde, für die es beinahe täglich neue Beispiele gibt.
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