Als ich 17 war, erzählten mir meine Eltern, dass ich adoptiert war. Das war ein totaler Schock für mich. Ich fragte mich, wo ich hingehörte. Dieses Gefühl hatte ich mehr oder weniger mehrere Jahre lang.
Eines Tages sagte ein guter Freund zu mir: „Du musst zu niemandem gehören. Du gehörst Gott.” Aber ich verstand das damals nicht.
Ich heiratete einen lieben Mann mit zwei Söhnen, fühlte mich zuweilen aber immer noch ausgeschlossen. Vor etwas über einem Jahr passierte etwas Nebensächliches in meiner Familie, wo ich in Tränen ausbrach und mich wieder ausgegrenzt fühlte.
Ich lag auf meinem Bett und weinte. Ich betete: „Lieber Gott, ich muss wissen, dass ich zu Dir gehöre.”
Dann beschloss ich mit meinem Fahrrad wegzufahren und kam zu einem großen, alten Baum. Ich stieg in ihn hinein und legte mich auf einen großen Ast. Ich weinte immer noch und schaute im Baum die vielen Äste und die gewaltige Menge von grünen Blättern an.
Ich betete wieder: „Bitte, Gott, ich muss es spüren, dass ich zu Dir gehöre.”
In diesem Moment fühlte ich mich von Engelsgedanken umgeben. Gott sprach zu meinem Herzen.
„Siehst du diese Blätter da oben? Gehören sie zum Baum?”
„Ja”, dachte ich. „Die Blätter sind Teil vom Baum.”
„Nun, Jodie, genauso bist du ein Teil von mir. Du gehörst zu mir und nichts und niemand kann das ändern oder wegnehmen.”
Mich begann dieses Beispiel, das Gott mir gab, zu begeistern — dass Gott, Liebe, der Baum war und ich ein Blatt.
„Und, Jodie, sogar wenn ein Blatt neben dir wächst, kann das nicht die Tatsache ändern, dass du und ich zusammengehören. Tatsächlich ist es so: Ich kann ohne dich nicht sein. Was wäre dieser Baum ohne Blätter? Der Baum braucht die Blätter, um ein Baum zu sein. Genauso brauche ich dich, um zu sein, was ich bin. Ohne dich wäre ich nicht.”
Ich fühlte mich wunderbar. Endlich spürte ich nicht nur, ich wusste, dass ich zu Gott gehörte und dass nichts das ändern konnte. Mich bewegten diese Gedanken so sehr, dass ich wieder zu weinen begann. Aber diesmal waren es Freudentränen.
Ich begann für die Welt zu beten — für alle, die wie ich glaubten, nirgendwo hinzugehören. Ich betete für Flüchtlinge, Waisenkinder, Kinder in zerrütteten Familien, damit wir alle die Freude und Sicherheit spüren sollten, zu Gott zu gehören.
Ich stieg aus dem Baum und fuhr nach Hause. Ich gehörte zu meiner Familie, meinem Heim, meiner Arbeit, meiner Stadt — ich gehörte zu Gott. Und diese Gewissheit hat mich nie wieder verlassen.
(Nachdruck aus dem Christian Science Sentinel)
Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 25 im Dezember.
    