Es war kalt in der Berghütte. Es war ja auch erst 4 Uhr. Trotzdem krochen wir aus den warmen Schlafsäcken. Das Erlebnis eines Sonnenaufgangs in den Bergen wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Zuerst erwischen nur die höchsten Spitzen die ersten Strahlen. Langsam erfasst die Sonne mehr und mehr die Berggipfel und taucht die ganzen Berge in ein goldenes Licht.
Unaufhaltsam wandert das Licht tiefer am Berg hinunter und drängt die Schatten zurück. Man kann buchstäblich zusehen, wie am Berghang gegenüber die Grenze zwischen Licht und Schatten meterweise nach unten wandert.
Haben Sie schon einmal erlebt, dass in Ihnen eine Erkenntnis aufgedämmert ist, die sich mit einer Kraft aufgedrängt hat, die unwiderstehlich war und nicht ignoriert werden konnte?
Galileo Galilei muss das so empfunden haben. Es ist eine Legende, dass er gesagt haben soll: „Und sie bewegt sich doch!” Trotzdem war es die Wahrheit. Aber es brauchte einige Zeit, bis diese Wahrheit so unwiderstehlich wurde, dass alle sie akzeptierten, bis sich sozusagen dieses Licht durchsetzte.
Albert Einstein hat Einsichten bekommen, die er dann mit wissenschaftlichen Erkenntnissen untermauerte und 1905 zu veröffentlichen begann. Als Folge formulierte er seine Relativitätstheorie, die die Grundlage für die heutige Quantenphysik wurde. Und bis heute gibt es nur wenige Menschen, die die Erkenntisse Einsteins völlig verstehen.
Mary Baker Eddy hatte eine wachsende Überzeugung, dass Gott unendliche Liebe sein muss, unendlicher Geist, immer gegenwärtig um zu heilen und zu befreien. Sie beschrieb, dass Gott alles und Materie daher nur ein mentales Konzept sein konnte.
Ihre Ansichten sind von Kanzel und Presse lächerlich gemacht worden. Trotzdem hat sie Recht gehabt. Wir sind weit davon entfernt, die unendliche Tiefe in ihren Erkenntnissen erfasst zu haben. Aber so weit, wie wir die Wahrheit in ihren Erkenntnissen begreifen, können wir sie anwenden.
Dieses Aufdämmern von neuen Einsichten in bestehende Tatsachen ist ein freudiges Geschehen. Es zeigt uns Zusammenhänge, erleuchtet unser Verständnis, bringt Freiheit und Sicherheit.
Dieses Erwachen ist nicht aufzuhalten. Es wird bewirkt von einer unwiderstehlichen Kraft, die Fortschritt bringt. Menschen haben diese Kraft über die Jahrhunderte immer wieder erlebt und beschrieben. Mary Baker Eddy sagte es so: „Das ruhige und erhobene Denken oder das geistige Erfassen hat Frieden. So setzt sich das Aufdämmern der Ideen fort und bildet jede nachfolgende Stufe des Fortschritts.”
Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 22 im August.
