herzlichen Glückwunsch! Sie haben wieder ein Jahr gut überstanden. Es gibt wieder eine Gelegenheit, ein neues Kapitel aufzuschlagen.
Bei jedem neuen Jahr bin ich immer wieder überrascht, dass wir am 1. Januar die Jahreszahl ändern. Es sollte mich nicht mehr überraschen. Aber es ist doch eigentlich nur ein verabredeter Zeitpunkt, eine Berechnung nach Sonnenlicht und Erdumdrehungen. Die Erde und die Sonne haben doch keine Ahnung davon, wie es sich anfühlt, wieder bei der Zahl 1 anzufangen. Muss die Erde einen bestimmten Abstand zur Sonne zu haben, damit wir sagen können: „So, ab jetzt nehme ich mir mehr Zeit fürs Klavierspielen”? Abgesehen von der Astronomie hätte gestern doch genau so gut der erste Januar sein können.
Ich mache mir selten Vorsätze zum neuen Jahr. Erstens, weil die Chance viel zu groß ist, dass ich mich nicht daran halte, und zweitens, weil ich immer noch nicht verstanden habe, warum das am ersten Januar geschehen soll. Am ersten Januar wird es erwartet, dass man sich gute Vorsätze macht aber später kann man sich fragen, inwieweit es dann wirklich ernst gemeint ist.
Es ist mir hilfreicher einen Neubeginn zu machen, sobald ich das Verlangen danach empfinde, anstatt bis zum ersten Januar zu warten. Fast jeden Tag gibt es Momente, wobei man gerne etwas ändern oder verbessern möchte.
Also mache ich mir jeden Morgen gute Vorsätze, die ich nicht auf den nächsten Tag verschieben brauche. Wie oft bin ich versucht, chen zu verschieben: „Nächste Woche kann ich aufräumen.” „Sobald ich mehr verdiene, werde ich diese wohltätige Einrichtung unterstützen.” „Wenn ich zufälligerweise dem Nachbarn draußen begegne, werde ich mich mit ihm versöhnen.”
Warum nicht jetzt? Sollten wir nicht bereiter sein, dem Guten zu gehorchen? Warten wir immer auf einen besseren Tag? „Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!” schrieb Paulus an die Korinther. Gott hat uns nicht nur zum Neujahr die Fähigkeit gegeben, in unserem Leben etwas zu ändern. Er gibt uns jeden Tag diese Fähigkeit.
In dieser Ausgabe können Sie lesen, wie man auf verschiedene Weise jetzt neu anfangen kann. Lesen Sie, wie Frieden in ihrem Leben zu Frieden für die Welt beiträgt. Und der Herold beginnt auch Neues:
• Eine neue Serie über Gerechtigkeit in vielen Aspekten. Lesen Sie mehr darüber ab Seite 12.
• Ein Interview über Spiritualität in der Geschäftswelt exclusiv für Januar auf unserer Webseite www.DerCSHerold.com.
• Ganz besonders in diesem Monat möchten wir auf den türkischen Artikel auf Seite 28 hinweisen.
Berlin ist weltweit die Stadt mit der zweitgrößten Anzahl an Türken. (Die Stadt mit der größten türkischen Bevölkerung ist Istanbul.) In ganz Deutschland wohnen ungefähr 2,1 Millionen Türken. Und viele suchen nach einem umfassenderen Begriff von Heim und Platz. Wir haben von Lesern dieser Zeitschrift, die mit Muslimen verheiratet sind, gehört, dass sie gerne Artikel lesen würden, die ihnen Christian Science in einer praktischen Weise erklären. Berechtigung genug, um sie beim Herold willkommen zu heißen!
Der erste Artikel beschäftigt sich mit gerechten Chancen bei der Studienplatzsuche und ist am 18. August im Christian Science Sentinel erschienen.
Die Welt braucht die Entscheidung eines jeden Menschen, einen neuen, besseren Anfang zu machen. Ich wünsche Ihnen viel Freude und fürs neue Jahr: jeden Tag einen Neubeginn!
Ihre