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Bibel notizen

Der Herold veröffentlicht jeden Monat verschiedene Anmerkungen und Kommentare zu Bibelzitaten, um die vielseitigen Möglichkeiten, die Bibel zu erforschen, aufzuzeigen. Die Zitate sind der Lutherbibel (revidierte Ausgabe 1984) entnommen.

Aus der Oktober 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; (Off 12:10)

„ ... diese Botschaft vom bereits vollbrachten Heil gehört zu den Fundamenten des Evangeliums. ... Ein nächster Satz begründet den Gottessieg ausdrücklich mit dem Gericht über den Verkläger: Denn geworfen wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie vor unserem Gott anklagte Tag und Nacht. Obwohl die Gemeinde noch mit dem Verführer und Verderber zu tun hat, ja in gesteigerter Kampfund Leidenserfahrung steht (V. 12), ist sie doch von einer ungeheueren Last befreit und steht in einem großen Aufatmen: Ihr Verkläger ist gestürzt! ...

Wichtig für das richtige Verständnis ist hier die Erfassung des Partizip Präsens, das umständlich nachgeahmt so lautet:, gestürzt ist der Verkläger, der sie Anklagende vor Gott Tag und Nacht’. Er hatte und hat noch die Eigenschaft, sie zu verklagen; seinem Wesen nach ist er ständig darauf aus. Dass er bei Gott nicht mehr als Verkläger zugelassen ist, hindert ihn nicht, Tag und Nacht Zulassung zu beantragen. Vor die Tür gesetzt, rumort er draußen vor der Tür. Er wäre nicht Satan, wenn er jemals Ruhe geben würde, wenn er nicht zäh und unermüdlich die Wiederaufnahme des Prozesses anstrengen würde. Seine Dauerabsicht und Dauerneigung bleibt es, einen Keil zwischen Gott und das Gotteskind zu treiben, aber nicht mehr seine Möglichkeit. ...

Die Wendung Tag und Nacht malt die satanische Pausenlosigkeit und Hartnäckigkeit. Aber an ihre Stelle trat vor Gott die pausenlose Fürbitte Jesu. ... So ergibt sich aus dem Sieg des Messias (V. 5) der Sieg der Gemeinde.” (WStB)


Und siehe, eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluss hatte, trat von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes. (Mt 9:20)

„In 3Mo15,25ff lesen wir (in freier Übersetzung):, Wenn ein Weib den Blutfluss eine lange Zeit hat, so wird sie unrein sein, solange sie ihn hat. Alles Lager, worauf sie liegt, die ganze Zeit ihres Flusses, soll unrein sein. ... Jeder, der sie anrührt, soll unrein sein und seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden und unrein sein bis auf den Abend. ...’

Nun stelle man sich einmal vor, dass diese Bestimmungen auch für die Frau unserer Geschichte gelten. Sie war diese zwölf Jahre hindurch dann fast wie eine Aussätzige gewesen. Sie war selber unrein. Was sie anrührte und jeder, den sie anrührte, wurde unrein. So war sie von dem Verkehr mit Menschen ausgeschlossen und von ihren eigenen Angehörigen gemieden. Und dazu kam noch die drückende Frage: durch welche Sünde habe ich mir das zugezogen?

... Die unter dem Druck des Leidens, der Vereinsamung und der vermeintlichen Schuld stehende Frau hört das, was man sich von Jesus erzählt. Er ist der große Wundermann und der Freund der Sünder und Sünderinnen. Ob er ihr nicht auch helfen würde? Aber wie es anfangen? Sie darf ja nicht unter die Menschen, und sie kann auch nicht vor allen Leuten über ihr Leid sprechen. Da denkt sie sich es so aus: Ich will sein Kleid berühren. Ist er wirklich das, was man von ihm sagt, dann kann mir das auch helfen. Nun ist Jesus an jenem Tage von einer großen Menschenmenge umgeben. Da drängt sie sich durch die Massen und rührt von hinten seinen Mantel an. Sofort steht der Blutfluss still, und sie merkt an ihrem Leibe, dass sie geheilt ist.

... ,Dein Glaube hat dich geheilt.’ Jesus tadelt nicht die Einfalt der Frau, sondern segnet das große Zutrauen." (WStB)


Denn mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden. (Hebr 10:14)

„ ... der Verfasser des Hebräerbriefes [stellt] eine Reihe von Vergleichen an zwischen dem Opfer, das Jesus gebracht hat, und den Tieropfern der Priester. Er betont die Vollendetheit des Werkes Jesu. Das einmalige Opfer Jesu bleibt auf immer wirksam; die Tieropfer der Priester müssen dagegen täglich wiederholt werden und sind selbst dann noch nicht einmal wirklich wirksam. Solange der Tempel stand, mussten jeden Tag morgens und abends folgende Opfer gebracht werden ... Jeden Morgen und Abend musste ein einjähriges männliches Schaf ohne Fehler als Brandopfer geopfert werden. Dazu ein Speiseopfer ... Zusätzlich musste für jedes Schaf noch ein Trankopfer ... dargebracht werden ... Vor dem Morgenund Abendopfer wurde außerdem noch ein Rauchopfer gebracht. ...

Das Opfer Jesu stand in krassem Gegensatz dazu. Es konnte nicht und brauchte nicht wiederholt zu werden a) Es konnte nicht wiederholt werden. Jedes große Werk hat etwas Unwiederholbares. ... Ebenso verhält es sich auch mit dem Opfer Jesu Christi. ... es ist einzigartig; ... b) Das Opfer Jesu brauchte nicht wiederholt zu werden. ... Leben und Tod Jesu sind ein einmaliger Akt vollkommenen Gehorsams gegen Gott und daher das einzige vollkommene Opfer. An den tiefsten Stellen der Heiligen Schrift wird immer wieder erklärt, dass das einzige Opfer, das Gott von den Menschen verlangt, im Gehorsam besteht; dieses Opfer ist Gott mit dem Leben und Sterben Jesu zuteil geworden. Das Vollkommene kann nicht verbessert werden; es steht einzigartig und in einsamer Größe da. ... [Jesus] war Gott in allem gehorsam; darum war sein Opfer auch das einzig wahre, perfekte, das vollkommene Opfer.” (Barclay)


Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging in die Stadt und spricht zu den Leuten: Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei! (Joh 4:28,29)

„Welch ein, Zeichen’ ist dieser Krug, der nun am Brunnen stehen blieb! Nun ist ihr dieses, Wasser’ wirklich unwichtig geworden, so dass sie es nicht einmal mit nach Hause nimmt. Ihr Herz ist von der großen neuen Wirklichkeit erfüllt. Es treibt sie zu ihren Dorfgenossen, um ihnen zu sagen, was sie erfahren und in Jesus erkannt hat. Schnell und ungehindert will sie in ihr Dorf kommen, ohne den schweren Krug auf dem Kopf heimbalancieren zu müssen. Und nun wird sie, die Frau mit dem zweifelhaften Ruf, eine rechte Evangelistin. Sie hält keine langen Reden, aber sie erhebt den Ruf: ,Kommt und seht!’ ... Dabei ist ihr Wort ein persönliches Zeugnis. Was soll sie von diesem wunderbaren Mann draußen am Brunnen sagen? Sie kann nicht einfach rufen: Kommt, seht, draußen am Brunnen sitzt der Messias. Wer hätte ihr das geglaubt? Jedermann wusste doch, wer sie war. Darum hebt sie gerade dies hervor: ,Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe.’ Frei bekennt sie sich so zu ihrer Sündhaftigkeit, die sie früher allen gutgemeinten Ermahnungen gegenüber geleugnet oder beschönigt haben wird. ... Ihre völlig neue innere Haltung leuchtet klar hervor. Das kann das Interesse der Leute erwecken. Denn das muss schon ein ungewöhnlicher Mann sein, der das fertig gebracht hat. Das Urteil, ob dieser Mann nicht wirklich der Messias ist, überlässt sie getrost ihren Dorfgenossen. Wenn sie nur kommen und sehen, werden sie recht erfassen, was sie, die verachtete Frau, gemerkt hat. Und wirklich: ,Sie gingen aus der Stadt und kamen zu ihm.'" (WStB)


Abrahams Fürbitte für Sodom (1. Mose 18:20-32)

„Abraham bittet nicht für seine Angehörigen, sondern für die ganze Stadt. Es geht Abraham nicht um die Herauslösung der Unschuldigen aus der Stadt und um ihre gesonderte Bewahrung; es geht ihm um etwas anderes und viel Größeres, nämlich von Anfang bis zum Ende um das ganze Sodom!’

Abraham setzt mit seinen Bitten sechsmal an. Er rechnet damit, dass der überwiegenden Mehrheit der Schuldigen nur eine verschwindend kleine Minderheit von Unschuldigen gegenübersteht, vielleicht, fünfzig, fünfundvierzig, vierzig, dreißig, zwanzig, zehn. Mit der Zahl zehn bricht Abraham sein Bitten ab. Die Zahl zehn bezeichnet die kleinste Gruppe., Sind weniger als zehn Gerechte in der Stadt, dann sind das einzelne, und sie können als einzelne vor der Vernichtung bewahrt werden.’ ...

Abraham steht nicht fordernd vor Jahwe. Seine Bitten sind unterwürfige Fragen„ in großer Herzensnot vor Gott ausgesprochen.’ Abraham ist sich der Kühnheit seiner nicht nachlassenden Fragen und Bitten bewusst. Er weiß, dass er nur Staub und Asche ist, dass er kein Recht hat, Gottes Gerechtigkeit zu hinterfragen, und bittet deshalb wiederholt. ,Mein Herr, zürne nicht.’ ...

Abraham soll in dem Gespräch mit Jahwe die Gerechtigkeit Gottes in seinem Geschichtswalten erkennen, um es danach seinen Nachkommen zu erklären. ... Gott ermöglichte es Abraham, sein Handeln mit Sodom zu verstehen, und Abraham als Lehrer seiner Nachkommen sorgte dafür, dass das, Ereignis von Sodom für alle Zeiten eine beispielhafte mahnende Bedeutung’ behielt.” (WStB)


Abkürzungen:
Barclay = William Barclay. Auslegung des Neuen Testaments
StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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