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Liebe Leserin, lieber Leser

Aus der Oktober 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


die Neue Nationalgalerie in Berlin präsentierte von Februar bis September 2004 die Ausstellung des New Yorker Museum of Modern Art mit großem Erfolg. Auch ich stellte mich in die Schlange der Wartenden und war anschließend genauso begeistert wie die vielen anderen Besucher, von denen bald täglich in vielen Zeitungen berichtet wurde. Die hier gezeigte Zusammenfassung der Meisterwerke des 20. Jahrhunderts, in der kein großer Künstlername fehlte, war beeindruckend und ein Zeugnis der menschlichen Kreativität.

Nachdem ich bereits einen großen Teil der Werke betrachtet hatte, gelangte ich zu einem Bild, mit einer 152,4 x 152,4 cm schwarzen Fläche. Es handelte sich um das abstrakte Bild von Ad Reinhardt, dessen Werke zum abstrakten Expressionismus zählen. Die Gesichter der um mich herum stehenden Besucher drückten Ratlosigkeit, Abwehr und auch Desinteresse aus. Mich selbst beschäftige die Frage, ob ich ein Bild dieser Art nicht auch malen könnte.

Eine MoMAnizerin — das sind Helferinnen, die den Besuchern für Fragen zur Verfügung stehen — erläuterte mit viel Hingabe und Humor, da sie die Fragezeichen in den Gesichtern der Besucher sah, dass in diesem Bild mehr zu sehen sei, als bei oberflächlicher Betrachtung erscheint. Sie machte auf unterschiedliche schwarze Farbschattierungen aufmerksam. Und bei der von ihr selbst gestellten Frage: „Was wollte Ad Reinhardt mit seinem Bild aussagen?" kam sie sogar auf Spiritualität zu sprechen.

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