Vor einigen Jahren bewegte sich gar nichts mehr in meinem Leben. In alltäglicher Routine schien alles festgefügt, erstarrt und langweilig. Aber gleich vorweg: von dem rasanten Fortschritt, den wir inzwischen gemacht haben, von dem Wind der Erneuerung, flattern uns noch jetzt die Ohren!
Josef muss sich wohl so gefühlt haben, wo es von ihm heißt: „Und der Herr war mit Josef, so dass er ein Mann wurde, dem alles glückte.” (1. Mo 39)
Von dem rasanten Fortschritt, den wir gemacht haben, von dem Wind der Erneuerung, flattern uns noch jetzt die Ohren!
Ich ging immer zu Fuß zur Arbeit. Vier mal am Tag den gleichen Weg. Elf Jahre schon. Mir wurde immer klarer, dass ich überhaupt keine Lust mehr hatte, in dieser Firma zu arbeiten. Mein Chef, mit dem ich mich sehr gut verstanden hatte, war „gegangen worden”. Die Geschäftsführung war zerstritten. Umstrukturierungen wurden vorgenommen und die Entwicklung der Maschinen, die ich betreute, wurde an einen anderen Standort verlegt.
Unsere drei Töchter wurden immer selbstständiger. Meine Frau fand ein neues Betätigungsfeld in der Christian Science Pflege. Alle wuchsen und entwickelten sich. Nur bei mir tat sich nichts!
Das ging einige Zeit so. Und dann eines Tages, ganz unvermittelt, wurde mir schwarz vor Augen und ich kippte von meinem Schreibtischstuhl. Ich hatte Gleichgewichtsstörungen. Wie immer bei irgendwelchen Schwierigkeiten betete ich. Aber lange Zeit bekam ich dieses Problem nicht in den Griff. Eine Mischung aus Furcht und Lustlosigkeit beherrschten mich. Da wurde ich auf den Rat der Bibel aufmerksam: „Fürchte dich nicht!” Immer wieder ist er dort zu finden. Und an zwei Stellen ergänzt: „Fürchte dich nicht, glaube nur!” (MK 5:36, LK 8:50).
Ich hatte Gleichgewichtsstörungen. Wie immer bei irgendwelchen Schwierigkeiten betete ich. Aber lange Zeit bekam ich dieses Problem nicht in den Griff.
In der Firma wechselte die Geschäftsführung. Der neue Geschäftsführer sagte mir: „Wir müssen einmal zusammen überlegen, ob Sie eigentlich der richtige Mann am richtigen Platz sind.” Das hieß letztlich, dass ich mich nach einem neuen Job umsehen musste. Ich rief einen Christian Science Praktiker an, mir zu helfen, denn ich hatte schwer zu kämpfen mit der Angst um die Versorgung meiner Familie. „Gott hat dem Menschen unveräußerliche Rechte verliehen, unter anderem Selbstregierung, Vernunft und Gewissen.” (WG 106:8) Ich musste lange ringen, aber mir wurde immer klarer, dass ich nicht von dem (Wohl-) Wollen eines Geschäftsführers abhängig war, sondern dass alle zusammen abhängig sind von Gott. Es ging nicht darum zu klagen, sondern die Dinge anzupacken. Es ist mein Recht, Fülle und Erfüllung zu erleben. Und Gott würde die lnspiration geben, die richtigen Schritte zu tun.
Einmal wies mich der Praktiker hin auf die Bibelstelle: „Siehe, ich mache alles neu!” (Offb. 21) lch betete innig. Am nächsten Samstag war eine Anzeige in der Zeitung, die sich so las, als hätte ich sie selbst geschrieben für die Stelle, die ich brauchte und suchte. Und tatsächlich: ich bekam diesen Job. Die Zeit zwischen den Jobs nutzten wir für einen Urlaub in Neuseeland.
Wieder zu Hause mussten wir feststellen, dass unsere jüngste Tochter Doris unauffindbar war! Nach und nach stellte sich heraus, dass sie mit ihrem Freund nach Afrika durchgebrannt war. Das Geld dafür hatten sie sich in einem lnternet-Auktionshaus erschwindelt, die Flugtickets im lnternet gekauft und durch Angabe des elterlichen Passwortes von unserem Konto bezahlt. Der Abschiedsbrief sagte, es liege nicht an uns, aber sie wolle sich zusammen mit ihrem Freund ein besseres Leben aufbauen. Damit auch alles klappt, hatten sie sich Mohrrübensamen aus dem Baumarkt, ein Zelt und einen Spagettitopf aus dem Kaufhaus und eine aus meinem guten Atlas herausgerissene Afrika-Gesamtkarte mitgenommen. Wir waren wie vom Blitz gerührt, gelähmt vor Sorge. Dazu kam eine riesige Enttäuschung, denn wir haben ein sehr liebevolles Verhältnis in der Familie.
Die Bibelgeschichte vom verlorenen Sohn tröstete uns. Es war klar, dass wir menschlich gar nichts tun konnten. Aber wir wussten: Hilflos sind wir nie! Wir können beten, und Gebet ist die wirkungsvollste Tätigkeit überhaupt. Wir wussten unsere Tochter unter Gottes Schutz. Ihr wahres Ich war nie getrennt von Gott. Und wir trennten für uns alle schlechten Eigenschaften von ihrem tatsächlichen Wesen. Ich führte mir ihre wahre Individualität vor Augen: Mut, Entschlossenheit, Eigeninitiative, Furchtlosigkeit, Begeisterungsfähigkeit und Zielstrebigkeit, Frische, Freude, Freundlichkeit. Das war eine ganze Menge Gutes! Damit würde sie alles erreichen können, was sie wirklich wollte. Eine große Dankbarkeit stieg in mir auf.
Einen Tag später rief uns die Botschaft in Nairobi an und informierte uns, dass die Ausreißer aufgetaucht wären. Wenig später konnte ich mit Doris telefonieren. Es ging ihnen gut. Aber das Geld war fast alle. Sie waren bestohlen worden. Ich rief sehr erleichtert den Praktiker an und berichtete. Aber ich klagte auch über den Verlust des vielen Geldes. „Was hat sie denn nun eigentlich gesagt?” Auf die Frage, ob sie denn nun zurückkommen wollen, war die Antwort: „Ja, ich kann doch mit Marko nicht glücklich leben, wenn ihr traurig seid.” Darauf sagte mir der Praktiker: „Das könnten dir die paar Piepen doch eigentlich wert sein!” Er hatte Recht! Diese Zuneigung hätten wir mit Geld niemals erkaufen können.
Ich trat meinen neuen Job an. Kurz darauf traf Doris wieder zu Hause ein. Aber jetzt wollte sie nicht wieder in ihre alte Schule. Die machte ihr überhaupt keine Freude. Die Leistungen waren entsprechend miserabel. Wir und auch sie selbst hatten keine Ahnung, wie es weitergehen sollte.
Wir wussten: Hilflos sind wir nie! Wir können beten, und Gebet ist die wirkungsvollste Tätigkeit überhaupt. Wir wussten unsere Tochter unter Gottes Schutz.
Wieder vertrauten wir auf Gott und ließen uns führen. Meine Frau unternahm offensichtlich die richtigen Schritte. Nach ganz kurzer Zeit hatte unsere Tochter eine Lehrstelle als Raumausstatter! Dem Lehrmeister war es sehr recht, dass sie sofort anfangen konnte. Und für sie war es ebenfalls genau richtig. Oft erzählt sie nun ganz begeistert von der Arbeit und auch der Lehrherr ist sehr zufrieden mit ihr. „Siehe, ich mache alles neu!”
Ein finanzielles Problem stellte sich: Wir hatten Jahre zuvor einen Kredit aufgenommen und eine Eigentumswohnung gekauft, um sie zu vermieten und so Steuern zu sparen. Aber das rechnete sich nicht mehr. Außerdem kündigten unsere Mieter. Wir inserierten, um zu verkaufen oder zu vermieten. Niemand meldete sich. Ich wollte diese Wohnung nicht aufgeben, weil schon so viel Geld drin steckte.
„Siehe, ich mache alles neu.” Aus den vorigen Erfahrungen hatte ich gelernt, dass ich auf Gott lauschen musste, damit es nicht am Mut fehlt, die nötigen Schritte zu gehen. Ich musste loslassen! Wir inserierten wieder und konnten nun doch verkaufen. Auch wenn wir nicht ganz den ursprünglichen Kaufpreis erzielten, so waren wir doch zufrieden, denn wir hatten gelernt, nicht an etwas festzuhalten, was nicht mehr das Richtige ist.
Das Wesentliche ist, sich von Gott führen zu lassen und so Fortschritt zu machen. Dann erleben wir auch das, was gerade gebraucht wird. „Ich weiß, dass ich Dinge, die ich im vergangenen Jahr getan und gedacht habe, in diesem Jahr nicht mehr so tun würde, und ich bin glücklich darüber.” (Das sagt jemand, der von seinen Erfahrungen durch das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit im Kapitel „Früchte” dieses Buches auf Seite 695 berichtet.) Mir geht es genauso. Bei dem rasanten Fortschritt, den wir gemacht haben, ist es ganz klar, dass es nicht beim Alten bleibt, sondern Neues geschieht.
In meinem neuen Job kam ich von Anfang an sehr gut zurecht. Schon vor Ende der Probezeit wurde ich befördert. Irgendwann einmal merkte ich auch, dass mein Gleichgewicht wieder hergestellt war.
Viele ganz konkrete Dinge haben sich in meinem Leben durch diese göttliche Führung verwandelt und erneuert. Ich bin dankbar für die zahlreichen Erfahrungen und ganz besonders für die neue Bewegung in meinem Leben. Ich bin gespannt, was noch alles kommt!
