Kofi Annan Hat am Meisten für den Frieden Getan / Erziehung Kann Vor Aggressivem Verhalten Schützen
Hamburg, 12. September 2003 UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat nach Ansicht der Deutschen im Jahr 2003 am meisten für den Frieden in der Welt getan, 24,1% der Befragten setzten ihn auf Platz eins der Friedensstifter. Es folgen die Friedensdemonstranten (15,8%), Papst Johannes Paul II. (15%) und Außenminister Joschka Fischer (14,8%). Das ergab eine repräsentative Umfrage in der aktuellen Ausgabe des Magazins Geo Wissen zum Thema „Verhalten — Persönlichkeit — Psyche”. Weit abgeschlagen dagegen George Buch (2,4%) und Wladimir Putin (3,0%); Bundeskanzler Gerhard Schröder landete nur im Mittelfeld (6,4%).
Die Chance auf Frieden schätzen die Deutschen als sehr gering ein, zeigt die vom Meinungsforschungsinstitut Allensbach(durchgeführt vom lnstitut für Demoskopie Allensbach, im Zeitraum vom 29.05.-10.06.2003) für GEO WISSEN durchgeführte Umfrage: Dass es irgendwann gelingen könnte, Gewalt zwischen Menschen weitestgehend zu vermeiden, glauben nur 8,9% der Befragten, 81,1% sagen, dies sei grundsätzlich nicht möglich. Die wenigen Optimisten hoffen, das Ziel einer friedlichen Welt durch entsprechende Erziehung zu erreichen (7,5%). Eine Minderheit (1,1%) glaubt, Gewalt könne nur durch die Androhung von Gegengewalt vermieden werden.
Fachleute sagen: Erziehung könne sehr wohl helfen, Aggressionen zu reduzieren.
Fachleute sind nicht ganz so skeptisch: Erziehung könne sehr wohl helfen, Aggressionen zu reduzieren, heißt es in einem Report zum Thema „Gewalt” in GEO WISSEN. So habe die amerikanische Psychologin Terrie Moffet entdeckt, dass ein Drittel aller Männer aufgrund eines genetischen Defekts zuwenig Monoaminoxidase (MAOA) produzieren; dieses Enzym hilft dem Gehirn, Stress und traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Ein Hang zur Gewalttätigkeit zeige sich aber meist nur bei jenen Männern, die außerdem psychischem Stress ausgesetzt sind oder waren, etwa Misshandlungen in der Kindheit.
Der genetische Defekt erkläre womöglich auch, so Moffit, weshalb „Frauen seltener gewalttätig sind als Männer”. Denn der Fehler tritt auf dem X-Chromosom auf, das Männer nur in einfacher Ausführung besitzen. Fehlfunktionen auf einem X-Chromosom kann der weibliche Organismus durch ein tadellos arbeitendes Gen auf dem zweiten X-Chromosom korrigieren — der männliche Organismus jedoch nicht.
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