Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Achtung: Geistesblitz

Der Spiegel

Aus der November 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Kennen Sie die Szene, wo ein Mann vorm Badezimmerspiegel steht, eine Dose Rasierschaum in der Hand hat und sie sinnierend betrachtet? Und plötzlich durchzuckt ihn ein Gedanke. Anstatt sich als nächstes – wie erwartet – das Gesicht einzuseifen, verteilt er den Rasierschaum auf dem Bart seines Spiegelbilds.

Ich kenne mehrere Filme, wo das als Gag eingebaut war (bei den Beatles, z. B.). In einem hat der Mann dann sogar angefangen, sein Spiegelbild zu rasieren. Mit dürftigem Erfolg, wie man sich denken kann, dafür aber zur großen Erheiterung der Zuschauer.

Manchmal kleben uns Probleme sozusagen im Gesicht. Aber sie bringen uns meist nicht zum Lachen. Vielmehr sind sie frustrierend und manchmal hartnäckig. Trotzdem kleben sie am Spiegel, nicht an uns.

„Halt, Moment, wie kann das sein?", werden Sie fragen. „Natürlich sind das meine Probleme." Aber das ist ganz einfach zu illustrieren. Sie werden gewiss zugeben, dass der Rasierschaum nur dann in unserem Gesicht zu sein scheint, wenn wir die richtige Position vorm Spiegel haben, den richtigen Standpunkt sozusagen. Aus einer anderen Perspektive sieht man den Schaum vor einem ganz anderen Hintergrund, ein nettes Smiley vielleicht, aber gewiss kein eingeschäumtes Bartgesicht.

Ist das bei Problemen nicht genauso? Bestimmt nicht der Standpunkt, ob wir für Probleme eine einfache Lösung finden oder nur eine umständliche, komplizierte, langwierige?

Unser Standpunkt bestimmt, welche Gesetze wir für uns akzeptieren und wie weit sie unser Leben und unsere Lebenssituationen regieren. Damit meine ich nicht unbedingt naturwissenschaftliche Gesetze, sondern auch wirtschaftliche Umstände, kulturelle Gepflogenheiten, FamilienTraditionen.

Ein veränderter Standpunkt zeigt, dass die Probleme nicht so unverrückbar mit uns verbunden sein müssen, ja dass wir eigentlich sogar ein völlig „sauberes" Gesicht haben. Welcher Standpunkt wischt den „Rasierschaum", die Probleme, weg? Einer, der die geistige Natur des Menschen anerkennt, der Gott als Liebe sieht und den Menschen als das geliebte reine Kind Gottes.

Als mir der Gedanke kam, dieses Gedanken-Bild zu einem Geistesblitz auszubauen, bat ich meine Frau, das Foto von mir zu machen, das Sie hier sehen. Dabei bemerkten wir, dass sie auf Grund ihrer Perspektive beim Fotografieren den Rasierschaum natürlich nicht an der gleichen Stelle auf meinem Gesicht sah wie ich. Vielmehr erschien er für sie auf meiner Oberlippe, während ich ihn auf ihrer Oberlippe sah. Eigentlich logisch, nicht?

Wie oft sicht man die Fehler an anderen, die andere an einem selbst kritisieren. Anstatt sich gegenseitig Vorwürfe zu machen, sollten wir den Rasierschaum wegwischen! Wo? Nicht vom anderen und nicht von uns. Der klebt am Spiegel. Nicht vergessen!

Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 37 im Dezember.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / November 2004

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.