Sind Sie heute morgen mit Schwung aus dem Bett gesprungen, gespannt auf das, was dieser Tag Neues bringen wird? Oder haben Sie sich fünfmal umgedreht, um den Wecker noch mal ein paar Minuten weiterzudrehen? Missmutig darüber, dass der Herbst – kühl und unfreundlich – schon bald dem Winter wieder Platz machen muss oder dass ein Haufen Arbeit auf Sie wartet? Oder haben Sie sich beim Erwachen wieder an unschöne Dinge erinnert, die während des Schlafes im Traum versunken waren?
In diesem Zusammenhang sind meine Kinder mir ein großes Vorbild. Egal welches Wetter draußen auf sie wartet, egal wie gut oder schlecht die Nacht war, egal was gestern war oder heute sein wird, sie schlagen die Augen auf und sind sofort bereit, den Tag mit allem Leben zu füllen und das Gute darin zu entdecken. Sie wachen auf und sind sofort wirklich hellwach. Sie belasten sich nicht mit Gedanken „Oh je, die Nacht war viel zu kurz, jetzt bin ich den ganzen Tag müde” oder „Ich habe so schlecht geträumt, das verfolgt mich jetzt bestimmt den ganzen Tag”. Nein, was gestern war, ist vergangen und heute kann alles neu entdeckt und erlebt werden.
Auch ein Monat wie November, der manche Menschen an so viel Graues und Dunkles erinnert, kann an ihrer Lebensfreude nichts ändern. Und manchmal regen meine Kinder mich an, die kindlichen Qualitäten in mir wieder mehr und mehr zu entdecken und dann auch zu leben. Was sind das für Eigenschaften, die auch wir Erwachsene in uns tragen? Freudige Erwartung an den Tag, unabhängig von Wetter, nächtlichen Eindrücken, Schlafpensum. Vergeben können, ja besser noch, vergessen von unguten Ereignissen und Erfahrungen mit anderen Menschen.
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