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Bibel notizen

Der Herold veröffentlicht jeden Monat verschiedene Anmerkungen und Kommentare zu Bibelzitaten, um die vielseitigen Möglichkeiten, die Bibel zu erforschen, aufzuzeigen. Die Zitate sind der Lutherbibel (revidierte Ausgabe 1984) entnommen.

Aus der November 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Und das Weib sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon, und er aß. (1. Mose 3:6)

„Das Gespräch [zwischen Eva und der Schlange] ist zu Ende. Die beiden Menschen reden kein Wort miteinander, auch die Schlange ist verschwunden. Es scheint so, als ob die Frau ganz allein wäre. Bevor sie ihre Entscheidung fällt, steht sie überlegend vor dem Baum. In dieser einsamen Stellung unter dem Baum wird die Frau deshalb gezeigt, um ein für allemal festzuhalten: Wie immer sich die Frau entscheiden wird, sie handelt selbstständig. Keiner übt auch nur den geringsten Druck auf sie aus, und sie ist daher auch voll verantwortlich. Im Kampf um die rechte Entscheidung tritt die ganze Skala der menschlichen Gefühle auf den Plan. Dabei wirken die beiden Sinne des Gesichts und des Geschmacks zusammen und rufen das Begehren hervor. Die grob-sinnlichen Gefühle sagen ihr:, die Früchte sind gut zu essen', der feine ästhetische Anreiz kommt zum Ausdruck in der Formulierung:, lieblich anzusehen', und die höchste und durchschlagende Verlockung birgt die Feststellung:, begehrenswert für das Klugwerden'. Mit dieser Schilderung ist für alle Zeiten das Begehren aufgezeigt, dem Gott später in seinem Gebot entgegentritt. Im Neuen Testament werden die drei Stufen des Begehrens genannt:, Fleischeslust'„ Augenlust' und, hoffärtiges Wesen'. Das Begehren wird nicht nur ausgelöst durch den Reiz des Verbotenen, sondern durch das geheimnisvolle Versprechen„ klug zu werden'. ...

In dieser Situation entscheidet sich die Frau. Sie überschreitet die von Gott gezogene Grenze, sie betritt die Mitte des Gartens ... nimmt von der Frucht und isst. Vom Mann heißt es, dass er neben ihr stand. Er hatte alles aufmerksam und schweigend verfolgt, und als ihm die Frau die Hand mit der Frucht entgegenstreckt, da nimmt er und isst. Beim Mann wird kein innerer Kampf geschildert. Er willigt sehr viel schneller als die Frau in den Fall ein. Nachdem die Entscheidung zur Übertretung des Gebotes einmal gefallen war, war die zweite Übertretung viel leichter, ja schon fast selbstverständlich. Von einer Verführung des Mannes durch die Frau ist kein Wort erzählt. Der Mann macht einfach mit. So ist auch der Mann allein und voll verantwortlich. Eva und Adam entscheiden sich jeder für sich gegen das Gebot Gottes. Sie fallen von Gott ab, ohne dass es für den einen oder anderen je eine Entschuldigung gäbe. Jeder trägt die ganze Schuld allein. Wie es im Weltschöpfungsbericht heißt:, Und Gott schuf den Menschen, einen Mann und eine Frau', so heißt es nun:, Und der Mensch fiel von Gott ab, eine Frau und ein Mann.'" (WStB)


Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur anderen von dem Herrn, der der Geist ist. (2. Kor 3:18)

„In diesem Satz ist sofort das betont hervorgehobene ,wir' mit dem hinzugefügten ,alle' besonders zu beachten. ... Von diesem, wir' sagte der Apostel, dass wir ,mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn widerspiegeln'. Auch von Mose ging ein Abglanz göttlicher Herrlichkeit durch seinen Umgang mit Gott aus. Aber Mose musste diesen Glanz verhüllen, und für Israel bleibt er vollends verhüllt und verdunkelt. Die Gemeinde Jesu aber ... steht ... frei vor dem Herrn und spiegelt so die Herrlichkeit des Herrn wider. Das Bild des, Spiegels' ist also hier völlig anders verwendet als in 1. Ko 13,12. Es geht nicht um unser Erkennen des Herrn ... Es geht um das, Widerspiegeln', das Ausstrahlen des Lichtes, das der Spiegel aufgenommen hat und zurückwirft. An uns ist göttliches Licht und Leben zu sehen, das aber nicht aus uns selber stammt und nicht durch eigene Bemühungen unter dem Gesetz von uns hervorgebracht wird. ... Es ist der zurückgestrahlte Glanz des Lichtes, das vom Herrn her auf uns fällt. ... Das Hinschauen auf Jesus, wobei wir wie ein Spiegel sein Bild aufnehmen, gestaltet uns um, in dasselbe Bild', eben in das Bild, das wir aufnehmen, und damit in das Bild des Herrn selbst. Das große Ziel Gottes, das er in der Schöpfung des Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes (1. Mo 1,27), festgesetzt hatte und das vom Sündenfall durchkreuzt war, wird in dieser, Umgestaltung in dasselbe Bild' neu aufgenommen." (WStB)


Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht." (Mt. 4:4)

„Es ist eine besonders fein ausgedachte Versuchung, mit der Satan hier an Jesus herantritt. Die Versuchung ist am gefährlichsten, die gar nicht wie eine Versuchung aussieht. ...

Die Worte ,Wenn du Gottes Sohn bist' drücken genau so wie bei der ersten Versuchung im Paradiese: Hat Gott wirklich gesagt? einen Zweifel aus. Ihr Sinn ist: Wenn du wirklich Gottes Sohn bist, dann brauchst du doch nicht zu hungern'. ...

Jesus spürt seine Erschöpfung. Das Hungergefühl ist überwältigend. Warum soll man nun die Gaben nicht gebrauchen, die man besitzt ...? Die Gaben sind doch deshalb gegeben, damit wir sie benutzen! Das ist der Sinn der satanischen Versuchung! – Was ist darauf zu entgegnen?

Wohl ist ein Arbeiten mit den Gaben gottgewollt, aber das hier ist das versuchliche, Aber'. Die Gaben und Kräfte, die Gott den Seinen geschenkat hat, sind uns deshalb von ihm gegeben, damit wir sie nicht nach eignem Gutdünken nur für uns selbst verwenden, sondern dazu sind sie da, um in den Dienst dessen gestellt zu werden, der der Geber aller Gaben ist.

Der Satan wollte Jesus dazu verleiten, die Wundergaben, die ihm zur Aufrichtung des Reiches Gottes anvertraut sind, willkürlich, nach eigenem Ermessen zu verwerten.

Wäre Jesus auf diese Anschläge des Satans eingegangen, so wäre das ein Missbrauch seiner Gaben gewesen.

Jesu Antwort lautete:, Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.' Das besagt zunächst, Jesus will sich als wahrhaftiger Mensch ganz und gar in die Reihe der Menschen stellen. Er will jetzt nicht irgendwie eine Vorzugsstellung einnehmen. ... Das Wort Jesu aus 5. Mose 8 erklärt sodann: Gott kann das menschliche Leben auch durch andere Mittel erhalten, als durch das Brot, z.B. auch durch das Manna! Ja, Gott kann sogar ohne irgendein materielles Mittel, nur durch die bloße Kraft Seines Willens, den Menschen ernähren und versorgen.

Mit dieser Antwort ... verpflichtet sich also Jesus, die Befriedigung seiner irdischen Bedürfnisse während seines ganzen messianischen Wirkens allein seinem Vater zu überlassen. Wie jeder Mensch, will er täglich den Vater um das Brot bitten. ...

Jesus [wusste] aufs Allergewisseste:, Der Sohn kann nichts aus sich selbst tun.' Die Bindung Jesu einzig an den Vater allein macht das Eingehen auch auf das kleinste eigensüchtige Begehren unmöglich." (WStB)


Und es war ein Mensch in der Synagoge, besessen von einem unreinen Geist, und der schrie laut: ... Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der böse Geist warf ihn mitten unter sie und fuhr von ihm aus und tat ihm keinen Schaden. (Lk. 4:33, 35)

„Diese Stelle ist deswegen besonders interessant für uns, weil wir hier bei Lukas zum ersten Mal einem von Dämonen Besessenen begegnen. In der alten Welt war allgemein der Glaube verbreitet, dass die Luft von zahlreichen bösen Geistern erfüllt sei, die danach trachteten, von den Menschen Besitz zu ergreifen, was häufig auf dem Wege über Speisen und Getränke geschah. Sämtliche Krankheiten wurden diesen Geistern zugeschrieben. ...

Die Menschen waren überrascht von der Macht, die Jesus besaß – kein Wunder. Im Orient gab es zahlreiche Menschen, die Dämonen austreiben konnten. Aber sie bedienten sich dabei merkwürdiger, geheimnisvoller Mittel. ... Welch ein Unterschield besteht zwischen all diesem hysterischen, verkrampften Drum und Dran und dem gelassenen gesprochenen Wort, mit dem Jesus dem unsauberen Geist befahl, zu weichen! Seine lautere Vollmacht erschütterte die Menschen.

Die Vollmacht Jesu war etwas ganz Neues. Wenn die Rabbiner ihre Zuhörer unterwiesen, belegten sie jede ihrer Behauptungen mit Zitaten. ... Stets beriefen sie sich auf eine Autorität. Wenn die Propheten redeten, sagten sie:, So spricht der Herr.' Zu dieser Autorität waren sie bevollmächtigt. Wenn Jesus sprach, hieß es nur:, Ich aber sage euch.' Er brauchte niemand zur Unterstützung seiner Autorität; er war die leibhaftige Autorität. Hier war etwas Neues; hier trat ein Mann auf, der als ein Wissender zu den Menschen sprach. ... Jesus ist ein Experte des Lebens. Wenn er spricht, wissen die Menschen, dass alles, was er sagt, über die menschliche Beweisführung hinausgeht – dass Gott aus ihm spricht." (Barclay)


Quellenangaben:
Barclay = William Barclay. Auslegung des Neuen Testaments
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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