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Der Herold veröffentlicht jeden Monat verschiedene Anmerkungen und Kommentare zu Bibelzitaten, um die vielseitigen Möglichkeiten, die Bibel zu erforschen, aufzuzeigen. Die Zitate sind der Lutherbibel (revidierte Ausgabe 1984) entnommen.

Bibelnotizen

Aus der Dezember 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Und es begab sich danach, dass er durch Städte und Dörfer zog und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes; und die Zwölf waren mit ihm, dazu einige Frauen, die er gesund gemacht hatte von bösen Geistern und Krankheiten, nämlich Maria, genannt Magdalena, von der sieben böse Geister ausgefahren waren, und Johanna, die Frau des Chuzas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, die ihnen dienten mit ihrer Habe. (Lk 8:1-3)

„An dieser Stelle ist von einigen Frauen die Rede, die ihm mit den Mitteln dienten, die ihnen zur Verfügung standen. Es galt ganz allgemein als Akt der Frömmigkeit, wenn man einen Rabbi unterstützte. Die Tatsache, dass die Menschen, die ihm ergeben folgten, Jesus auf diese Weise unterstützten, entspricht durchaus der damaligen Sitte. Doch können wir ebensowenig wie bei seinen Jüngern umhin, festzustellen, eine wie bunt gemischte Gesellschaft diese Frauen bildeten. Aus Maria Magdalena – Maria, die aus der Stadt Magdala stammte – hatte er sieben böse Geister vertrieben. Sie hatte offensichtlich eine dunkle, schreckliche Vergangenheit hinter sich. Johanna war die Frau des Chusa, der ... Verwalter des Herodes ... war. ... Es ist eine erstaunliche Tatsache, dass wir Maria Magdalena mit ihrer dunklen Vergangenheit in der gleichen Gesellschaft mit Johanna antreffen, einer höfischen Dame. Es gehört zu den größten Taten Jesu, dass er die unterschiedlichsten Menschen dazu befähigt, miteinander zu leben, ohne dass sie dadurch etwas von ihrer Persönlichkeit oder ihrem Wert einbüßen. G. K. Chesterton schreibt über den Text, der besagt, dass der Löwe sich neben dem Lamm niederlegen wird:, Wir müssen bedenken, dass dieser Text häufig zu einfach ausgelegt wird. Stets wird angenommen ... dass der Löwe, der neben dem Lamm liegt, zahm wie ein Lamm werde. Aber das ... bedeutete Anspruch auf Vorherrschaft von seiten des Lamms. ... Das eigentliche Problem liegt woanders: Kann der Löwe sich neben dem Lamm niederlegen, ohne seine herrliche Wildheit einzubüßen?'" (Barclay)

„Dass Jesus mit völliger Ruhe die Handreichungen dieser Jüngerinnen annahm, darin offenbart Sich Seine Demut und Hoheit, und darin hat Er Sein volles Vertrauen zu der Reinheit und treue dieser Begleiterinnen an den Tag gelegt. Wir sehen in dieser Gemeinsamkeit die Morgenröte einer neuen Welt der Liebe, die nur der Geist Christi ins Leben rufen kann." (WStB)


Da aber viele Tage weder Sonne noch Sterne schienen und ein gewaltiges Unwetter uns bedrängte, war all unsre Hoffnung auf Rettung dahin. Und als man lange nichts gegessen hatte, trat Paulus mitten unter sie und sprach: Liebe Männer ... seid unverzagt, denn keiner von euch wird umkommen. (Apg 27:20-22)

„Mutlosigkeit, Ungemach, Seekrankheit führen dazu, dass niemand mehr essen will. Es sitzt oder liegt alles in dumpfer Hoffnungslosigkeit beieinander in dem engen Raum, den ein Schiff damals den Passagieren bot. ... Paulus ist anders als sie alle, selbst als die Seeleute und Soldaten. Warum? Liegt es an seinem menschlichen Charakter? Aber darin dürfen wir einem Offizier wie Julius auch einiges zutrauen. Ist Paulus ruhig von seinen reichen Erfahrungen der Errettung aus Seenot her? Aber Kapitän und Mannschaft werden auch ihre Erfahrungen hinter sich haben. Nein, Paulus hat hier – wie einst im Gefängnis zu Philippi – jene, Rückverbindung' des Glaubenden, die alles ganz anders macht. Er ist nicht auf seinen Charakter und auf seine Erfahrungen, also irgendwie auf sich selbst angewiesen, sondern durchlebt diese schweren Tage betend. Er kann seinem Herrn sagen:, Herr, ich sollte doch nach Rom? Du hast mich doch aus allen Gefährdungen in Jerusalem und Caesarea nicht darum gerettet, damit ich hier ertrinke?' Und er bekommt durch einen Boten Gottes die klare Antwort: ,Fürchte dich nicht, Paulus, du musst vor den Kaiser treten!' Der Engel ruft auch einem Paulus jenes tröstende Wort zu, das so oft in der Bibel zu hören ist: ,Fürchte dich nicht!' Daran wird deutlich, was wir eben sagten. Auch ein Paulus ist in solchen schauerlichen Tagen als Mensch nicht gegen die Furcht gefeit. ... Menschlicher Zuspruch hilft hier nichts. Aber die Gottesboten dürfen uns mit Vollmacht zur Furchtlosigkeit rufen. ...Paulus hat aber sogleich noch ein Anliegen., Soll ich allein gerettet werden? Was wird aus Julius, der so freundlich zu mir war? Was aus all den Menschen hier auf dem Schiff?' ,Siehe, geschenkt hat dein Gott alle, die mit dir fahren.' So tritt Paulus mit Glaubensgewissheit unter die Verzagten ... Klar spricht er vor dieser religiös so gemischten Schar aus, worauf er sich dabei stützt: nicht auf menschliche Erwägungen und Hoffnungen, sondern auf den lebendigen Gott. ... Hier wird anschaulich, was.Glauben' ist: in aussichtsloser Lage der Zusage Gottes einfach vertrauen und mit ihrer Erfüllung unbedingt rechnen." (WStB)


Und sie brachten zu ihm einen, der taub und stumm war, und baten ihn, dass er die Hand auf ihn lege. (Mk 7:32)

„Es war volkstümlich, Heilungen durch Handauflegungen zu erwarten (vgl. 5,23). Gelegentlich werden auch von Jesus Handauflegungen oder doch Berührungen mit der Hand berichtet. ... in zahlreichen anderen Fällen half Jesus ohne Handauflegung. Er war unabhängig von ihr, und sie bedeutete für ihn nicht Kontaktschluss zur Kraftübertragung, sondern Geste, die auch anderen Gesten weichen konnte. ...

Von einem der nur mühsam reden kann, sprechen in der ganzen Bibel nur diese Stelle und Jes 35,6 ... Darum ist unser Vers sicher von jener wunderbaren Verheißung unterwandert. In V.37 bricht dieser Bezug offen hervor. Ein Sprachbehinderter, der sich vergeblich gurgelnd verständlich zu machen sucht, macht stärker auf sein Elend aufmerksam als ein völlig Verstummter. ... Jesus nimmt diesen Mann energisch von der, Bühne', entgegen modernen Heilern, die Leidende zu sich heraufholen, um das Schauwunder zu vollziehen, aber auch entgegen seinen sonstigen Gepflogenheiten, hat er doch häufig ungezwungen mitten in der Menge geheilt. ... Umringt von anfeuernden oder spöttelnden, diskutierenden und kommentierenden Leuten, könnte er zwar sein Vollmachtswort sprechen, nicht aber das tun, was hier zu tun nötig war. Er steckte ihm seine Finger in seine Ohren und, nachdem er (auf seine Finger) ausgespien hatte, berührte er (mit seinen Fingern) seine Zunge. Auch diese zweite und dritte Maßnahme hatten den Zweck, zu diesem Ausgeschlossenen und Verschlossenen, vielleicht schon Verblödeten einen persönlichen Kontakt herzustellen. ... Durch alle Tore drängte er sich in dessen Bewusstsein, machte ihn zum Du und teilte ihm mit: Ich werde dich heilen! ...

Und zum Himmel aufblickend seufzte er. Verfolgt von den Augen des Taubstummen betete Jesus und gab sich so als einer zu erkennen, der aus Gott, mit Gott und für Gott handelt. ... Die eigentliche Heilung erfolgte durch Jesu schöpferisches Wort – als spräche Gott selbst." (WStB)


Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. (Lk 2:13,14)

„Zur ersten Weihnachtspredigt, verkündigt durch einen Herren-Engel, kommt also das erste Weihnachtslied hinzu, gesungen von den himmlischen Engelscharen, ein Lied, das nie wieder verstummen wird, sondern fortklingt durch alle Jahrhunderte, durch alle Gottesdienste der feiernden, anbetenden Gemeinde von Ewigkeit zu Ewigkeit. ...

Die Engel preisen die Geburt des Herrn als den Anfang der größten Verherrlichung Gottes in der Menschheitsund Allgeschichte. Die anbetenden Engelscharen sehen hier im Kindlein von Bethlehem schon die damit verbürgte Vollendung. Jedes ihrer Lied-Worte wird zu einer großen Prophetie, und wenn der Blick auf die arme Gegenwart das Jauchzen der Weihnacht dämpfen möchte, so muss das prophetische Vorausschauen der herrlichen zukünftigen Vollendungsziele Gottes die Stimme wieder zu Jubel und Jauchzen ertönen lassen. ...

Die Engel im Himmel sagen:, Bei unserem Gott in Himmelshöhen ist eine Herrlichkeit ohnegleichen offenbar geworden.' So unermesslich groß war unserm Gott die Menschwerdung Seines ewigen Gottes-Sohnes, dass Er durch die Jahrtausende hindurch immer und immer wieder auf dieses einmalige, einzigartige, Himmel und Erde, alle Zeitalter und Ewigkeiten umfassende Ereignis aufmerksam gemacht hat. ...

Dieser strahlende Lichtherrlichkeitsglanz der majestätischen Gottesschönheit wird in noch nie geahnter Macht überboten durch das, was in Bethlehem geschah. Staunend und gewaltiger als die brausenden Meereswogen singen die himmlischen Heerscharen ihrem Gott und Herrn ein Neues Lied, wie sie es wohl noch nie zuvor gesungen haben, denn die Herrlichkeit Dessen, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, hat Sich im Kindlein zu Bethlehem nicht nur den Menschen, sondern auch den Engeln in einem so überschwenglichen Maße offenbart, dass sie gleichsam jetzt erst völlig wissen, was sie an ihrem Gott und Vater haben.

Wohl kannten sie den Gott, der die Liebe Selber ist, und dessen größte Herrlichkeit nicht nur Seine Macht, sondern auch Seine Liebe ist. Aber nun hat sich ihrem Blick eine neue Tiefe und Fülle der Liebe Gottes erschlossen, wie sie auch im Himmel völlig neu und unbeschreiblich kostbar war." (WStB)


Quellenangaben:
WStB = Wuppertaler Studienbibel
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments

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