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Liebe Leserin, lieber Leser

Aus der Dezember 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn Sie diese Zeitschrift lesen, wird es Ihnen womöglich so gehen wie mir bei der vorbereitenden Arbeit für diese Herold-Ausgabe. Es werden so manche Situationen beschrieben, die Ihnen bekannt vorkommen könnten. Die kleine Bemerkung unserer Kolumnistin Katja Werner auf Seite 7 – so ganz nebenbei – wie sie als Teenager das gemeinsame Singen, Kerzenanzünden als „lästiges, emotionales Beiwerk” ablehnte. Man kann sich leicht vorstellen, wie die sicher sehr wohlmeinenden Eltern wohl geschluckt haben dürften ob dieser schroffen Haltung ihrer Tochter. Oder nehmen Sie das Erlebnis von Prof. Dr. Beck, der auf einer Konferenz in Nairobi, Kenia, in einem Vortrag die europäische und die afrikanisch-asiatische Sicht auf die Wirklichkeit gegenüberstellt und krass missverstanden wird. Er wäre um ein Haar abgereist. Oder auch Frau Libengood von Seite 12/13, die sich erst so sehr auf ihren Weihnachtsbesuch freut und dann genervt und frustriert und unverrichteter Dinge aus dem Supermarkt flüchtet und wohl am liebsten alles abgeblasen hätte.

Über meinem Schreibtisch an der Pinnwand hängt ein Computerausdruck mit einem großen Smiley: Sei nicht enttäuscht! Es hat eine Zeit gegeben, da musste ich mir selbst Mut zusprechen und Acht geben, dass nicht die Enttäuschung in meinem Gedankenhaushalt immer wieder die Oberhand gewann. Deshalb hab ich mir diesen Satz groß ausgedruckt, damit ich ständig daran erinnert würde. Wann bin ich enttäuscht? Wohl meistens dann, wenn eine Erwartung, die ich hatte, nicht in Erfüllung geht. Wenn eine Zusage nicht eingehalten wird. Wenn die eigenen, guten Motive nicht (an) erkannt werden. Wenn meine Vorstellung, wie etwas sein oder ablaufen sollte, sich als Täuschng erweist. Aber auch, wenn ich einer selbstgestellten Forderung nicht gerecht werde oder etwas nicht schaffe, was ich mir fest vorgenommen habe.

Es ist sicher überhaupt nichts verkehrt an hohen Erwartungen. Schwierig wird es, wenn diese hohen Erwartungen im Fall der Nicht-Erfüllung uns vor lauter Enttäuschung so in Frust und Resignation stürzen, dass dadurch der gute, aufbauende Effekt von Erwartung regelrecht aufgefressen wird. Es ist ja bekannt, dass derjenige häufiger Gutes erlebt, der nach dem Guten Ausschau hält, also Gutes erwartet – und umgekehrt.

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