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Glockenklang, Pfefferkuchen ... und der geistige Sinn

Aus der Dezember 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich war in Dresden und besuchte den neben Nürnberg wohl schönsten Weihnachtsmarkt Deutschlands. Und es war interessant die Menschen dort zu beobachten.

Manche lauschten inbrünstig den Klängen von Spieluhren und Weihenatsglocken, andere sogen förmlich den Duft von Bratäpfeln oder gebrannten Mandeln in sich auf. Kinder streckten ihre Hände dem im Kreis laufenden Eseln und Ponys entgegen. Und ganze Gruppen von Touristen betrachteten lächelnd das bunte Treiben auf dem „Strietzelmarkt".

Über allem lag eine friedfertige Stimmung. Es war schön zu sehen, wie die dekorierten Buden und das bevorstehende Weihnachtsfest die Menschen in ihren Bann zogen. Mein Eindruck war, dass alle Besucher die weihnachtliche Atmosphäre genossen.

Aber in all dem Lauschen, Schnuppern und Fühlen spürte ich noch etwas anderes – ein Sehnen. Vielleicht der Wunsch, diese glücklichen Momente für sich festzuhalten.

Schön, dass es diese Momente gibt, in denen nicht Streit und Drängelei, nicht Hektik und Rücksichtslosigkeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen.

So spürte ich, dass diese Bereitschaft, Gutes zu sehen und für sich festzuhalten, einem tieferen Bedürfnis entsprach. Denn der Duft von Glühwein oder der Geschmack von Pulsnitzer Pfefferkuchen mag schnell verfliegen. Aber der Wunsch, Glück und Freude zu bewahren, verfliegt nicht. Dieser Wunsch gilt nicht etwas Physischem, sondern etwas Geistigem.

Vielleicht ist die Weihnachtzeit tatsächlich für viele Menschen der Anlass, sich mit geistigen Werten, ja mit Gott zu befassen.

Da ist es gut, sich sowohl der oft täuschenden Natur der fünf Sinne zu erinnern, wie auch festzustellen, was denn nun im Leben dauerhaft ist. Mary Baker Eddy hat ein Fachbuch über den geistigen Sinn und die Zuverlässigkeit dieses Sinnes im Gegensatz zu den fünf körperlichen Sinnen geschrieben. In diesem Buch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, erklärt sie: „Geist, Gott, vernehmen wir, wenn die Sinne schweigen." (S. 89)

Wie oft kann es passieren, dass jemand inmitten von Durcheinander, Stress oder Sorgen seufzt, er wisse gar nicht mehr, wie sich Gesundheit oder Ausgeglichenheit anfühlen. Die Last des Alltags schlägt über einem zusammen, und eventuell kommt der Lärm der Großstadt hinzu und raubt einem die Ruhe. Wie gut wäre es in einem solchem Fall, diesen Lärm und die Einflüsse der physichen Sinne zum Schweigen zu bringen. Aber wie?

Gebet kann diese ruhige Oase liefern – sich hinwenden an einen guten, zuverlässigen und allgegenwärtigen Gott. Gutes erwarten von einer Quelle jenseits der äußeren Umstände oder der eigenen Grenzen. Gott begegnet unseren Nöten durch frische, aufbauende und neue Ideen, aber auch durch Bestärkung von dem, was wir schon tun, oder durch Ermutigung zu Geduld und Ausdauer und die Erinnerung an das, was alles schon gelöst wurde.

Wir erleben Gottes Liebe zum Menschen auch in der Liebe, die wir von unseren Mitmenschen erfahren. In diesem Bewusstsein der universalen Liebe Gottes können sich unsere Erwartungen und Gefühle wandeln. Aus einer flüchtigen Hoffnung auf Gesundheit, Harmonie oder Lösungen können wir die Grundlage für dauerhafte Gesundheit und wahres Glück finden. So mancher entdeckt dann, dass die Gedanken über die eigene Situation ganz entscheidend die Umstände verändern können.

Durch Gebet verlieren die Beobachtungen der fünf Sinne ihre Bedeutung für uns, und die Betrachtung, geleitet durch den geistigen Sinn, manifestiert eine bessere, die tatsächliche Sicht. Dieser Prozess, sich von den physischen Sinnen abund dem geistigen Sinn zuzuwenden, ihn also zu nutzen, ist der Schlüssel zu Heilungen.

Das oben genannte Buch eröffnet jedem Leser ein zuverlässiges System, um Heilung und Befreiung zu finden. In eben diesem Buch heißt es dann: „Unser System des Heilens durch Gemüt beruht auf dem Erfassen der Natur und des Wesens allen Seins – auf dem göttlichen Gemüt und den wesentlichen Eigenschaften der Liebe. Seine Pharmazeutik ist moralisch und seine Medizin ist intellektuell und geistig, obwohl sie zum physischen Heilen genutzt wird." (S. 460)

Die Sehnsucht nach geistigen Dingen hebt uns über Feiertage oder Feste, über Glaubensrichtungen und religiöse Einstellungen hinaus. Das Glück, nach dem wir streben, steht jedem Menschen zu. Es ist Gottes Geschenk für einen jeden von uns.

Vielleicht schlendern auch Sie in diesen Tagen über einen Weihnachtsmarkt und lauschen dem Glockenlang. Lassen Sie sich von dem Schönen dort inspirieren und öffnen Sie sich diesem geistigen Glück. Wenn Sie das tun, sind sie nicht allein! Was bleibt, und das ist mein Wunsch für jeden Menschen, ist das sichere Gefühl, dass der geistige Sinn zuverlässig Auskunft gibt über Gesundheit und Frieden, Erfolg und Einigkeit.

Ein frohes Fest für Sie und Ihre Lieben!

Michael A. Seek

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