Mary Baker Eddy schrieb ihr ganzes Leben lang Briefe und veröffentlichte Gedichte und Texte. Betrachtet man heute ihre Werke, kann man sehen, dass mehrere unterschiedliche Schreibstile auftauchen, die ihre Lebenserfahrungen, wechselnden Rollen und geistigen Erkenntnisse widerspiegeln.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass jemand in verschiedenen Stilen schreibt und sich ausdrückt, um die vielfältigen Positionen im Leben wie auch die Absichten der Kommunikation widerzuspiegeln. Mary Baker Eddy war da nicht anders. Weil jedoch die Mary Baker Eddy Bibliothek eine solch riesige Sammlung von Schriftstücken einer einzigen Persönlichkeit beherbergt – sie enthält 28.000 Briefe und Manuskripte – bietet die. Erforschung ihrer Schreibstile alle Voraussetzungen, eine immens lohnende (und wohl auch beängstigende) Herausforderung zu werden. Die folgenden Seiten dienen nicht als eine tiefe Textanalyse von Eddys Schreib-Stimmen, sondern eher als ein einführender, anschaulicher Überblick über die fünf Hauptkategorien von Stilen, die in der BibliotheksSammlung ihrer Schriften auftauchen. In diesem Artikel werden diese Gestaltungsstile aufgeführt, so wie sie in der Chronologie der Sammlung überwiegend auftreten. Doch tauchen viele dieser Stile nebeneinander in Eddys Laufbahn auf, und Stränge jeder einzelnen der schreibenden Stimmen umspannen ihr Leben.
Mary Baker Eddy schätzte ihre Freunde. Bereits 1841 nannte sie Freundschaft „die wertvollste von des Himmels irdischen Segnungen". M.B.Eddy an E.A.H. Swasey, 1841, Ausgehende Korrespondenz/Outgoing Correspndence von Mary Baker Eddy (im Folgenden zitiert als OC) L02678. Die Bibliotheks-Sammlung enthält eine Vielzahl von Mary Baker Eddys Briefen an ihre Freunde, beginnend in ihrer Jugend. Viele dieser Briefe fallen in eine Schreibkategorie, die Gelehrte als romantische Freundschaft bezeichnen, ein Ausdruck, der für eine Schreibart verwendet wird, die vertraulichen Briefwechsel zwischen Frauen und Mädchen im 18. und 19. Jahrhundert einschließt. C. Smith Rosenberg, „Die weibliche Welt der Liebe und des Rituals: Beziehungen zwischen Frauen im Amerika des 19. Jahrhunderts”, aus Singns: Journal of women in Culture and Society I, 1975, S. 1-29. Smith-Rosenberg untersuchte die Korrespondenz von Frauen in amerikanischen Familien des Mittelstands zwischen 1760 und 1880 und schlussfolgerte, dass „mindestens vom späten 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts eine weibliche Welt von verschiedenen und doch hoch strukturierten Beziehungen auftaucht, welche sich zu einem essenziellen Aspekt der amerikanischen Gesellschaft entwickelt hat.” Ein Beispiel dieses Schreibstils ist der Brief an ihre Freundin Augusta Holmes Swasey von 1843. Sie schreibt:
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