Zu weihnachten reisen mein Mann und ich meistens viele hundert Kilometer, um die Familie zu besuchen. Aber dieses eine Mal sollte die Familie zu uns kommen. Wir freuten uns darauf, Weihnachtsbesuch zu haben. Ich machte eine Liste:
• Möbel besorgen
• Betten richten
• Menüs planen
• Lebensmittel einkaufen
• Plätzhen backen
Alle diese Dinge hörten sich zunächst nett an für mich, und ich machte mich mit Elan an die Arbeit. Aber als die Zeit verging und Dinge unerledigt liegen blieben, wurde ich gereizt und müde. Ich wollte alles perfekt machen, aber mir fehlten die Zeit und die Kraft.
Am Tag bevor die erste Welle von Familienmitgliedern ankommen sollte, war ich in einem Wal-Mart Supermarkt und versuchte, noch ein bestimmtes Teil zur Dekoration für ein Gästezimmer zu bekommen. Auf einmal hätte ich jeden anmotzen können. Ich war wütend auf all die anderen Kunden, verärgert über die langen Schlangen an den Kassen und starrte jeden wütend an. Dann blieb ich auf einmal wie angewurzelt mitten in der Regalreihe stehen. Was machte ich eigentilich hier? Das war nicht das Weihnachten, das ich mir für mich oder meine Gäste vorgestellt habe! Wenn Weihnachten mich egoistisch und wütend machte, dann wollte ich nicht dabei sein.
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