Manchmal sind es ganz kleine, unscheinbare Dinge, durch die wir Gottes Gegenwart erleben können. Ich war am Jahresbeginn längere Zeit nicht in Deutschland und hatte für diese Zeit mein Auto in der Nähe von Freunden untergebracht, wo es in der langen Zeit meiner Abwesenheit etwas unter Kontrolle war.
Nach meiner Rückkehr wollte ich es wieder abholen. Ich fuhr hin, setzte mich in den Wagen und wollte starten. Aber das Auto sprang nicht an. Die Batterie war offensichtlich entladen. Das war mir mit diesem Wagen noch nie passiert. Ich hatte aber gehört, dass es in der Zeit meiner Abwesenheit sehr kalt gewesen sein soll.
Nun war guter Rat teuer. Der Hüter meines Autos meinte, er würde in seinem Keller nach einem Starthilfekabel suchen, mit dem er mir Starthilfe hätte geben können. Später stellte sich aber heraus, dass das Kabel nicht auffindbar war.
Ich stand also auf der Straße neben der geöffneten Motorhaube und wartete. Es war eine Sackgasse und mein Wagen stand ganz hinten, da, wo die Wendeschleife beginnt. Ich wartete und wartete. Aber ich war nicht ungeduldig. Ich stellte mir vor, dass es immer eine Lösung gibt – für alles! Dieser Gedanke füllte mich ganz aus. Ich hatte gerade an diesem Morgen schon lange Zeit gebetet und mich vergewissert, dass es für wirklich jedes Problem eine Lösung gibt. Und diese Gedanken waren noch immer in mir, d.h. ich fühlte mit großer Sicherheit, dass menschliche Sorge oder Drängen durch das Vertrauen auf Gottes immer wirkende Gegenwart in Leichtigkeit und Freude verwandelt werden kann – in die Vorfreude auf ein zu erwartendes Ereignis.
Plötzlich sah ich, wie ein Auto in diese Sackgasse einbog, bis zum Ende fuhr, da, wo ich neben meiner geöffneten Motorhaube stand, und dort anhielt. Zwei Männer stiegen aus und fragten mich, was los sei. Ich sagte ihnen den Grund. Daraufhin langte der eine in irgendein Fach in seinem Auto und zog ein Starthilfekabel heraus, öffnete die Motorhaube seines Autos und verband beide Batterien miteinander. Ein kurzer Dreh am Zündschlüssel und das Auto sprang an. Ich war wieder startklar.
Bevor ich Zeit hatte, mich auch nur angemessen zu bedanken, waren die beiden schon wieder unterwegs. Sie fuhren die Wendeschleife entlang und aus der Sackgasse heraus – und fort waren sie. Ich wusste gar nicht, warum sie eigentlich gekommen waren. Offensichtlich hatten sie in dieser Straße nichts vorgehabt, nicht einmal suchend um sich geblickt.
Ich habe nicht einen Moment daran gedacht, diesen Vorfall als einen Zufall anzusehen. Für mich bedeutete er die direkte Antwort auf eine erwartungsvolle mentale Einstellung, die vertrauensvoll und in keiner Weise negativ, d.h. mit Ungeduld oder Ärger verbunden war, vielleicht ohne Auto zurückfahren zu müssen, nach einer Lösung selbst zu suchen, also Unbequemlichkeit und zusätzlichen Aufwand erleben zu müssen.
Der Satz, mit dem das Lehrbuch von Christian Science, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, beginnt, lautet: „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.” (vii:1) Ich hatte, wie es in der Bibel heißt, „alle Sorge auf ihn” [geworfen], also auf Gott, und war versorgt worden. Meine Dankbarkeit für die Lehre von Christian Science, die eine immer verfügbare Hilfe darstellt, ist ein anhaltendes Gefühl von Vertrauen, das mich schon oft aus ausweglosen Situationen befreit hat, und mit der ich durch tiefe Dankbarkeit verbunden bin.